Unzulänglichkeiten (Fahrplan, Ausstattung, Personal, Haltestellen [zerstörte] Wartehäuschen etc.) rund um den Busverkehr

  • Es hat nichts mit "Eisenbahn zu tun, schon klar. Aber es zeigt, welchen Stellenwert der Fahrgast genießt und es zeigt, warum viele sich das als Erwachsener nicht mehr antun wollen... (mich erinnert das irgendwo an meine Jugend, da waren solche bzw. ähnliche Begebenheiten auch schon an der Tagesordnung...)


    Postbusfahrer nahm Schüler in Maurach nicht mit

    Wegen Überfüllung wurden eine Zehnjährige und zwei Mitschüler vom Postbus nicht mitgenommen. Das Unternehmen bedauert das.

    Tiroler Tageszeitung vom 25.9.2018


    © Böhm (Symbolbild)

    Von Angela Dähling
    Maurach a. A. – Er ist noch relativ neu für sie, der Schulweg mit dem Bus vom Achenwald in die Neue Mittelschule nach Maurach. Und so war die Verwirrung groß bei einer Zehnjährigen und ihren beiden Mitschülern, als der Postbus sie nach Schulschluss einfach an der Haltestelle vor der Schule stehen ließ.

    „Der Bus war bereits so voll mit Wanderern, dass es nur den Stärksten gelang, sich hineinzudrängen“, gibt der Großvater des Mädchens (Namen der Redaktion bekannt) dessen Schilderungen wieder. „Meine Enkelin ging daraufhin zur vorderen Eingangstür und bat den Fahrer um Hilfe. Er wies sie an, wieder an die hintere Tür zu gehen und zu versuchen hineinzukommen“, erzählt er weiter. Als sie das nicht schaffte und nochmals zum Fahrer gehen wollte, habe dieser die Bustüren geschlossen und sei losgefahren. Die Zehnjährige und ihre beiden Mitschüler blieben zurück. „Der nächste Bus wäre erst eine Stunde später gefahren“, sagt der Großvater. Der Hausmeister wurde auf die Situation aufmerksam. Am Ende habe eine Mutter aus Achenkirch die Kinder mit dem Auto geholt.

    Der Großvater wendete sich daraufhin an den VVT und nach einigem Hin und Her aufgrund unklarer Zuständigkeiten an die Postbus AG als ausführendes Unternehmen. „Ich wollte eine Stellungnahme und eine Entschuldigung“, sagt der Mann. Die habe er auch zehn Tage nach dem Vorfall nicht erhalten. „Was mich zusätzlich erbost: Die Kinder müssen für die Busfahrt zahlen, die wandernden Touristen mit ihrer Gästekarte nicht.“

    „Uns tut der Vorfall sehr leid, und wir haben das der Familie auch umgehend per E-Mail mitgeteilt“, sagt Postbus-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair. Zu Schulbeginn, wenn alle gleichzeitig Unterrichtsschluss hätten, kämen solche Einzelfälle leider vor. Der Disponent habe im Fall von Maurach den Fahrer angewiesen, die Runde nochmals zu fahren. „Aber das dauerte und war für die Kinder offenbar zu spät“, sagt Gasser-Mair. Busfahrer seien für die Sicherheit aller Fahrgäste zuständig. Eine besondere Aufsichtspflicht für Kinder gebe es aber nicht.

  • Sorry aber wenn der Bus voll ist, ist er voll. Vorne muss man dem Busfahrer das Sichtfeld gewähren, das vergessen manche wohl gerne. Und wenn es vorne nicht geht und hinten nicht, ist es eben so.

    Da würde ich dem Busfahrer nicht die Schuld geben, schließlich hat er auch noch einen Fahrplan einzuhalten.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Der Fahrplan sollte ihm in der Hinsicht ziemlich egal sein, aber wenn kein Platz mehr ist, was soll er tun? Gepäckraum? Hutablage?
    Wenn der Bus schon voll gestopft war, dann ist die Zahl der zulässigen Stehplätze vermutlich eh schon gut aufgebraucht.

