[DE] Magdeburg: Hooligans stoppen S-Bahn und attackieren Fahrgäste

  • Reizgas versprüht: Vermummte Angreifer überfallen Zug in Magdeburg
    Vermummte haben in Magdeburg eine S-Bahn an der Weiterfahrt gehindert und anschließend gestürmt. Sie verletzten drei Menschen mit Reizgas und beschädigten den Zug. Die Polizei nahm vier Angreifer fest.
    Vermummte haben in Magdeburg eine S-Bahn überfallen. Die Polizei nahm vier der Angreifer fest.Bildrechte: IMAGO
    Eine Gruppe Vermummter hat am Samstagabend in Magdeburg einen Zug überfallen. Wie die Bundespolizei mitteilte, hatten die Angreifer zunächst Reifen ins Gleisbett geworfen und so die S-Bahn am Haltepunkt Barleber See an der Weiterfahrt gehindert.
    Drei Verletzte durch Reizgas
    Danach stürmten die etwa zehn Vermummten in den Zug, zogen die Notbremse und versprühten Reizgas. Drei Menschen wurden verletzt. Nach Angaben der Polizei in Magdeburg handelt es sich dabei um zwei Reisende und den Zugbegleiter. Die anderen 40 Fahrgäste seien unverletzt geblieben.
    Vier Angreifer festgenommen
    Anschließend verriegelten die Hooligans den Zug von außen und besprühten ihn großflächig mit Graffiti. Beim Eintreffen der Polizei, die auch einen Hubschrauber einsetzte, flüchteten die Vermummten in ein Waldstück. Vier der Angreifer im Alter von 22, 32, 34 und 37 Jahren konnten die Beamten festnehmen.
    Die Polizei erklärte, die im Zug eingesperrten Fahrgäste und Sicherheitsbedienstete hätten Handyaufnahmen von dem Blitzüberfall gemacht. Die Strecke musste drei Stunden gesperrt werden.
    Spekulationen über FCM-Fans als Täter
    Warum gerade dieser Zug ins Visier der Hooligans geraten war, ist unklar. Zunächst hatte dpa berichtet, dass ein Polizeisprecher bei den Angreifern von Anhängern des 1. FC Magdeburg ausgehe. Darauf hätten die Motive der Graffitis schließen lassen.
    Später nahm eine Polizeisprecherin von der eindeutigen Zuordnung der Täter zum FCM-Umfeld Abstand. Es könne gesichert nur von vermummten Angreifern gesprochen werden.
    Zuletzt aktualisiert:13. August 2018, 09:09Uhr

    https://www.mdr.de/nachrichten/ve…deburg-100.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ermittlungen nach Überfall: Polizei sucht Angreifer nach Zug-Attacke
    Nach dem Angriff auf einen Zug in Magdeburg sucht die Polizei intensiv nach den vermummten Tätern. Vier der mutmaßlichen Angreifer wurden bereits festgenommen. Reisende haben den Überfall der Gruppe gefilmt. Das Motiv der Täter ist unklar. Der 1. FC Magdeburg hat den Überfall verurteilt.

    Vermummt mit FCM-Tuch – die Polizei ordnet die Angreifer dem Umfeld des 1. FC Magdeburg zu. Bildrechte: Privat

    Die Polizei sucht nach den vermummten Angreifern, die am Sonnabend in Magdeburg einen Zug überfallen haben. Den Angaben zufolge handelt es sich um insgesamt zehn bis zwölf Männer. Am Haltepunkt Barleber See warfen sie Reifen auf die Gleise, um den Zug an der Weiterfahrt zu hindern, stürmten die haltende Bahn und versprühten Reizgas.
    Reisende filmen Angriff
    Zugfahrgäste filmten die Attacke. MDR SACHSEN-ANHALT liegt eines der Handy-Videos vor. Die zu sehenden Szenen sind verstörend. Vermummt, teilweise mit Tüchern mit aufgedrucktem FCM-Logo vor dem Mund, stürzen die Angreifer auf den gerade eingefahrenen Zug zu. Durch eine noch offene Waggon-Tür sprüht einer der vermummten Männer einem Fahrgast etwas ins Gesicht. Laut Polizei handelte es sich vermutlich um Pfefferspray. Danach verriegelt die Zugbegleiterin die Türen.
    Im Anschluss beginnen die Angreifer damit, den Zug großflächig zu besprühen. Wie ein Polizeisprecher bestätigte, mit Graffitis, die auf eine Nähe zum 1. FC Magdeburg hindeuten. Bei dem Angriff wurden drei Personen durch das Reizgas verletzt. Vier der mutmaßlichen Täter konnte die Polizei festnehmen. Ergebnisse der Verhöre sind noch nicht bekannt. Auch das Motiv der Täter ist unklar. Die Polizei vermutet Profilierungsdrang.
    Nicht der erste Vorfall
    Die Polizei geht davon aus, alle Täter schnell ausfindig machen zu können. Die Sprecherin der Bundespolizeiinspektion Magdeburg, Chris Kurpiers, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wir sind guter Zuversicht, diese Täter zu bekommen." Es gebe exakte Fotos und Videomaterial von Zeugen aus dem Zug. Einer der Täter sei zudem zweifelsfrei in der "Gewalttäter-Sport-Datei" der Polizei erfasst.
    Die Tat am Barleber See ist laut Kurpiers kein Einzelfall: "Es scheint leider Trend zu sein." Die Bundespolizistin berichtete von ähnlichen Taten in Rostock und Dortmund. Auch in der Region Magdeburg hat es erst vergangene Woche einen solchen Vorfall gegeben: Am Dienstag hatten sechs vermummte Unbekannte einen Zug im Bahnhof Biederitz (Jerichower Land) mit den gleichen Schriftzügen besprüht. Auch in diesem Fall suchen die Ermittler nach Zeugen.

    In Biederitz wurde ein Zug mit den Schriftzügen "APK" und "FCM" besprüht. Bildrechte: Bundespolizeiinspektion Magdeburg

    FCM verurteilt Angriff
    Am Montag meldete sich auch der 1. FC Magdeburg zu Wort. In einer Stellungnahme hieß es, man habe Bilder und Video mit Schrecken zur Kenntnis genommen. Der Verein lehne jedwede Form von Vandalismus konsequent ab und könne nicht gutheißen, was in Barleben vorgefallen ist. Der Verein wies daraufhin, dass die Täter nicht zwangsläufig FCM-Anhänger sein müssen, auch wenn die Bilder darauf hindeuten würden. Dies herauszufinden sei Aufgabe der Polizei.

    https://www.mdr.de/sachsen-anhalt…uf-zug-100.html mit Video.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bewährungsstrafe: Erstes Urteil nach Überfall auf Magdeburger S-Bahn
    Sie vermummten sich mit FCM-Schals, stoppten eine S-Bahn, versprühten Reizgas und beschmierten Waggons: Jetzt wurde der erste Täter verurteilt – zu einer Bewährungsstrafe.

    Fahrgäste konnten damals die Angreifer filmen.Bildrechte: Privat

    Nach dem Überfall auf eine S-Bahn bei Magdeburg im August 2018 hat es ein erstes Gerichtsurteil gegeben. Der Sprecher des Amtsgerichtes Magdeburg, Christian Hoppe, sagte MDR SACHSEN-ANHALT, ein 33-Jähriger sei wegen schweren Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden.
    Die Gesamtfreiheitsstrafe betrage ein Jahr und sieben Monate. Weil der Mann Erst-Täter sei, werde die Strafe für drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Der Täter habe bis zur Urteilsverkündung in Untersuchungshaft gesessen. Diese Zeit werde angerechnet. Zunächst hatte die "Volksstimme" über das Urteil berichtet.
    Fahrgäste filmten die Täter
    Der 33-Jährige soll mit weiteren Verdächtigen vergangenen Sommer eine S-Bahn am Haltepunkt "Barleber See" gestoppt und überfallen haben. Die Angreifer hatten Reifen auf die Gleise gelegt und im Zug Reizgas versprüht.

    Die Schriftzüge sind deutlich zu erkennen.Bildrechte: Bundespolizeiinspektion Magdeburg

    Die Bahn war mit den Buchstaben "FCM" und "APK" besprüht worden. Insassen hatten die Tat gefilmt. Der Polizei gelang es so, die Verdächtigen zu ermitteln.
    Die weiteren Verdächtigen warten nach Angaben der "Volksstimme" noch auf ihre Anklagen. Der genaue Zeitpunkt dafür ist laut der Zeitung noch nicht bekannt. Die Ermittlungen seien hier noch nicht abgeschlossen.

    https://www.mdr.de/sachsen-anhalt…er-see-100.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor