Mariazellerbahn-Unfall 2018

  • Außerdem sei der Beschuldigte "egal bei welcher Untersuchung" von einem Ausgangspuls von weit über 90 gestartet, der Herzschlag sei danach relativ rasch auf 130 geschnellt, erklärte der Experte. Eine solche Synkope "kann jedem von uns passieren", vor allem, wenn er "nicht in der richtigen Pulsfrequenz trainiert und zu wenig isst und trinkt", hob der Gutachter hervor.

  • Die "zu geringe Flüssigkeitszufuhr" hat vom Unfall bis zum Gutachten gedauert?
    Bei 90 Ausgangspuls und relativ rasch 130 frage ich mich, ob die notwendige Fitness für einen Tfzf gegeben ist.

  • Also der "Gutachter" muss eine ordentliche Flasche sein! Es gibt 5 verschiedene Arten der Synkopen: die vaskulär bedingte Synkope, die kardial bedingte Synkope, die neurogene Synkope, die medikamentös induzierte Synkope und die psychogene Synkope. Aber bei keiner der genannten Arten spielt zu wenig trinken oder essen eine Rolle! Und die Steigerung des systolischen Blutdrucks von 90 auf 130 "ohne Grund" bedeutet, dass es bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt. Auch stellt sich die Frage, wie viel Geld da in Richtung Staatsanwalt bzw. Richter geflossen ist, denn dieses Gutachten ist schlichtweg ein unglaubwürdiger Witz! Ist der Gutachter Jesus? Oder war er vielleicht genau zum Unfallzeitpunkt dabei und hat diesen Zustand diagnostiziert? Unglaublich so etwas! Er sollte aus einer nachträglichen Untersuchung und Befragung des Tfzf sowie anderer medizinischer Gutachten bestätigen können, dass der Tfzf am Montag, den 03.04.2018 um 12 Uhr 43 Minuten und 17 Sekunden (Datum und Uhrzeit sind nur Beispiel) in Ohnmacht gefallen ist. Das ist doch eine Verarschung sondergleichen!

  • Und die Steigerung des systolischen Blutdrucks von 90 auf 130 "ohne Grund" bedeutet, dass es bereits eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt.

    Ich dachte es geht um Tachykardie und nicht um Hypotonie?

    Und bei den Werten frage ich mich, wie man per Ferndiagnose eine kardiogene Ursache ausschließen kann.

  • Beim Schmökern in alten EÖ- und Sva-Heften bin ich auf zwei weitere Unfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der Westrampe des Schwadorfer Berges gestoßen. Jenen vom 22. August 1992 hat der Schienenweg-Pensionär westbahn hier in diesem Thread im Beitrag Nr. 10 schon erwähnt. Damals entgleiste der von der 1099 007 geführte, aus zwei schmalspurigen Postbeiwagen und drei Rollwagen mit zwei beladenen Tds bestehende G 71231 um 05:02 Uhr im Linksbogen auf Höhe von Matzersdorf bei Str.-km 7,5 bei einer Geschwindigkeit von 50 - 55 km/h. Zulässig sind dort nachwievor max. 35 km/h. Die Lok blieb unbeschädigt auf der Matzersdorfer Brücke über den Halterleitenbach in km 7,7 stehen (siehe Foto in Beitrag Nr. 10), während alle Waggons umstürzten bzw. in Schräglage (1. Wagen) gerieten. Am Folgetag um 05:10 Uhr konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Fotos von diesem Unfall werden demnächst nachgeliefert.

    Der zweite Unfall ereignete sich am 2. April 1997 um 05:02 Uhr 1,8 km weiter westlich auf der Brücke über die Pielach in Str.-km 9,3, als der erste und zweite Rollwagen des von der 1099 007 (siehe oben!) geführten G 71221 vermutlich wegen verschobener Ladung in Verbindung mit der Fahrt durch einen engen Bogen mit geringfügig überhöhter Geschwindigkeit (40 km/h statt der zulässigen 30 km/h) entgleisten und der derauf verladene vierachsige Tadgs mit Sojaschrot in die Pielach stürzte. Der Betrieb konnte am Nachmittag des 3. April wieder aufgenommen werden:
    Foto: G. Rauter, aus: EÖ-Heft 7/1997, S. 277.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fotos von diesem Unfall werden demnächst nachgeliefert.

    Hier sind sie und sie sind wesentlich spektakulärer als das Foto in Beitrag Nr. 10, das nur die nicht entgleiste 1099 077 von vorne zeigt.
    Das erste, in Fahrtrichtung augenommene Foto zeigt die Lok 1099 007 sowie den erstgereihten, mit beiden Ax entgleisten und in Schräglage geratenen Postbeiwagen 6902/s sowie den zweitgereihten und nach rechts umgestürzten Postbeiwagen 8500/s. Die 1099 007 und der 6902/s kamen auf der Matzersdorfer Brücke zu stehen, während der 8500/s unmittelbar davor zu liegen kam:

    Das gegen die Fahrtrichtung aufgenommene Foto zeigt die Rollwagen und die beiden nach rechts umgestürzten Schüttgutwagen. Die Aufgleisung der Fahrzeuge mit Straßenkränen war um 20:30 Uhr abgeschlossen. Die Wiederherstellung des Oberbaus erfolgte während der Nachtstunden und am darauffolgenden Morgen konnte der fahrplanmäßige Betrieb um 05:10 Uhr wieder aufgenommen werden:

    Fotos entnommen aus EÖ-Heft 10/92, S. 194. Kein Autor angegeben.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor