Fürstlicher Osten '16-'18 - 25: Suceava - Iași (50 B.)

  • Hallo!


    Zum vorherigen Teil der Serie:
    Ost-Interregio '16-'18 - 24: Moldau, Bukowina, Čmelák, Kutter (50 B.)
    http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3892.0


    Die Videos zu dem Teil:


    3. 8. 2016


    Wir sind am 1892-1902 als Grenzbahnstation des Königreichs Rumänien gebauten CFR-Bahnhof Suceava angekommen.
    Mehr über das Gebäude gibt es hier zu lesen (auf Rumänisch): https://ro.wikipedia.org/wiki/Gara_Suceava



    Ein Regionalzug aus Richtung Paşcani fuhr ein. Diese enden mit der Elektrifizierung und wenden in Suceava Nord.


    Es werde Winter: mit Bildern vom 22. und 23. 3. 2018


    Das Innere der schönen Halle ist restauriert und für die Öffentlichkeit nur durch Glas zu betrachten.





    Die Ortsseite des Bahnhofs, wir hatten uns im Hotel Residenz eingebucht. Es ist zwar nicht ganz frisch, aber bietet in Bahnhofsnähe was man braucht - und die Damen an der Rezeption waren sehr nett.


    Wir nahmen uns ein Taxi mit einem Fahrer, der einst ein paar Jahre in Italien gearbeitet und sich nun hier ein Haus gebaut hatte. Er erzählte ein bisschen vom Leben im Ort, an Jobs ist natürlich nur schwer zu kommen.
    Auf dem Weg in die Stadt überquert man den Fluss Suceava, der bald in den Siret mündet, ebenso wie die weiter südwestlich fließende Moldau (Moldova). Der Siret fließt letzendlich bei Galați in die Donau.
    Zwischen Bahnhof und Stadt war ein Shoppingcenter gebaut worden. In der Stadt ging es bergauf, bis wir die Festung Suceava erreichten.

    Mehr über Ort und Burg gibt es hier zu lesen (auf Englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/Suceava

    Suceava war von 1388 and 1565 Hauptstadt des Fürstentums Moldau, die Festung diente als Sitz der Regenten und wurde im späten 14. Jhdt. errichtet. Die Ruine war erst in den letzten Jahren wieder restauriert worden.




    Da ist er, unser Freund Ștefan III. cel Mare - Stefan der Große. Mehr über ihn: https://de.wikipedia.org/wiki/%C8%98tefan_cel_Mare

    Es wurde einigen Kammern der Ruine versucht Leben einzuhauchen, wie zum Beispiel mit dieser Nachbildung eines typischen Kachelofens. Zudem finden an Abenden Projektionsvorstellungen statt.
    In der Stadt hinten links erspäht man schon eines der nächsten Ziele.


    Unter den ausgestellten Teilen sah man diesen schon bekannten moldawischen Auerochsen.


    Gleich daneben findet sich das bukowinische Dorf-Freilichtmuseum. Es war ganz nett, aber ich fand die Museen zum Beispiel in Sibiu oder Râmnicu Vâlcea - siehe Berichte von 2015 - besser gelungen. Hier hatte man nur stellenweise das Gefühl, in einem Dorf-Ensemble zu stehen.


    Manche Häuser boten "Multimedia-Events", wie diese Hochzeitsszene. Für Ton siehe:





    Eine Holzkirche mit Glockenturm.



    Nun zum historischen Highlight Suceavas: das Kloster Sfântul Ioan cel Nou, dessen Hauptkirche zum UNESCO-Weltkulturerbe Moldauklöster zählt. Eine der bemalten Kirchen - Moldovița - gab es auch schon in einem Bericht von 2015 zu sehen.
    Hier neuere Fresken und Gebäude des Komplexes.


    Die alte Hauptkirche St. Georg war 1514 - 1522 errichtet worden.


    Leider ist bei der Restaurierung der Fresken in den 2000ern das Geld ausgegangen. Rechts stellt man sich für die Reliquien des Hl. Johannes an.


