Störungen und Unregelmäßigkeiten auf der S-Bahn-Stammstrecke

  • Und wie viele Züge fuhren denn damals? So viele wie heute? Das bezweifle ich doch. Es ist ein Unterschied, ob dann und wann mal ein Zugsabstand von 3 Minuten der Fall war oder eben öfters.

    Außerdem, heutzutage kann man ziemlich gut von zu Hause aus die Verspätungen alle sehen. Vor 20 Jahren gab es zwar schon Internet, aber es war eher in einem frühen Stadium.Hast du denn belastbare Fakten wie etwa eine Pünktlichkeitsstatistik oder sowas? Würde es rein von den Beobachtungen her sein, könnte ich ja auch sagen, es läuft hier eh alles super. Große Verspätungen erlebe ich persönlich selten bis nie.

    Achja und... waren damals überhaupt so viele Monitore installiert? Wurde über Verspätungen so umfangreich und teils minutengenau informiert wie heutzutage?

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Schau, nimm einfach ein Kursbuch aus dieser Zeit und vergleiche! Das ist die einfachste Lösung! Früher gab es Rollbandanzeigen wie "Gänserndorf", "Stockerau - Reisende über Floridsdorf hinaus bitte in die ersten drei Wagen einsteigen". Die einzige Technik war an diesen Rollbandanzeigen ein leuchtendes "A", das dem Schaffner kundtat, dass der Automat nicht funktioniert. Im Übrigen empfehle ich als Literatur Die Wiener Schnellbahn und ihre Fahrzeuge dort findest du alles, die Gleispläne, genaue Fahrzeugbeschreibungen, Fahrpläne usw.

  • Mit anderen Worten: tatsächliche Informationen über Verspätungen musste man bei jedem einzelnen Zug durch Beobachtung feststellen, sofern man nicht über irgendwelche Statistiken verfügt. Und Verspätungen wurden also auch nicht wirklich kommuniziert. Klar kommt einem ein Betrieb pünktlicher vor, wenn man Verspätungen nicht so bemerkt.

    Die 4020er waren 20 Jahre jünger SGP war noch am Bestehen. Klarerweise waren das günstigere Verhältnisse, schließlich liefen die Dinger zuverlässiger und SGP konnte auch Ersatzteile liefern.

    Außerdem wurden erst 2003 die lokbespannten Doppelstockzüge auf sie Stammstrecke gelassen, der CAT war 1999 auch noch nicht da.

    Das sind Dinge, die sehr relevant für die Betriebsstabilität waren. Vor 2003 fuhren eben viel weniger Züge und das waren auch S-Bahn, die eben nicht so einen langen Lauf wie der Regionalverkehr hatten.

    Es ist ein Unterschied, ob vereinzelt Zugsfolgen von 3 Minuten gefahren wurden oder ob das eben die Regel wird. Und es ist ein Unterschied, ob eine Stammstrecke von S-Bahnen aus Hollabrunn, Laa und Gänserndorf befahren wurden oder von Regionalzügen aus Breclav, Znojmo, Payerbach-Reichenau, etc.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Seit Einführung der PZB 90, also mit dem Talent, ist die mögliche Zugdichte in einer Stunde um 1-2 Fahrten geringer geworden. Zwei Minuten gehen (theoretisch) auch heute, aber nur außerhalb der HVZ. Sonst sind nämlich die Stationshalte wegen des Fahrgastwechsels und der ewig langen Abfertigungszeiten so lange, dass sich keine 2 Minuten Zugfolge ausgeht. In der Praxis der Fahrplankonstruktion vertrug/verträgt die Stammstrecke ohne Verspätungen minimal 3 Min Zugfolgeabstand, zwischen Praterstern und Abzw. Rennweg 2,5 Min. Und da sich an der Blockaufteilung und - Signalisierung in den letzten 15 Jahren nichts geändert hat, wird es wohl weiterhin so sein.

  • Du scheinst auf meinen vorigen Beitrag keine Einwände zu haben. Gut zu wissen.

    Ewig lange Aufenthalte? Auch bei größeren Auslastungen besteht die Zeitspanne zwischen Stillstand und Anfahrt an der Station nicht aus mehr als einer Minute. Auch mir kam es länger vor, aber tatsächlich sind due vermeintlich ewig langen Wartezeiten zwischen Schließen der Türen und der Abfahrt nur wenige Sekunden lang.

    Klar, mit einem primitiven (nicht so sicheren) Zugsicherungssystem kannst du auch dichte Intervalle fahren, aber das spielt sich bei heutigen Sicherheitsstandards nunmal nicht mehr. Die PZB90 ist auch kein Zugsicherungssystem, das man so ohne weiteres auf Stammstrecken einsetzen sollte, wenn man einen U-Bahnähnlicheb Betrieb aufziehen wollte. Eine Bahnsteighöhe von 55cm ist übrigens auch keine Bahnsteighöhe, mit denen sich deutsche Metropolen abgeben würden, aber das hatten wir schon.

    Das größte Problem ist sicherlich die Zugsicherung. Da ist man halt sehr oft in der Geschwindigkeitsüberwachung und das beeinträchtigt den Durchfluss eben. Die alten 4020er hatten das ganze primitiver implementiert, deswegen sind die davon nicht so betroffen.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Wegen eines Rettungseinsatzes waren zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf bis 16:40 Uhr nur eingeschränkt Fahrten möglich. Planen Sie derzeit noch bis zu 5 Minuten mehr Reisezeit ein.

    Quelle: ÖBB-Streckeninfo

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • War zwar vor meiner Zeit, aber die 4020 waren zu Beginn glaube auch nicht die zuverlässigsten Fahrzeuge.


    Eine Bahnsteighöhe von 55cm ist übrigens auch keine Bahnsteighöhe, mit denen sich deutsche Metropolen abgeben würden, aber das hatten wir schon.

    Mit dem flächendeckenden Einsatz von Doppelstockzügen sollte man wieder über 38 cm nachdenken. :D

    Für ein leistungsfähiges S-Bahn-Netz würde es 96 cm brauchen. Das muss aber aus mehreren Gründen dann isoliert ausgeführt sein (z.B.: TSI INF, Lü) und selbst da tut man sich mit der Stammstrecke schwer, denn die Station sollten dann in der Geraden liegen. Ich würde sagen, der Zug ist abgefahren.

  • Eh, die Stammstrecke ist eben eine Ergänzung zum Wiener Schnellbahnnetz, man hat hier eher eine Funktionstrennung zwischen den einzelnen Systemen gegeben.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Wegen eines defekten Zuges auf der Strecke waren zwischen Wien Meidling und Wien Floridsdorf bis 09:50 Uhr nur eingeschränkt Fahrten möglich.

    Quelle: ÖBB-Steckeninfo

    dr. bahnsinn - der Forendoktor