Geisterfahrt nach Braunau

  • Güterzüge nach 20 Kilometer „Geisterfahrt“ entgleist
    FRIEDBURG/ST. PETER AM HART. Vier Güterwagons machten sich Freitagfrüh im Bahnhof Friedburg-Lengau (Bezirk Braunau) selbständig und rollten 20 Kilometer weit, bis sie kurz vor Braunau entgleisten.


    Ein entgleister Güterzug. Bild: APA/Riedler (Symbolfoto)

    Der gefährliche Zwischenfall passierte am Freitag um 4 Uhr früh beim Verschub der Wagons im Innviertler Bahnhof von Friedburg-Lengau, wie ORF OÖ berichtete. Plötzlich „entkamen“ vier mit schweren Papierrollen beladene Güterzüge und rollten die Mattigtalbahn Richtung Braunau davon.
    Der „Geisterwagon“ durchquerte zahlreiche Gemeinden, darunter Mattighofen, Munderfing, Helpfau-Uttendorf. Bei St. Peter am Hart, nur etwa vier Kilometer vor der Bezirkshauptstadt Braunau, sprangen die führerlosen Züge aus den Schienen. Es gleicht einem Wunder, dass auf der mehr als 20 Kilometer langen Strecke niemand durch den Geisterzug verletzt worden ist.
    Die oberösterreichische Polizei bestätigte, dass „nur“ enormer Sachschaden entstand. Warum sich die Züge selbständig machten und so weit unbemerkt rollen konnten, steht noch nicht fest.
    Aufgrund des Vorfalls musste die Mattigtalbahn gesperrt werden. Ein Ende der Sperre steht derzeit noch nicht fest.
    Im vergangenen Oktober machte sich in Neumarkt (Bezirk Grieskirchen) eine Lok selbstständig. Nach 20 Kilometern Geisterfahrt kam es in Haiding bei Krenglbach zu einer Kollision mit einem evakuierten Personenzug.
    Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreic…st;art4,2875410
    Hmm, waren es tatsächlich 4 Züge oder Wagen? Vorallem diese Güterwagen sind sicher für den Transport von Papierrollen geeignet...

  • Hmm, waren es tatsächlich 4 Züge oder Wagen? Vorallem diese Güterwagen sind sicher für den Transport von Papierrollen geeignet...

    Im vergangenen Oktober machte sich in Neumarkt (Bezirk Grieskirchen) eine Lok selbstständig. Nach 20 Kilometern Geisterfahrt kam es in Haiding bei Krenglbach zu einer Kollision mit einem evakuierten Personenzug.

    Das war nicht nur eine Lok, sondern eine gesamte CR-Garnitur. Dazu kommt noch der "Buffer" im Ek-Unfall-Thread. Die OÖN-Journalisten sollten so bald in der Früh noch keine Artikel verfassen. :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Beachtlich, dass er die "S-Kurve" bei Aselkam noch geschafft hat und dann dort den Oberbau derart zerstört hat.

    Wer da wohl den geschlossenen Schranken durchfahren ist?

  • Da stellt sich übrigens die Frage nach der tatsächlichen Streckenlänge: Mal sind es 20, mal 30 oder sogar über 30Km... Alle Km-Angaben sind übrigens im Heute-Artikel zu Finden... Offensichtlich nicht nur ein Tag der „gefährlichen Vorkommnisse im Eisenbahnbetrieb“ sondern auch der „geistigen Ergüsse“ der Journalisten...

  • Zitat

    Wer da wohl den geschlossenen Schranken durchfahren ist?

    Niemand! Denn die Schranken sind offen. Herausragendes Ladegut, seitlich aufgedrückte Schiebetüren durch losgelöste Papierrollen infolge der rasanten Kurvenfahrt,...

    Von den 69 überfahrenen EKs sind gerade einmal 16 technisch gesichert, berücksichtigt man die stellenweise definitiv "überhöhte" Geschwindigkeit bei den nicht technisch gesicherten EKs kann man wohl schon von einem kleinen Wunder sprechen.

    Langsam wird das mit den ständig entrollenden Fahrzeugen ein Problem. Sind denn da nur Dummköpfe am Werk? Was hat man denn heute für Verschubbedienstete? Lauter Knallköpfe, keine g'scheite Schulung mehr oder was?

    2 Mal editiert, zuletzt von westbahn (20. April 2018 um 11:47)

  • Da stellt sich übrigens die Frage nach der tatsächlichen Streckenlänge: Mal sind es 20, mal 30 oder sogar über 30Km... Alle Km-Angaben sind übrigens im Heute-Artikel zu Finden... Offensichtlich nicht nur ein Tag der „gefährlichen Vorkommnisse im Eisenbahnbetrieb“ sondern auch der „geistigen Ergüsse“ der Journalisten...

    Wikipedia ist halt eine schwierige Angelegenheit für so manchen Reporter:
    Lengau km 5,7
    vermutlich sogar schon bei der Anschlussbahn Lugstein km 4,9
    Anschlussbahn Verbund (im Hintergrund zu sehen) km 36,6

  • Zitat von oe.tom

    Da stellt sich übrigens die Frage nach der tatsächlichen Streckenlänge: Mal sind es 20, mal 30 oder sogar über 30Km...

    Die falschen km-Angaben in Medienberichten sind eh nichts Neues. Beim Unfall in Wieselburg mit den den in Randegg entrollten Rungenwagen hielt sich auch hartnäckig die falsche km-Angabe von 12 km. In Wirklichkeit waren die Wagen knapp 21 km unterwegs.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • So wie es aussieht, hat man die Wagen bei der Bedienung vom Lagermax auf der Stecke stehen gelassen - ohne Hemmschuhe. Das Auflegen der Hemmschuhe wäre nicht nötig gewesen, wenn es laut V3 mindestens fünf Wagen gewesen wären. Es waren nur vier Wagen. Daher: Wieder menschliches Versagen. Wieviel kosteten die "self inflicted damages" der OjeBBs in den letzten Monaten? 300, 400 Mio. €? Auffällig war, dass bei allen 4 Wagen die Bremse ausgeschaltet war. Ob die letztendlich im Verlauf der Entgleisung "ausgeschaltet" wurden oder es vorher schon waren, ist noch nicht klar.

    Einmal editiert, zuletzt von westbahn (21. April 2018 um 14:07)