[NÖN] Hst. Silberwald soll verlegt werden

  • Grüne Kritik: „Sind Meister im Zubetonieren!“

    Wenn es finanziell sinnvoll lösbar ist, will Gänserndorfs Stadtchef René Lobner (ÖVP) die Bahnstation Silberwald einige hundert weiter Richtung Gänserndorf verlegen, um dort auch eine größere Park&Ride-Anlage zu errichten.


    Die Haltestelle Silberwadl (sic!) soll Richtung Gänserndorf verlegt werden | Sandra Frank

    Denn im Bezirk werde eine solche dritte Querung der Bahn dringend gebraucht. Den Grünen schmeckt diese Idee nicht: Sprecherin Beate Kainz spricht sich klar dagegen aus, dass ein Bahnhof auf der „grünen Wiese“ errichtet werden soll, der nur noch mit dem Auto erreichbar sein wird. „Wir sind jetzt schon Meister im Zubetonieren“, will sie kein weiteres Ackerland opfern.

    Quelle: NÖN

    Mein Senf dazu:
    Die Hst. Silberwald da lassen, wo sie ist, und eine neue Station "Silberwadl" in der grünen Pampa errichten ;)

  • Der Bürgermeister von Gänserndorf will also eine Haltestelle die zur Hälfte in Strasshof / Nordbahn und zur anderen Hälfte in Schönkirchen-Reyersdorf liegt verlegen? Ich hoffe auf einen Aufschrei vom Bgm von Strasshof, immerhin nimmt man damit einigen die fußläufige Haltestelle.

    Wäre Silberfeld für so eine Haltestelle nicht passender?

    Erwähnenswert, dass Gänserndorf vor einiger Zeit mal eine Zweite Haltestelle in Gänserndorf wollte (Höhe Friedhof), dabei aber wohl rauskam, dass sich das im Fahrplan nicht realisieren lässt. Und Zweitens kam die Idee von den Stadtplanern des SPÖ-Bürgermeister und das kann dann ein ÖVP-Bürgermeister vermutlich aus Prinzip nicht umsetzen.


    Zitat von NÖN

    Denn im Bezirk werde eine solche dritte Querung der Bahn dringend gebraucht.

    Darum geht es also. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass die Hauptstraße in Gänserndorf (B220 nicht B8!) hoffnungslos überlastet ist. Jetzt könnte man meinen, die Gemeinde stoppt deswegen die Wohnblocks im Bereich Bockfließer Weg -- Johann-Marschall-Straße, habe ich bis jetzt aber nicht festgestellt. Mit jeder neuen Wohnung möchten mehr über die B220 zu den Geschäften an der B8 oder nach Wien. Jetzt bräuchte es eine Umfahrung West (Spange B220 - B8), diese kann sich aber Gänserndorf nicht leisten, weil man braucht ja Prestige-Bauten (Bad, Stadtsaal). Dabei ist nicht ein Mal die vom ehem. LH Pröll vor der vorletzten Landtagswahl mit Spatenstich eröffneten Umfahrung Gänserndorf Stadt Süd(ost) in Bau.
    Jetzt soll der öffentliche Verkehr dafür blechen, dass die Individualverkehrsprobleme der Stadt Gänserndorf gelöst werden. Dort setzt man nämlich nicht auf öffentlichen Verkehr, sondern lagert die Bushaltestelle von der zentralen Einkaufsstraße weg und bekommt dafür auch noch eine Auszeichnung. X/


    PS: Es gab dazu eine Umfrage, die mit 58.8% mit Nein ausging.

  • Bahnhof-Debatte geht jetzt weiter
    https://m.noen.at/gaenserndorf/b…14946064#header

    Für die Bürgermeister von Strasshof und Schönkirchen kommt eine Verlegung der Station Silberwald nicht in Frage.


    Wenn die Bahn einmal 160 km/h fährt, müssen Schrankenanlagen wie jene in Silberwald (Bild) durch Unterführungen ersetzt werden. | Knotz

    Die Idee von VP-Landtagsabgeordnetem Bürgermeister René Lobner, die Bahnstation Silberwald in Richtung Gänserndorf zu versetzen (die NÖN berichtete), stößt bei den Ortschefs der betroffenen Nachbargemeinden auf Ablehnung. Weder Strasshofs SP-Bürgermeister Ludwig Deltl, noch Schönkirchens Bürgerlisten-Bürgermeister Peter Hofinger können dem Plan etwas abgewinnen.

    Zur Erinnerung: Lobner schlug vor, den besagten Bahnhof (er befindet sich derzeit auf Strasshofer und Schönkirchner Gemeindegebiet) einige hundert Meter in Richtung Gänserndorf zu verschieben. Dort sei genug Platz, um eine große Park&Ride-Anlage aus dem Boden zu stampfen. An dieser Stelle könnte auch problemlos die Bahntrasse gequert werden. Die Zufahrt zum neuen Bahnhofsareal würde man zwischen Gänserndorf und Schönkirchen-Reyersdorf bauen, wo keine Anrainer betroffen wären.

    Hintergrund für den Plan ist der Ausbau der Nordbahn auf eine Hochgeschwindigkeitsstrecke (160 km/h) bis zum Jahr 2025. Ab dann darf es bei Trassenquerungen aus Sicherheitsgründen keine Schrankenanlagen – wie derzeit in Silberwald – mehr geben, sondern nur noch Unterführungen oder Brücken für Fußgänger bzw. Autos.

    Lobner: „So könnten wir Stau entgegenwirken“
    Lobner ist überzeugt, dass man mit seiner Idee dem Stau-Chaos auf den Straßen ein Stück weit entgegenwirken kann: „Auch die umliegenden Gemeinden, wie zum Beispiel Schönkirchen-Reyersdorf, würden von dem Projekt profitieren.“ – „Stimmt nicht“, meint Hofinger: „Für uns bringt das überhaupt nichts. Wir haben den Verkehr auf der B 220, wo täglich geschätzte 5.000 bis 6.000 Fahrzeuge durch Schönkirchen rollen. Der Abgeordnete soll sich lieber um die Entlastung dieser Straße kümmern, anstatt mit seinen Ideen zu zündeln und die Bürger zu verunsichern.“

    Hofinger ist überzeugt: „Lobner will hinter dem Gänserndorfer Friedhof ein Siedlungsgebiet erschließen. Deshalb möchte er den Bahnhof dorthin holen.“

    Auch Deltl hält nichts von der Idee des VP-Landtagsabgeordneten: „Einige tausend Personen, die rund um die Station Silberwald wohnen, nutzen den jetzigen Bahnhof. Der bleibt auch genau dort, wo er jetzt ist – alles andere kommt für Strasshof nicht in Frage.“

    Mit den ÖBB habe Deltl bereits gesprochen: „Eine Unterführung zu bauen, ist möglich. Somit sehe ich überhaupt keine Notwendigkeit, den Bahnhof zu verlegen.“

    Lobner über die Einwände seiner Bürgermeister-Kollegen: „Hinter dem Friedhof bauen wir natürlich keine Siedlung. Das wäre gar nicht möglich, weil dort ein Brunnenschutzgebiet ist. Auf unserer Protteser Straße fahren übrigens dreimal so viele Autos wie auf der B 220.“ Und weiter: „Das Problem ist, dass manche immer nur auf ihre eigene Gemeinde schauen und nicht über den Tellerrand. Vom angedachten neuen Bahnhofsareal würde die ganze Region profitieren.“ Der Verkehr werde immer mehr und die Park&Ride-Anlage in Silberwald bald an ihre Grenzen stoßen.

    „Jetzt hätten wir die Chance, dieses Problem auch für die künftigen Generationen zu lösen“, so Lobner abschließend.

  • EisbKr von ris.bka.gv.at

    § 38.(1) Eine Eisenbahnkreuzung ist durch Lichtzeichen mit Schranken zu sichern, wenn
    1. ...
    2. die örtlich zulässige Geschwindigkeit auf der Bahn im Bereich der Eisenbahnkreuzung mehr als 140 km/h, jedoch nicht mehr als 160 km/h, beträgt.

    Wenn der Takt weiter verdichtet wird, sind die Schließzeiten vermutlich schon ziemlich lange. Die ÖBB möchte aber auf dicht befahrenen Straßen prinzipiell die Eis einsparen.
    200 km/h wurden zwar auch schon erwähnt, aber zwischen den Schnellbahnen vermutlich sinnlos.

  • Verlegt wird scheinbar nun doch nicht, aber eine Unterführung solls geben:
    NÖN vom 29.3.2019

    Strasshof
    ÖVP: „Bau der Unterführung um 17 Jahre zu spät“

    VP wirft der Gemeinde vor, dass Errichtung viel früher hätte passieren müssen. SP-Ortschef Deltl: „Jetzt steht Finanzierung.“

    Von NÖN Redaktion. Erstellt am 29. März 2019 (04:50)

    ÖVP
    Die VP-Gemeinderäte Andreas Gruber und Achim Wörner vor dem Bahnübergang Silberwald.

    Große Freude bei der ÖVP Strasshof. „Die im Jahr 2002 – also vor 17 Jahren – von uns geforderte Unterführung soll jetzt tatsächlich gebaut werden. Bereits seinerzeit war abzusehen, dass durch den stark wachsenden Schienenverkehr und die steigenden Geschwindigkeiten der Züge die Schließzeiten von damals ca. 10 Stunden pro Tag weiter ansteigen würden“, so VP-Gemeinderat Achim Wörner.

    Für alle Blaulichtorganisationen sei der momentane Zustand ein extrem zeitraubendes Hindernis, um im Ernstfall schnell vor Ort zu sein. Die vor vielen Jahren gebaute Schrankenanlage samt Bahnübergang wurde in den letzten Jahren mehrmals umgestaltet.

    „Diese Umbauten und Sanierungen haben in den letzten Jahren etliche hunderttausende Euro verschlungen. Geld, welches bereits damals in eine Unterführung besser investiert gewesen wäre“, so VP-Gemeinderat Andreas Gruber.

    "Was 2002 passierte, war vor meiner Zeit"
    Und weiter: „Die ÖVP ist der Meinung, dass die ÖBB nicht nur auf ihr Streckennetz zu schauen hat, sondern auch auf die anderen Verkehrswege, die ihre Anlagen kreuzen und die durch Bevölkerungswachstum, Zuzug und steigenden Straßenverkehr einfach andere Gesamtlösungen erforderlich machen.“

    Baubeginn soll im Jahr 2022 sein. Vom Zeitpunkt der Forderung bis zur Fertigstellung im Jahr 2024 wären dann insgesamt 22 Jahre vergangen.

    SP-Bürgermeister Ludwig Deltl meint dazu: „Was 2002 passierte, war vor meiner Zeit. Jetzt gibt es eine Finanzierung durch die ÖBB im Zuge des Ausbaues der Nordbahn.“ Die Unterführung wäre sicher nicht gebaut worden, wenn dieser nicht geplant worden wäre.

    Deltl weiter: „Was mich besonders freut, ist, dass die ÖVP hinter dem Projekt steht und somit dem Ansinnen des Gänserndorfer Bürgermeisters (René Lobner, VP, Anm.), der die Verlegung der Station in Richtung Gänserndorf möchte, eine klare Absage erteilt.“