Wieder einmal ein Tunnel-Rätsel (gelöst)

  • Wie man auf dem Foto sehen kann, hat dieser Tunnel seine beste Zeit schon lange hinter sich, aber auf Grund seiner wirtschaftlichen Bedeutung war er immerhin über 100 Jahre lang in Betrieb. Seinen Namen hatte er von jenem Transportgut, das durch ihn hauptsächlich transportiert wurde.
    Ich möchte von den Ratefreunden Folgendes wissen:


    1. In welchem Ort und in welchem Land befindet er sich?
    2. Wie heißt er und was wurde durch ihn hauptsächlich transortiert?
    3. Die Strecke durch den Tunnel war auch elektrifiziert. Welche Stromspannung kam zur Anwendung und weshalb?


    Ich wünsche viel Spass beim Raten!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Also ich beginne einmal: Es ist der Schellfischtunnel in Hamburg (Altona), Deutschland. Eröffnung am 18.01.1876, 395 Meter. 1898 auf eine Länge von nunmehr 961 Metern verlängert. Ich weiß jetzt nur nicht, was eine Stromspannung ist. Entweder Strom oder Spannung. Aber es kamen 3kV (=Spannung) zur Anwendung, um um Funkenüberschläge und Kriechströme zu vermeiden. Der nördliche Tunnelmund auf der Ostseite des Altonaer Bahnhofs dient übrigens seit 1979 als LKW-Zufahrt zum Keller des benachbarten Kaufhauses. Nur einmal im Jahr (behördliche Auflage) kann der Tunnel im Zuge einer Führung durch Hamburger Unterwelten e.V. betreten werden.

  • Fast alles richtig! Aber das mit der Spannung ist nur die halbe Wahrheit. Das hätte ich gerne noch ein wenig konkreter.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zuerst betrug die Spannung 3kV, es wurde einfach durch einen Trafo Strom von der Hamburger S-Bahn "angezapft". 1932 wurde die Spannung auf 6kV umgestellt, so dass die E-Lokomotiven direkt die höhere Fahrdrahtspannung der S-Bahn übernehmen konnten. Auf dem Foto oben ist übrigens der Bahnsteig sichtbar, der zwar lang nach der Einstellung gebaut, aber nie genutzt wurde. Er wurde in das Gebäude "elbberg campus @altona" integriert.

    Ein ähnlicher "Lost-Place" findet sich in Berlin, die U10 - Berlins unvollendete U-Bahn *KLICK*