[DE] HG-Strecke Berlin - München eröffnet

  • Schnelle Bahn nach Berlin: Boom nach Pannen
    Die neue ICE-Strecke von München in die deutsche Hauptstadt erlebt nach einem durch Verzögerungen verpatzten Start einen Ansturm.

    09.01.2018 um 09:28

    Trotz massiver Probleme beim Start der Schnelltrasse Berlin-München verzeichnet die Deutsche Bahn schon im ersten Monat einen Passagierrekord zwischen beiden Städten.
    In den ersten vier Wochen waren 2,4 Mal so viele Fahrgäste zwischen Berlin und München unterwegs wie im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr geht die Bahn davon aus, dass sich die Zahlen von 1,8 auf 3,6 Millionen verdoppeln.
    Die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke, die die Reisezeit von München nach Berlin auf unter vier Stunden verkürzt, war am 8. Dezember feierlich eingeweiht und zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember regulär in Betrieb genommen worden. Schon bei der Sonderfahrt zur Eröffnung, aber auch während der ersten regulären Fahrten am Wochenende danach war es zu Pannen und erheblichen Verspätungen gekommen, was der Deutschen Bahn massive Kritik einbrachte.
    Pünktlicher als sonst
    Inzwischen gibt die Bahn offiziell Entwarnung. Mit einer Pünktlichkeit von 90 Prozent sollen die Züge sogar deutlich über dem Durchschnitt bei Fernzügen in Deutschland von 75 Prozent liegen.
    Täglich fahren seit dem 10. Dezember 35 ICE-Züge über die 623 Kilometer lange Trasse. In den drei Sprinter-Zügen in jede Richtung dauert die Fahrt weniger als vier Stunden. Im Stundentakt starten zudem ICE-Züge, die öfter halten und knapp 30 Minuten länger brauchen.

    Die Presse

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Täglich 3.000 Sitzplätze zusätzlich: Bahn will mehr Züge zwischen Berlin und München einsetzen
    23.01.18 | 12:08 Uhr
    Damit künftig bei Sturm weniger Züge ausfallen, will die Bahn ihre Strecken freisägen und besser vor umfallenden Bäumen schützen. Zudem plant Bahnchef Richard Lutz, Airlines zwischen München und Berlin schärfer Konkurrenz zu machen.

    Von Johannes Frewel

    Die Deutsche Bahn hat durch den Sturm Friederike einen Millionenschäden erlitten, musste aber nach der temporären Einstellung des Betriebs zumindest keine Personenschäden beklagen. Damit künftig weniger Bäume auf Gleise und in Oberleitungen fallen können, der Verkehr sicherer und störungsfreier wird, will die Bahn nun Ordnung an ihren Strecken schaffen und mehr Bäume fällen. Das hat Bahnchef Richard Lutz am Dienstag erklärt. Was man hier präventiv leisten könne, müsse gemacht werden um die Bahn robuster und widerstandsfähiger zu machen. Der Sturm Friederike habe gezeigt, dass "wir hier mit aller Konsequenz ran müssen", so Lutz.
    Bis zur Veröffentlichung der Bilanzzahlen im März hält die Bahn mit genauen Angaben hinter dem Berg, doch sie rechnet offenbar damit, dass sich ihre ihre Wachstums- und Gewinnerwartungen für 2017 weitgehend erfüllt haben. Das könnte ein Rekordumsatz von rund 43 Milliarden und ein Betriebsgewinn von gut zwei Milliarden Euro bedeuten.
    Tausende zusätzliche Sitzplätze - täglich
    Um weiter zu wachsen, will die Bahn auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München ab Herbst neue Sprinter-Züge komplett mit Ökostrom einsetzen und täglich mehr Sitzplätze zusätzlich anbieten, als zehn Flugzeuge auf der gleichen Strecke fassen würden. "Wir glauben, dass wir als Verkehrsträger Schiene für das Thema Klimaschutz einen Riesen-Beitrag im positiven Sinne leisten können. Berlin-München ist ein schönes Beispiel dafür, dass wir attraktiv sind", erklärt Lutz. Kosten und Reisezeiten seien vergleichbar, zudem sei die Reise mit dem Zug "entspannter und besser zu nutzen als in einem Flugzeug".
    Schon in den ersten Wochen nach dem Streckenstart hätten sich die Fahrgastzahlen dort deutlich mehr als verdoppelt, begründet Bahnchef Lutz seine Wachstumsstrategie.
    Vor allem den Airlines will er nach dem Ende von Air Berlin während der Neuordnung des Markts Marktanteile auf der innerdeutschen Fernstrecke abjagen. Die Zahl der Umsteiger auf dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke habe die Erwartungen übertroffen, betont der Bahnchef: "Das ist auch einer der Gründe, warum wir uns in den letzten Tagen entschieden haben (…), zusätzliche Sprinterverbindungen, also 3.000 Sitzplätze jeden Tag zusätzlich anzubieten."
    Die Bahn will in diesem Jahr nicht nur digitaler, sondern auch pünktlicher werden. Das Ziel: mindestens 85 Prozent der Züge sollen so fahren, wie es der Fahrplan vorsieht. Von diesem Ziel ist die Bahn derzeit noch ein ganzes Stück entfernt. Im Jahr 2017 waren laut Bahn im Fernverkehr 78,5 Prozent der Züge pünktlich.
    www.rbb24.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Nach verpatztem Start: Bahn nach 100 Tagen ICE-Strecke zufrieden
    Ihr Start war ein Desaster, inzwischen ist sie aber so etwas wie eine Paradestrecke für die Bahn geworden: die neue ICE-Trasse Berlin-München.
    Nach Angaben des Unternehmens wurden 100 Tage nach der Inbetriebnahme auf der Verbindung bereits 1,2 Millionen Fahrgäste gezählt. Das sind mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum ein Jahr davor auf der alten Strecke. Die Pünktlichkeit liegt auf der Verbindung laut Bahn bei über 80 Prozent – sie ist damit höher als im Bundesdurchschnitt. Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende Fernverkehr der Deutschen Bahn, zieht daher ein positives Fazit: "Wir sind hochzufrieden mit den ersten 100 Tagen. Die Nachfrage hat sich mehr als verdoppelt. Wir müssen nicht verhehlen, dass es einen holprigen Start gegeben hat. Aber die Nachfrage übersteigt unsere Erwartungen."
    Stopps und Spott zum Start
    Im Dezember vergangenen Jahres hatte es zur Inbetriebnahme der neuen Strecke viele Pannen und Verspätungen gegeben. Probleme bereitet hatte unter anderem das neue Zugsteuerungssystem ETCS. Laut Bohle wurden zwar alle ICE-Modelle vor der Inbetriebnahme auf der Strecke Erfurt-Nürnberg getestet - aber immer nur einzelne Züge der jeweiligen Baureihe. Die Ergebnisse ließen sich dann aber nicht auf alle Züge übertragen, wodurch auch nicht alle Fehler ausgeschaltet wurden. Die Verantwortung dafür trage die Abteilung Fernverkehr, räumt Bohle ein.
    Prognose könnte übererfüllt werden

    Führerstand eines ICE-Sprinter bei einer Testfahrt. Bildrechte: dpa

    Inzwischen brummt aber das Geschäft auf der neuen Trasse. Ursprünglich hatte die Bahn das Ziel ausgegeben, pro Jahr 3,6 Millionen Fahrgäste zwischen Berlin und München chauffieren zu wollen. Hält die Nachfrage so wie bisher an, könnten es noch mehr werden. "Das ist gut denkbar", sagt Bohle. "Die ersten drei Monate des Jahres sind in der Tendenz nicht verkehrsstärksten Monate. Und wenn wir in diesen Monaten über den Planungen sind, gehen wir davon aus, dass wir dieses Ziel übertreffen werden." Möglicherweise könnten bereits im ersten Jahr des Betriebs bis zu fünf Millionen Menschen zwischen Berlin und München fahren. Laut Bohle hat die Bahn AG auf der Strecke zwischen den beiden Städten einen Marktanteil unter den Verkehrsmitteln von 40 Prozent erreicht – und damit gegenüber Auto, Flugzeug und Fernbus an Boden gewonnen. Die Auslastung der ICE liege bei bis zu 70 Prozent. Besonders nachgefragt seien die so genannten Sprinter. Sie legen die Strecke Berlin-München in vier Stunden zurück.
    Mehr Nachfrage = mehr Angebot
    Aufgrund der hohen Nachfrage erweitert die Bahn das Angebot. Ab Dezember werden pro Tag fünf statt wie bisher drei Sprinterpaare zwischen Berlin und München pendeln. Außerdem werden ältere Zugmodelle durch die neueste ICE-Generation – die ICE 4 – ersetzt. "Unser neues Flaggschiff ist das komfortabelste Fahrzeug, das wir haben, aber auch das größte mit 830 Sitzplätzen", so Bohle. Durch die Angebotserweiterung steigt das Sitzplatzangebot pro Tag um 3.000 auf 23.000. Laut Bohle eine ungewöhnliche Entwicklung: "Normalerweise dauert es zwei Jahre, bis sich so eine neue Strecke einschwingt und es zu einer normalen Nachfrage kommt. Hier haben wir aber gesehen, dass das ziemlich aus dem Stand geglückt ist."
    Neu hinzu kommt ab Dezember 2018 auch eine Direktverbindung von Berlin über Erfurt nach Wien. Fahrzeit von Erfurt in die österreichische Hauptstadt: unter sechs Stunden. Am Hauptbahnhof Erfurt steigen laut Bahn täglich 1.100 Menschen von einem ICE in den anderen um - fünfmal so viel wie im letzten Jahr. Auch Jena soll ab Ende 2018 besser an den Fernverkehr angebunden werden: hier sollen ab Dezember drei IC-Zugpaare von Nordrhein-Westfalen kommend über Erfurt und Jena bis nach Gera fahren.

