[PL] Breitspurbahn LHS überlegt Verlängerung und Elektrifizierung

  • Am 6. September hat die PKP-Tochter LHS ein Konsortium unter der Federführung von IDOM Inżyniera Architektura i Doradztwo mit einer Machbarkeitsstudie über eine allfällige Verlängerung Richtung Westen und die Elektrifizierung beauftragt. Bezüglich ihrer Verlängerung steht auch die Entscheidung an, ob sie von ihren gegenwärtigen Endpunkt Sławków nach Gliwice/Gleiwitz oder nach Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel führen soll. Bezüglich der Elektrifizierung, deren Durchführung angesichts der hohen Treibstoffkosten durch die Dieeseltraktion an sich außer Zweifel steht, soll eine Entscheidung zwischen 3 kV DC und 25 kV AC getroffen werden, wobei die letztere angesichts der Kompatilität mit dem ukrainischen Netz die besseren Karten zu haben scheint. Der Grund für die Überlegungen liegt darin, dass LHS an dem wachsenden China-Europa-Verkehr mitnaschen will und außerdem spielen auch die Breitspurplanungen in Richtung Ostösterreich eine Rolle, für die LHS im Falle deren Realisierung gewappnet sein will.

    Quelle: TR EU-Heft Nr. 275, S. 54.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • ob sie von ihren gegenwärtigen Endpunkt Sławków nach Gliwice/Gleiwitz oder nach Kędzierzyn-Koźle/Kandrzin-Cosel führen soll.

    Oder? Gliwice liegt doch am Weg nach Kędzierzyn-Koźle.

    Mit Kędzierzyn-Koźle wäre man nur in Ost-West betrachtet gut 100 km östlich von Wien. Und hätte damit ca. 2/3 der Verlängerung von Kosice nach Wien schon hinter sich. Mit Gliwice liegt man dafür gut am Autobahn-Drehkreuz und hat eine super Verbindung über Wrocław nach Dresden und weiter. Über die A1 / D1 ginge es dann auch weiter nach Tschechien und Österreich.
    Vielleicht stoppt ja dieses Projekt den österreichischen Wahnsinn.

  • Oder? Gliwice liegt doch am Weg nach Kędzierzyn-Koźle.

    Ist halt nur die Frage, ob man die HSL um ca. 30 km verlängere oder nicht. Für mich ist Kędzierzyn-Koźle die bessere Wahl, da man dort bei der Einmündung des Gleiwitzer Kanals in die Oder auch umfangreiche, dafür aber unausgelastete (besser: praktisch leere) Hafenanlagen mit riesigem Bahngelände (ehemaliger Verschiebebahnhof?) in unmittelbarer Nähe zur Verfügung hat.

    Vielleicht stoppt ja dieses Projekt den österreichischen Wahnsinn.

    Allein schon die Tatsache, dass bei diesem Projekt eine bereits tief in das Normalspurnetz hineinreichende Breitspur um lediglich knapp 100 km Richtung Westen verlängert werden müsste, im Gegensatz zu den ca. 400 km beim Breispurprojekt nach Ostösterreich, sollte ausschlaggebend sein, dass die österreichischen Breitspurphantasien zu Grabe getragen werden. Dazu kommt, dass durch die neue Trasse nur ein Land betroffen wäre. Beim österreichischen Projekt müssten auch die Slowaken mitspielen, was sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht machen werden.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor