[Graz] Seilbahn auf den Plabutsch ab 2022

  • Graz bekommt Seilbahn auf den Plabutsch

    Graz bekommt eine dritte Seilbahn – und zwar auf den Plabutsch. 35 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Der Grazer Westen mit Plabutsch und Thalersee soll damit zu einem nachhaltigen Naherholungsgebiet werden.

    Der Bereich Plabtusch-Thalersee sei bis jetzt noch nicht ausreichend erschlossen - ddas soll sich mit der dritten Seilbahn für Graz – nach jener am Schloßberg und am Schöckl – ändern.
    Grazer Westen soll profitieren
    Der letzte Seilbahnbau der Stadt Graz liegt mehr als 60 Jahre zurück, so Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP): „Über Gondeln wird jetzt in fast allen europäischen Städten und weltweit schon diskutiert. Graz wird eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Menschen werden eine wunderbare Anbindung in die Gemeinde Thal hinunter haben, vor allem die Menschen aus dem Grazer Westen. Wir entwickeln gerade neben unserer List-Halle und dem Science Tower die Smart City Mitte. Dort werden mehr als 3.000 Menschen hinziehen und gleich in der Nähe des UKH Graz in der Peter-Tunner-Gasse, wo auch die Straßenbahn hingehen wird und wir auch ein Busanbindung haben, werden die Menschen einsteigen können."
    Gondeln mit zehn Plätzen geplant
    Im Ganzjahresbetrieb sollen die Gondeln mit zehn Plätzen auf den Plabutsch und weiter zum Thalersee führen. Die Fahrtzeit für die Überquerung würde rund 16 Minuten betragen. Ein Skibetrieb ist nicht angedacht. Der Grazer Hausberg im Westen als Naherholungsgebiet im Zeichen des sanften Tourismus ist die Vision von Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ): „Für Spaziergänger, für Radfahrer, es wird eine Trail-Strecke geben. Es wird auch sicher das Angebot eines Lehrpfades geben, wo wieder das Thema Natur und Wald in Erinnerung gerufen wird, vor allem beim städtischen Publikum, das zu diesem Thema ein bisschen den Bezug verloren hat.“

    Mit Zehner-Kabinen soll es ab dem Frühjahr 2022 auf den Plabutsch bis zum Thalersee gehen. Grafik: Stadt Graz

    Rund um und am Plabutsch sollen ganzjährige Naherholungs- und Freizeitangebote geschaffen werden. Die Gemeinde Thal ist ebenfalls mit im Boot: So ist auch geplant, das Restaurant am Thalersee zu revitalisieren. Die Talstation für die Seilbahn soll sich in unmittelbarer Nähe des Restaurants befinden.
    Inbetriebnahme für Frühling 2022 geplant
    Nach den Detailplanungen und ersten Ausschreibungen soll der Grazer Gemeinderat im kommenden Sommer das Budget für das Gesamtprojekt freigeben - die errechneten Kosten betragen 35 Millionen Euro. Ab Frühling 2022 soll es dann bergauf gehen. Mit den Grundstückseigentümern sei bereits positiv über die Trassenvariante verhandelt worden, heißt es.

    ORF Steiermark

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Seilbahn auf den Plabutsch wird (vorerst) zu Grabe getragen:

    Graz: Klimaschutz statt Plabutschgondel

    Die Plabutschgondel hat seit November für Diskussionen gesorgt – für die Stadtregierung war es immer ein Prestigeprojekt, das jetzt doch nicht kommt – zumindest vorerst: Das Geld werde in den Klimaschutz investiert, wie man am Mittwoch verkündete.

    Online seit heute, 12.38 UhrGraz will Klimainnovationsstadt werden – dank höherer Investitionen in Klimaschutzprojekte. So soll ein Klimafonds mit 30 Millionen Euro gefüttert werden, dem Budget, das eigentlich für die Plabutschgondel vorgesehen war.
    Plabutschgondel soll kommen – aber später
    Die Seilbahn ist damit zumindest für die laufende Stadtregierungsperiode Geschichte, wie Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz verkündete: „Wir werden das Verfahren Plabutschgondel noch zu Ende führen, allerdings vonseiten des Gemeinderats her keine Volksbefragung mehr durchführen. Ob das dann in einer anderen Periode umgesetzt wird oder nicht, weiß ich noch nicht – das sollte man dann auch dem Klimafachbeirat vorlegen.“
    Der neue Klimafachbeirat soll Graz auf den Weg zur Klimainnovationsstadt bringen und wird am Freitag gemeinsam mit dem neuen Klimaschutzbeauftragen vorgestellt: „Es soll einfach nicht so sein, dass wir nur einen Notplan haben und den Notstand ausrufen. Es ist ganz wichtig, dass wir zum Handeln kommen.“
    Antworten in den nächsten Tagen
    Was genau mit dem Budget aus dem Klimafonds passieren soll, wird ebenfalls in den nächsten Tagen präsentiert. Auf dem Plabutsch werde sich dennoch etwas ändern, so Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ): Er spricht von neuen Sportangeboten oder einem Naturlehrpfad.
    Außerdem soll der Berg für Ältere oder auch Familien mit Kleinkindern erschlossen werden: „Da gibt es die Idee, dass wir mit Wasserstoffbussen oder Elektrobussen dieses Gebiet erschließen und in weiterer Folge natürlich die Vorbereitung für die Gondel machen, die etwas verspätet kommen wird“, so Eustacchio.
    „Mehr tun und weniger diskutieren“
    Deshalb soll auch das Gebiet rund um den Thalersee inklusive Restaurant revitalisiert werden. Mit dem Land ist ein Hochwasserschutzprojekt geplant. Das Umlenken von Plabutschgondel zum Klimaschutz war laut Bürgermeister zum Teil auch von den Klimaaktivisten und Jugendlichen inspiriert. Nun müsse man mehr tun und weniger diskutieren.
    Freude bei KPÖ und SPÖ
    Freude über die Verschiebung des Projekts herrscht bei der Grazer KPÖ: „Für das 41-Millionen-Euro-Projekt wären rund 3600 Bäume gefällt und damit der Lebensraum zahlreicher Tiere und Pflanzen vernichtet worden“, heißt es in einer Aussendung. KPÖ-Verkehrsstadträtin Elke Kahr unterstreicht darin: „Bei der Plabutschgondel waren wir sicher, dass das Projekt nicht der Grazer Bevölkerung und der Umwelt dient. Deshalb hat die KPÖ dieses Vorhaben von Beginn an abgelehnt und eine Volksbefragung eingefordert.“
    Auch der Vorsitzende der SPÖ Graz, Michael Ehmann, begrüße diesen Schritt: „Wir sind diesem Projekt stets kritisch gegenübergestanden, haben unseren Standpunkt von Beginn an klargemacht und in dieser Frage nicht lockergelassen. Durch unseren Druck ist es nun gelungen, ein finanziell unberechenbares Projekt abzusetzen. Es ist erfreulich, dass bei der Stadtregierung die Vernunft eingekehrt ist“, so Ehmann in einer Aussendung.

    ORF Steiermark

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Seilbahn auf den Plabutsch wird (vorerst) zu Grabe getragen:

    Und jetzt ist sie endgültig dem Corona-Virus zum Opfer gefallen:

    Endgültiges Aus für Grazer Plabutschgondel

    Ein wesentliches Projekt der schwarz-blauen Stadtregierung wird nicht mehr kommen: Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Vize-Bürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) haben am Mittwoch den Bau der Plabutschgondel endgültig abgesagt.

    Online seit heute, 12.30 Uhr (Update: 13.45 Uhr)

    Das Vorhaben einer Gondelbahn über den 754 Meter hohen Berg im Grazer Westen hatte die Parteien im Stadtparlament und in der Regierung entzweit: Die eine Seite – Grüne, KPÖ, SPÖ, NEOS – war gegen das Projekt und die damit verbundene Baumfällung und die kolportierten Kosten von bis zu 40 Millionen Euro; die Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ wollte dagegen damit das Naherholungsgebiet Plabutsch-Thalersee attraktiver machen und hatte sogar von einer Infrastrukturmaßnahme für Pendler gesprochen.

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