Unzulänglichkeiten (Fahrplan, Ausstattung, Personal, Haltestellen [zerstörte] Wartehäuschen etc.) rund um den Busverkehr

  • Busfahren in Tirol wird von Woche zu Woche gefährlicher, nun wurde wieder ein 15-Jähriger vom Busfahrer verprügelt... Und das noch vor laufender Kamera...

    TT vom 4. Dez. 2018

    Busfahrer attackierte 15-Jährigen in Innsbruck
    Ein Busfahrer in Innsbruck verlor die Nerven. Ein Schüler bekam dies auf der Haller Straße zu spüren. In einem Video ist die Attacke zu sehen.


    © Mihajlo Maricic / Symbolbild

    Von Reinhard Fellner

    Innsbruck – Dass Fahrer von Linienbussen offenbar nicht nur in zeitlicher Hinsicht angespannt sind, offenbart nun ein weiterer Vorfall zwischen einem Buslenker und einem Schüler. Erst am Freitag berichtete die TT über angeblich gewalttätige Übergriffe eines Buslenkers in Neustift auf mehrere Kinder. Der Fahrer bestreitet jedoch die Vorwürfe, die Polizei ermittelt.

    Tage zuvor war es bereits auf der Innsbrucker Haller Straße zu einer Attacke auf einen Schüler gekommen. Den Sachverhalt zu leugnen wird in diesem Fall eher zwecklos sein – das Video (liegt der TT vor) eines Mitschülers belegt die Auseinandersetzung.

    Wie konnte es dazu kommen? Initialzündung war eine Unbedachtsamkeit des 15-Jährigen. Er hatte am Ende des zweigliedrigen Busses einen Fuß auf der Sitzpolsterung gehabt. Als der Busfahrer deshalb nach hinten ging, entschuldigte sich der Schüler sofort. Der Lenker konfiszierte aber die VVT-Jahreskarte und forderte 70 Euro für die Reinigung und den Ausstieg.

    Als der Schüler wenigstens seine Jahreskarte wieder zurückhaben wollte und nach dieser griff, drückte der Fahrer den 15-Jährigen von hinten zur Seitenscheibe des Busses und schlug ihm in die Brustgegend. Das Video zeigt, dass dem unmittelbar zuvor keine Aggressionen oder Attacken des Schülers vorausgegangen waren. Rechtsanwalt Hermann Holzmann forderte den Verkehrsverbund Tirol nicht nur zur Entschuldigung, sondern auch zur Zahlung von 1000 Euro Schmerzensgeld auf – in der Klinik war eine Brustbeinprellung festgestellt worden. Die Mutter des Schülers erstattete Anzeige, Ermittlungen laufen. RA Holzmann: „Gewalt kann im Umgang mit jungen Schülern doch keine Lösung sein!“

  • Initialzündung war eine Unbedachtsamkeit des 15-Jährigen. Er hatte am Ende des zweigliedrigen Busses einen Fuß auf der Sitzpolsterung gehabt. Als der Busfahrer deshalb nach hinten ging, entschuldigte sich der Schüler sofort.

    Ist die Aussage von wem?

    Als der Schüler wenigstens seine Jahreskarte wieder zurückhaben wollte und nach dieser griff, drückte der Fahrer den 15-Jährigen von hinten zur Seitenscheibe des Busses und schlug ihm in die Brustgegend.

    Wenn er dem Buslenker etwas entreißen wollte, wie konnte ihm dann dieser "von hinten" gegen die Seitenscheibe drücken?

    Für eine Brustbeinprellung muss dies ja ein massiver Schlag gewesen sein. :/

  • Jetzt laufen denen auch schon die Reifen davon...

    OÖ Nachrichten von heute

    Schichtbus verlor Reifen

    PEUERBACH. Bei Zwischenfall wurde zum Glück niemand verletzt.


    Die Feuerwehr Peuerbach war zur Stelle und richtete eine Umleitung ein.