    Wenn es diese Probleme öfter gibt, sollte man über einen eigenen Schulbus-Kurse nachdenken.

  • Egal? Hängt wohl vom Umlauf ab.

    Und da bin ich ganz bei dir, eigene Schulbuskurse für solche Fälle, die ja regelmäßig auftreten, wären angebracht.

    Dem Busfahrer die Schuld geben ist eher so meh.

    Und Postbus fährt, was bestellt ist, ich glaube da ist die Zuständigkeit recht klar.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Das ist schon klar, voller als voll geht nicht...
    Trotzdem würde ich mir wünschen, dass der Busfahrer sich entweder drum kümmert, dass die drei Mädels noch mitkommen (wenn alle zusammenrücken würden, ginge vielleicht noch was...) oder, wenn das nicht geht, zumindest klar sagt: "Tut mir leid, Ihr sehr selber, der Bus ist voll, wartet hier, ich komm dann nochmal vorbei."

    oder: "Leider ist voll, aber in einer Stunde kommt der nächste Bus. Soll ich Euch mein Handy borgen, damit ihr zuhause anrufen könnt?" (Vielleicht rücken während dem Telefonat die Fahrgäste vielleicht sogar doch noch etwas zusammen...)

    Zumindest, wenn Zehnjährige betroffen sind, täte ich mir das schon wünschen!


    Abgesehen davon, sollte eine Datenbank kein Hexenwerk sein, wo die Schulen die Kinder pro Klasse samt Fahrziel und Unterrichtsende eintragen, Letzters müsste dann halt bei Bedarf aktualisiert werden, samt Update-Mail an den Busbetreiber. Sowas zu programmieren wäre eine Diplomarbeit für einen HTL-Schüler.

  • Vermutlich wird hier, da heutzutage sich ja viele bemüssigt fühlen, ihre persönliche Erfahrung in irgendeiner Form in die Zeitung zu bringen, das ganze etwas überspitzt oder gar verzerrt wiedergegeben. Man kennt die Version des Busfahrers nicht, nur die Überlieferung des Opas.
    Wann der Busfahrer die Order bekam die Runde nochmals zu fahren, wissen wir auch nicht. Die Wanderer wird er wohl auch nicht aus dem Bus verweisen wollen, da wären die Wogen vermutlich noch höher gegangen. Wer die HTL Mödling kennt, weiß, dass immer wieder Schüler aufgrund vollgestopfter Busse zurück bleiben. Bei 10 Jährigen ists leider aber etwas kritischer als bei HTL Teenagern.

    stillgelegt.

  • Da der Schulweg "relativ neu" war, gehe ich davon aus, dass es nicht die erstem Tage waren. Wanderer klingen dann auch irgendwie nach Freitag früher Nachmittag.

    Dass sich der VVT da auf den Postbus ausredet ist auch ziemlich billig. Postbus ist nur dazu da, die bestellten Verkehre zu führen.

  • Garstige Busfahrer gibts nicht nur in Tirol, auch in St. Pölten kann man davon ein Lied singen, wie die NÖN heute berichtet...

    Unhöfliche Lenker regen viele auf

    Nach Kritik einer St. Pöltnerin klagten einige ihr Leid, es gibt aber auch positive Erlebnisse.


    LUP Bus | Josef Vorlaufer

    Dass es selten höflich zugeht in St. Pöltens Bussen, könnte man angesichts vieler Reaktionen auf den NÖN-Artikel der Vorwoche meinen. Viele Leser schilderten ähnliche Erfahrungen mit unhöflichen Buslenkern.

    Fahrgast-Ärger über verspätete Lup-Busse
    Nach der Verteidigung von Busunternehmerin Sabine Zuklin-Pollany wehrt sich nun auch Direktor Werner Gumprecht von Dr. Richard. Er erläutert, dass es im Frühjahr einige personelle Veränderungen gab. „Seither hat unser Kundendienst nur wenige lenkerspezifische Beschwerden registriert.“

    Nicht grüßende Busfahrer beschäftigen aber trotzdem so manche Lup-Kunden ebenso wie Lenker, die ihnen die Tür vor der Nase zumachen würden.
    Eine St. Pöltnerin berichtet etwa von einem Erlebnis am Neugebäudeplatz: „Zwei Busse kamen gleichzeitig, wobei meiner der hintere war. Da kein Platz mehr für meinen Bus war, um sich gerade einzuparken, ist er einfach gleich weitergefahren und hat die Station ausgelassen.“ Weder heftiges Winken noch Schreien habe genutzt: „Keine Chance. Er ist einfach weitergefahren. Als ich durch eine Mitfahrgelegenheit schließlich in Harland ankam, sprach ich den Busfahrer auf den Vorfall an. Es war ihm aber komplett egal.“
    Andere Bus-Kunden berichten von positiven Erlebnissen und zeigen Verständnis für die Verspätungen. „Mir persönlich ist kein unfreundlicher Buslenker aufgefallen“, betont eine NÖN-Leserin.

  • Und noch was aus Niederösterreich, aus den NÖN:

    Kettlasbrunn
    Überfüllter Bus: Nur Sitzplatz am Boden Kettlasbrunner Schüler haben kaum Platz, wenn sie nach Mistelbach fahren.


    Wie in einer Konservendose fühlen sich die Kettlasbrunner Schüler, wenn sie mit dem morgendlichen Schulbus nach Mistelbach fahren. Sitzplätzehaben nur die Wenigsten, der Rest muss stehen oder setzt sich einfach auf den Fußboden. | zVg

    „Der Bus ist übervoll, unsere Schulkinder müssen stehen oder am Boden sitzen“, schlägt Kettlasbrunns Ortsvorsteher und SPÖ-Gemeinderat Martin Schreibvogel Alarm:
    Der morgendliche Schulbus, der die Kinder von Wilfersdorf, Hobersdorf und Kettlasbrunn in Volks- und Neue Mittelschule nach Mistelbach bringt, sei zum Bersten voll. Der Transport, wenn auch gesetzlich korrekt, aus Sicht vieler Eltern nicht sicher.

    „Das Problem ist, dass einerseits manche Busfahrer Wilfersdorfer Kinder einsteigen lassen, obwohl es für die einen eigenen Bus gibt“, weiß Schreibvogel. „Und die Fahrgasterhebung zu Schulbeginn wurde in der ersten Woche gemacht: Zu einem Zeitpunkt, als noch viele Kinder von den Eltern mit dem Auto in die Schule gebracht wurden.“ Die erhobenen Fahrgastzahlen hätten nichts mit der Realität zu tun. „Da wird auf Kosten unserer Kinder gespart“, kritisiert der Ortsvorsteher.

    „Wir bemühen uns aber, dass Stehplätze nur auf kurzen Strecken notwendig sind“Georg Huemer
    „Die Zusammenarbeit mit den Vertretern der Gemeinde Mistelbach im Sinne der Fahrgäste funktioniert eigentlich sehr gut“, wundert sich Georg Huemer vom VOR: Zum Kettlasbrunner Problem habe sich bislang noch niemand beim Verkehrsverbund gemeldet.

    „Wir werden uns den konkreten Buskurs noch mal ansehen und prüfen“, sagt Huemer. Grundsätzlich wurde mit der Fahrgasterhebung in der Region Mistelbach erst in der Vorwoche begonnen. Da, hier stimmt Huemer Schreibvogel zu, Zählungen davor wenig aussagekräftig seien: „Frühere Zählungen würden nur verfälschte Fahrgastzahlen bringen“, sagt Huemer.
    Die Sicherheit der Kinder sei aber auf jeden Fall in den Bussen gegeben: Diese seien auf 85 Fahrgäste, davon rund 45 Sitzplätze zugelassen: „Wir bemühen uns aber, dass Stehplätze nur auf kurzen Strecken notwendig sind“, sagt Huemer. Regelwidrig sei das aber nicht.

    Martin Schreibvogel hofft jetzt im Sinne „seiner“ Schüler auf eine rasche Lösung des Problems.