    https://www.mdr.de/thueringen/einhundert-tage-ice-100.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Schnellfahrstrecke Berlin–München: Zwei Millionen Reisende – weiterer Angebotsausbau ab Dezember 

    18.06.2018

    ICE auf der Schnellfahrstrecke Berlin-München; Quelle: DB AG / Hannes Frank

    Ein halbes Jahr nach Start der neuen Schnellfahrstrecke hat die Deutsche Bahn bislang zwei Millionen Fahrgäste gezählt.

    Dies entspricht mehr als einer Verdoppelung der Reisendenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr: „Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg, der unsere
    Erwartungen übertrifft.“ Laut Bohle liegt die Pünktlichkeitsrate auf der Strecke bei 84 %, bei den ICE-Sprintern bei rund 90 %. Zum Dezember 2018 will der Konzern das Angebot deutlich ausbauen: So werden zwei weitere Sprinter-Zugpaare und ein Zugpaar Berlin – Wien eingeführt. Ab Dezember sollen auch ICE 4 eingesetzt werden. (cm)

    Eurailpress

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Feb. 2019, es gibt Bedenken wegen der Rentabilität:

    Kein einziger Güterzug auf der Vorzeigestrecke

    nona, wenn die Strecke nicht wirklich dafür geplant ist.

    Und dass eine Strecke wegen ein paar ICE rentabel ist, hat ja hoffentlich keiner geglaubt, oder doch? Und wie wird das mit dem Loch zwischen Stuttgart und Ulm mit seinen 34%o? Wobei dort die Planung wirklich kriminell ist, weil die alte Strecke Stuttgart - Ulm (Geislinger Steige 24%o) auch eine Gebirgsbahn ist.


    Im Übrigen habe ich nichts zur erfolgten Modifizierung der Signalanlagen gefunden, dort dürfte also noch alles im "Originalzustand" sein.

  • Die Anfrage mit dieser Schlussfolgerung hätte genauso von einer FDP oder CDU/CSU kommen können. Die Parteien in Deutschland sind noch weniger voneinander zu unterscheiden wie die Österreichischen.

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Zitat von Mathias Gastel (Die Grünen)

    "Als es in der Planungsphase darum ging, das Projekt über die Hürde der Wirtschaftlichkeit zu hieven, hat der Bund die Zahlen im Güterverkehr künstlich schöngerechnet", glaubt Matthias Gastel, Verkehrspolitiker der Grünen. Auch künftig sei nicht zu erwarten, dass die Nachfrage auch nur annähernd in Richtung der Prognosezahlen entwickele

    War wohl so. Und bei S21 ist es nicht unähnlich. Da will die Politik irgendwelche sündteuren Prestigeprojekte, die der Bahn aber nicht wirklich etwas bringen. Undmit dem Bau hängt man der Bahn auch noch die Betriebskosten für diese wenig genutzten Monsteranlagen um.

    Man muss sich das auf der Zunge zergehen lasssen, für 20 Züge täglich (meinetwegen sind es irgendwann 40) eine zweigleisige Strecke bauen! Es sind ja nichteinmal die 20 ICE + 70 vorweg angenommenen Güterzüge wirklich viel.

    Mir fällt da ein vor Kurzem in meine Hände gefallenes "Eisenbahnromantik" über Stuttgart21 ein, in dem Volker Kefer (ex Vorstand von DB-Netz und in der sogenannten Schlichtung "Chef" der Befürworter) zur Strecke Stuttgart-Ulm sagt "an den Güterverkehr haben wir gar nicht gedacht." was hat der denn sonst gedacht? Dass sich ein Tunnel für 4 Züge in der Stunde rechnet?