    Auch die Fresken draußen sind nicht so gut erhalten wie in Moldovița.


    Eine Nonne beim Wasserholen.



    Das Zentrum Suceavas ist grau und ex-kommunistisch. Bei manchen Veranden sah es so aus, als hätte man alte Kioske recycelt.


    Die einstige Wichtigkeit des Ortes sieht man daran, dass nur wenig entfernt wieder eine Kirche aus dem 16. Jhdt steht, Biserica Sfântul Dumitru. Der Glockenturm war zusätzlich 1560–1561 errichtet worden, und ist mit 40 Metern das höchste Gebäude der Stadt.


    Auch hier finden sich Fresken, diesmal jedoch frisch restauriert. Ich liebe die naiven Tierdarstellungen - man beachte den Fuß im Maul des Viechs rechts oben (das wird im nächsten Reportageteil noch mehr Bedeutung bekommen ;) ).



    Danach kehrten wir ein, in das skurril benannte Restaurant "der Bautischler", dessen Räumlichkeiten mit Wandmalereien von Motiven aus dem alten Wien geschmückt waren. Der Kellner wusste jedoch recht wenig davon und meinte nur, dass die Besitzer den Namen gewählt hätten.

    Der mittelalterliche Gasthof Hanul Domnesc din Suceava - heute ein Museum - war leider wegen Renovierung geschlossen.


    Bei dem Wetter googlte ich nach potentiellen Cafés und fand nur eines. Der Weg führte an der neuen, riesigen, noch nicht geöffneten Kathedrale vorbei. Das Café "Sakura" erwies sich als überraschend gut, zudem kann man sich bei Einsamkeit zum Panda setzen. :0)


    Zurück am Bahnhof Suceava: rechts R 5449 Bacău - Suceava Nord, links der Ein-Wagen-R 5571 aus Botoşani mit Zuglok 82-0452.


    Und dieser eine Waggon würde mit uns zusammen als Kurswagen nach Timișoara fahren!


    80-0326 war mit dem Verschub beschäftigt.


    Da fuhr auch schon unser IRN 1765 Iași - Timișoara ein. Die Szene mit Parallelfahrt auf Video:



    Am Tag zuvor waren wir mit dem selben Zug aus Iași angekommen. Die Končar-Lok 46-1113 stand nun auf Gleis 1. Bei Electroputere in Pașcani sichtete ich übrigens im Vorbeifahren Maschinen mit HŽ-Logo im orangen JŽ-Lack.




    Unser ex-DB-Schlafwagen für die Fahrt quer durch das Land nach Timișoara - am nächsten Tag bei mehr Schnee - war noch im alten CFR-Lack gehalten.



    Die Fahrt in die winterliche Dunkelheit zur Moldau war herrlich - doch wir wollen noch nicht in diese Richtung...


    3. 8. 2016

    Also zurück zum Sommer!


    IR 1832 Richtung Galaţi brachte mich nach Iași.


    Wo am 22. 3. 2018 IRN 1765 vom Kopfbahnsteig 2C abgefahren war.


    Am 3. 8. 2016 machte ich mich nach Geldwechsel in einer der 24h-Wechselstuben - denn ich kam ja "direkt" aus der Ukraine - bei 30 Grad Hitze zu meinem Hotel in Bahnhofsnähe auf. Iași ist das GT4-Mekka, viele direkt aus Stuttgart, manche über Umweg aus anderen deutschen Städten.


    Im Hintergrund mein neues Hotel Arnia - ich kann es jedem Iași-Reisenden, der beim Bahnhof übernachten will, empfehlen.


    Die nächste internationale Hauptstadt ist Chișinău - und das erreicht man trotz vielfach kürzerer Entfernung als Stuttgart - Paris mit der Bahn nicht in 3,5 Stunden.


    Am Bahnhofsvorplatz.


    Aktuelle Reklamen wurden ebenfalls schon angebracht.


    Für heute gute Nacht - nächstes Mal heißt es früh aufstehen für einen Ausflug auf's Land im Sommer und Winter.