    Das hätte schlimm ausgehen können. Während der Fahrt verlor Dienstagnachmittag ein Schichtbus eines Unternehmens aus dem Hausruckviertel, der aus Linz kam, die hinteren Zwillingsreifen auf der linken Seite. Einer davon landete auf der Gegenfahrbahn, wo zum Glück gerade niemand fuhr. Der Bus schlitterte auf der Achse weiter. Der Buslenkerin gelang es, das Fahrzeug auf dem abschüssigen Streckenabschnitt der B129 stabil zu halten. Sie und mehrere Businsassen kamen mit dem Schrecken davon.

    Die Feuerwehr Peuerbach war mit 14 Mann im Einsatz und richtete eine Umleitung ein. Die Straße war für etwa eine Stunde gesperrt.
    Wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte, dazu konnte die Unternehmensleitung gestern noch keine Angaben machen.

  • Irgendwie mutet es schon seltsam an... Wenn der Bus dort hält, ist es zu gefährlich, die Kinder sollen aber einen km die Straße entlanggehen, ohne Gehsteig...???
    Da fehlt der Hausverstand...

    Oberösterreichische Nachrichten vom 9. Dez.


    Aus für Bus-Haltestelle an der B127: "Da sollen meine Kinder jetzt gehen?"
    FELDKIRCHEN. Anrainer wehren sichweiterhin gegen die Auflassung der Bushaltestelle Unterlacken an der Rohrbacher Bundesstraße im Bezirk Urfahr-Umgebung.


    Der Weg führt für Anrainer entlang der B127. Bild: privat

    Es ist ist dunkel, es nieselt, es ist kalt. Das Scheinwerferlicht eines Autos durchbricht den Nebel, es nähert sich mit bis zu 100 Stundenkilometern. Gehsteig gibt es keinen. Der Weg zur nächsten Bus- bzw. Bahnhaltestelle wird für Bewohner des Ortsteils Unterlacken im Gemeindegebiet von Feldkirchen an der Donau (Bezirk Urfahr-Umgebung) kein angenehmer sein.

    Denn wenn am Montag der neue OÖVV-Fahrplan in Kraft tritt, soll die Bushaltestelle entlang der Rohrbacher Bundesstraße aufgelassen werden. Der kürzeste Weg zum nächsten öffentlichen Verkehrsmittel führt dann rund 1,2 Kilometer entlang der B127 nach Lacken. Davon sind auch Kinder betroffen.

    "Entspricht nicht den Richtlinien"
    Seit die Bewohner der Streusiedlung rund 20 Kilometer von Linz entfernt von der Entscheidung erfahren haben, laufen sie dagegen Sturm – allerdings vergeblich. Doch was ist der Grund dafür, dass die Haltestelle nicht mehr angefahren werden soll?

    Im Zuge des wettbewerblichen Vergabeverfahrens für den Kraftfahrlinienverkehr waren sämtliche Haltestellen im Oberen Mühlviertel auf ihre Verkehrssicherheit uberpruft worden. "Dabei stellte sich heraus, dass die Haltestelle Unterlacken aufgrund ihrer baulichen Ausfuhrung nicht mehr den aktuellen Richtlinien entspricht", heißt es dazu in einer Stellungnahme aus dem Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner. Kurz: Die Haltestelle ist für den Verkehr zu unsicher, für eine Bewilligung wäre eine Umbau nötig.

    Bauliche Maßnahmen geprüft
    Bauliche Maßnahmen um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wurden geprüft, seien aber nicht umsetzbar, heißt es weiter. Hinzu kommt, dass die aktuellen Fahrgastzahlen "in keinem Verhältnis zum Nutzen eines Umbaus" stünden.
    Dem Verkehrsverbund sind dadurch die Hände gebunden. "Eine Aufnahme der Haltestelle in den Fahrplan ist durch den OÖVV nur bei Vorliegen einer entsprechenden Bewilligung möglich", heißt es in einem Schreiben.

    Ab Montag wird also in Unterlacken kein Bus mehr halten, was auch aus der Fahrplanabfrage des OÖVV hervorgeht:

    Wer nun von Unterlacken aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Schule oder Arbeit nach Linz kommen will, muss gut 20 Minuten lang entlang der Rohrbacher Bundesstraße zur nächsten Haltestelle gehen (siehe Bild).
    Gerade vor diesem Hintergrund ist das Argument der unzureichenden Verkehrssicherheit für die Betroffenen nur schwer nachvollziehbar. "Wenn Fahrgäste und Kinder neben der Bundesstraße nach Lacken gehen, ist die Gefahr wesentlich größer, als beim Anhalten des Busses bei der Station Unterlacken", glaubt Siegfried Bachmayer, der sich als Anrainer und Öffi-Nutzer für den Erhalt der Station einsetzt.

    Auch seine Kinder sind von der Auflassung der Bushaltestelle betroffen. Ihr frühmorgendlicher Schulweg könnte künftig so aussehen:

    "Wirklich? Sollen meine Kinder wirklich da lang?", fragt sich seine Frau. "Es gibt keinen Gehweg zwischen der Bushaltestelle Unterlacken, die jetzt aufgelassen wird und der nächsten Bus- oder Bahnhaltestelle. Bei Nebel, Regen und Dunkelheit sind außerdem keine klaren Sichtverhältnisse entlang der B127 für Fußgänger und Lenker gegeben", sagt Elisabeth Bachmayer, die sich um die Sicherheit ihrer Kinder Sorgen macht.

  • Ich frag mich ernsthaft, was das Problem sein soll, die Haltestelle einfach stehen zu lassen. Hat bisher doch auch funktioniert. Hab das Gefühl, manche Leute in den verantwortlichen Gremien haben viel zu viel Zeit und zu wenig zu tun...

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Eine Haltestelle sollte eine gewissen Mindeststandard erfüllen, z.B. sicherer Wartebereich, das kann ich verstehen. Ist zumindest in eine Richtung ziemlich sicher nicht gegeben. Hier geht es wohl eher darum, dass der Bus in eine Richtung auf der Straße halten muss und sich dadurch die Blechschüsseltreiber in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.

    PS: Diese Siedlungen sind prinzipiell beängstigend KFZ-orientiert. Man kann sich nicht ein Mal im Ortsteil sinnvoll zu Fuß fortbewegen. Viele Häuser sind nur über die gehsteigfreie B127 miteinander verbunden.
    Über die Streusiedelungen haben wir in dem Forum eh schon mal geschrieben. Eigentlich sollten die Bürgermeister die das zugelassen haben postum mit dem nassen Fetzn durch den Ort gejagt werden. Alle 300 Meter auf jeder noch so kleinen Straße ein "Bauernhof".

  • Über die Streusiedelungen haben wir in dem Forum eh schon mal geschrieben.

    Und das wird hier nicht das letzte Mal gewesen sein. Die Bürgermeister allein für diese Misere zu prügeln, greift zu kurz, denn sie sind Gefangene des Systems. Sinnvoll wäre es, so wie in Deutschland die Raumordnungsagenden, wo die Raumordnung der jeweiligen Kreisbehörde obliegt, bei uns die Bezirkshauptmannschaften mit den Raumordnungsagenden zu betrauen. Dadurch könnte der Druck von den Bürgermeistern und vom Gemeinderat, Baulandwidmungen an den unmöglichsten Standorten zu betreiben, genommen werden. Allerdings wehren sich viele Bürgermeister gegen dieses Ansinnen, weil sie das als Einschränkung ihrer Kompetenzen betrachten.

    Auch die Raumordnungs- und Baurechtsabteilungen der Bundesländer sind nicht ganz unschuldig an dieser Situation, weil sie sich lediglich als Hüter der Einhaltung raumordnungs- und baurechtlicher Gesetze und Verordnungen verstehen, sonst aber nicht in die Planungshoheit der Gemeinden eingreifen. Sollte es aber doch einmal zur Androhung der Versagung einer geplanten Baulandwidmung durch die Landesbeamten kommen, dann kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einer politischen Intervention rechnen. So schauts aus.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor