Halbstunden-Takt bis nach Laa

  • Es war hier noch nicht Thema, begonnen hat es schon im Jänner mit diesem Artikel in der NÖN...:
    https://m.noen.at/mistelbach/aus…stbahn-73464031https://m.noen.at/mistelbach/aus…stbahn-73464031

    Ausbau der Laaer Ostbahn
    Halbstunden-Takt bis nach Laa
    Kreuzungsbahnhöfe sollen die Fahrtzeit bis in die Thermenstadt massiv verkürzen.

    Ausbauprogramm für den öffentlichen Verkehr: An der Laaer Ostbahn sollen Kreuzungsbahnhöfe (endlich)
    errichtet werden: Karl Mechtler von der LPI, Landesrat Karl Wilfing, VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll. | mpf

    Geredet wird schon lange darüber. Jetzt sollen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden: Denn die Trasse der Bahnverbindung Wien-Laa ist rappelvoll. Weitere Züge, vor allem in der Stoßzeit, können gar nicht mehr eingeschoben werden. Mit dem Endeffekt, dass einerseits auf der eingleisigen Strecke einmal aufgetretene Verspätungen nicht mehr aufgeholt werden können und andererseits eine Taktverdichtung nicht mehr möglich ist.

    "Kreuzungsbahnhöfe geschaffen"
    „Mehr als 20 bis 24 Züge in der Stunde bringt man da nicht durch. Gelöst werden soll dieses Problem, indem Kreuzungsbahnhöfe geschaffen werden, in denen Züge aneinander vorbeifahren können. Dazu müssen entsprechende Gleise im Bahnhofsbereich verlegt werden.“ Wo? Darüber will sich Karl Wilfing, als Landesrat für den öffentlichen Verkehr, nicht festlegen. Erste Studien nennen Neubau und Frättingsdorf, aber fix sei noch nix, sagt der Landesrat. Warum soll das Projekt dieses Mal umgesetzt werden?


    „Weil es explizit im Investitionsplan mit der ÖBB vorgesehen ist“, sagt Wilfing auf NÖN-Anfrage: „Jetzt müssen wir darauf schauen, dass es von der ÖBB bald angegangen wird und nicht erst 2025.“ Denn bis dahin läuft das zwischen Land NÖ und ÖBB vereinbarte Investitionsprogramm. Geplante Investitionssumme: 100 Mio. Euro.

    Nächstes Problem: Wien hat zwei Stammstrecken in Nord-Süd-Richtung, durch die alle Verbindungen durchgeschleust werden. Auch die sind voll, an einer dritten Stammstrecke wird bereits geplant. Denkbar sei eine gemeinsame Nutzung einer Donauquerung im Bereich Lobau mit dem Lobautunnel.

    „Jetzt müssen wir darauf schauen, dass es von der ÖBB bald angegangen wird und nicht erst 2025!
    Karl Wilfing, ÖVP, Landesrat für öffentlichen Verkehr
    Was soll der Ausbau für den Bezirk bringen? Halbstundentakt in den Hauptzeiten bis Laa, sonst der Stundentakt und der Halbstunden-S-Bahn-Takt ab Mistelbach.
    „Wir hatten bei der Nordautobahn A 5 großen Erfolg, weil wir die Zivilgesellschaft eingebunden haben und Druck auf die Autobahnbauer aufgebaut haben. Das wollen wir jetzt beim Bahnausbau auch“, kündigt Wilfing an, der unter anderem in der Ladendorfer Pendlerinitiative LPI einen Partner im Kampf für den raschen Bau der Kreuzungsbahnhöfe sieht.

    „Wichtig, dass endlich etwas passiert“, bestätigt deren Obmann Karl Mechtler. Dass sich die Investitionen in die Laaer Ostbahn auszahlen, zeigen auch die aktuellen Fahrgastzahlen: Die sind in den vergangenen zwei Jahren, seit der verbesserten Taktung, um über zehn Prozent gestiegen – mehr als der landesweite Durchschnitt.

    Busverbindungen werden neu ausgeschrieben
    Investiert wird in den kommenden Jahren auch in Bahnhöfe und in Park & Ride-Anlagen, sowie in den Highspeed-Ausbau der Nordbahn Richtung Bernhardsthal, die NÖN berichtete bereits darüber.
    Neu ausgeschrieben werden 2018 auch die Busverbindungen im östlichen Weinviertel: Den Zuschlag wird für jede Buslinie der jeweilige Bestbieter erhalten, Parallelkurse sollen abgebaut und die Taktung verbessert werden: „Uns ist klar, dass jede Änderung eine Herausforderung ist“, sagt VOR-Geschäftsführer Wolfgang Schroll. Im Vorfeld werde es intensive Gespräche mit den Gemeinden, den Schulen und den Pendlern geben.

  • Ein knappes Jahr später klingt das schon nicht mehr so optoimistisch...:

    NÖN vom 05. Dezember 2018, 04:02
    von Michael Pfabigan

    Ladendorf, Mistelbach
    Derzeit keine Pläne: Der Ausbau ist ungewiss
    Wann es bauliche Verbesserungen gibt, ist offen. Verhandlungen laufen.

    Der stellenweise zweigleisige Ausbau der Laaer Ostbahn ist angedacht. Wann konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, ist noch offen. | Michael Pfabigan

    Die Laaer Ostbahn zwischen Wien und Laa ist in den Spitzenzeiten rappelvoll, zusätzliche Züge seien auch wegen des Frachtaufkommens kaum unterzubringen. Außerdem bremst die Tatsache den Verkehr, dass die Strecke ab Wolkersdorf eingleisig ist und Züge in Bahnhöfen ihre Gegenzüge abwarten und passieren lassen müssen.

    Das solle anders werden, kündigte der damalige Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) an: In einem Investitionsprojekt zwischen Land und ÖBB sei akkordiert, dass bis 2025 Kreuzungsbahnhöfe geschaffen würden, um den Verkehrsfluss zu erhöhen und einen Halbstundentakt bis Laa zu ermöglichen. Heute, fast ein Jahr nach der Ankündigung, weiß man bei der ÖBB nichts mehr von diesem Vorhaben.

    „Im September 2018 wurde mit NÖ vereinbart, diese Strecke, im Abschnitt Wolkersdorf - Laa (eingleisiger Abschnitt), mittelfristig nach 2019, einer vertiefenden Prüfung zu unterziehen“, sagt ÖBB-Sprecher Christopher Seif: „Das bedeutet, es gibt zur Zeit keine gesicherte Finanzierung für den Ausbau der Laaer Ostbahn, darauf wurde seitens ÖBB immer hingewiesen.“ Mehr als die genannte Vereinbarung gebe es derzeit zur Laaer Ostbahn nicht, das gelte auch für die erwähnten Kreuzungsbahnhöfe, so Seif auf NÖN-Anfrage.

    Einen Zeitplan gab es vor einem Jahr keinen, stellt Florian Krumböck vom Büro des zuständigen Landesrates Ludwig Schleritzko (ÖVP) klar: Derzeit laufen Verhandlungen zum Zeitplan, Ziel ist es, das Projekt im nächsten Rahmenprogramm bis 2025 unterzubringen.

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    Dazu passend auch der Kommentar von Michael Pfabigan in derselben Ausgabe der NÖN:

    Gratwanderung- Aufs Weinviertel vergessen
    Michael Pfabigan über den aufgeschobenen Ausbau der Laaer Ostbahn.

    Die Region müsse Druck machen, dass die Bauarbeiten an der Laaer Ostbahn möglichst schnell umgesetzt werden, damit mit der Errichtung von Kreuzungsbahnhöfen Kapazität und Geschwindigkeit auf der Bahnlinie zwischen Wolkersdorf und Laa erhöht werden können, sagte der damalige Verkehrslandesrat Karl Wilfing vor nicht einmal einem Jahr.

    Elf Monate später haben sich die Prioritäten gewandelt: Neue Zuständigkeiten beim Land, weniger Druck aus der Region und - flutsch - sackte das Projekt Ostbahn in der Prioritätenliste ab: Budget ist (noch) keines dafür vorgesehen, nach 2019 könne man sich das Projekt mal eingehender ansehen und so weiter und so fort …

    Als Weinviertler kennt man das: Hat sich der politische Focus verschoben, gerät eine Region leicht in Vergessenheit.
    Was kann helfen? Einigkeit und hartnäckiges Auftreten gegenüber ÖBB und St. Pölten, und das vehemente Einfordern baldiger Maßnahmen durch Politiker aller Couleurs.

  • Das Thema wurde hier schon angeschnitten. Ich verzichte aber auf eine Zusammenlegung, da das laufende Vertrösten der jeweiligen Regionen sowie das Hin- und Herschieben der Verantwortung zwischen Landespolitikern und ÖBB ohnehin einen eigenen Thread rechtfertigt.

    „Mehr als 20 bis 24 Züge in der Stunde bringt man da nicht durch. Gelöst werden soll dieses Problem, indem Kreuzungsbahnhöfe geschaffen werden.

    (......)

    Erste Studien nennen Neubau und Frättingsdorf.

    Wow! 20 bis 24 Züge pro Stunde auf einer eingleisigen Strecke? Was wollen die noch alles? Neubau und Frättingsdorf sind bereits Kreuzungsbahnhöfe. Hier offenbart sich wieder einmal eine eklatante Unwissenheit der politischen Vertreter des Landes NÖ. Gottseidank ist der Wilfing weg vom Fenster, auch wenn der Schleritzko nicht viel besser agiert.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • ;) das mit den 20-24 Zügen ebendort hab ich mir auch gedacht... Was genau wollte er damit wohl sagen? Oder hat mans bei der NÖN vielleicht mit seiner Suderei wegen der Stammstrecke vermischt? Immerhin steckt da ja auch was wegen einer "dritten" (wo wäre die 2te?) Stammstrecke im Artikel.

    Ob sich anhand der aktuellen Infrastruktur ein lupenreiner 30-Min-Takt in der HVZ ausgeht, hab ich mir weder angeschaut, noch weiß ichs ad hoc. Aber im Endeffekt ging es dann da um 2 Zugpaare pro Stunde im Abschnitt Mistelbach-Laa/Thaya.

    Und dass ein etwaiger Ausbau nirgends mehr aufscheint, wird nun ja die wenigsten wundern. Oder sind jemandem nähere Infos zur Spange Horn in letzter Zeit untergekommen?

    stillgelegt.

  • Und dass ein etwaiger Ausbau nirgends mehr aufscheint, wird nun ja die wenigsten wundern. Oder sind jemandem nähere Infos zur Spange Horn in letzter Zeit untergekommen?

    Mir jedenfalls auch nicht. Der Teppich im Zimmer von LR Schleritzko muss schön langsam einen Buckel bekommen - von den vielen Eisenbahn-Ausbauprojekten, die unter ihn gekehrt werden. :D

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Was soll der Ausbau für den Bezirk bringen? Halbstundentakt in den Hauptzeiten bis Laa, sonst der Stundentakt und der Halbstunden-S-Bahn-Takt ab Mistelbach.

    Stoßzeit ab Laa: 4:47 - 5:17 - 5:47 - 6:17 - 6:47 - 7:17 - 7:47 ...... das ist doch eine Halbstundentakt zur "Hauptzeit"?
    Von Wien geht es zur HVZ auch im 27- / 33- Minuten - Takt nach Laa?

    Dazu muss man aber sagen, ab Mistelbach kommt noch (großzügig mit Umgebung gerechnet):

    • Siebenhirten (~500 EW)
    • Hörersdorf (gut 400 EW)
    • Frättingsdorf (knapp 300 EW)
    • Staatz (knapp 2.000 EW)
    • Laa/Thaya (gut 6.000 EW)

    Macht 9.000 EW in der Bahnumgebung, alles andere fährt wenn überhaupt nach Mistelbach.

    Im Vergleich die Nordbahn:

    • Weikendorf (2.000)
    • Angern (3.400)
    • Dürnkruft (2.300)
    • Jedenspeigen (1.000)
    • Drösing (1.100)
    • Ringelsdorf-Niederabsdorf (1.300)
    • Hohenau (2.700)
    • Rabensburg (1.100)
    • Bernhardsthal (800)

    Macht über 15.000 EW, noch ganze ohne den Nachbargemeinden (Ebenthal, Velm-Götzendorf, Dobermannsdorf, Palterndorf,....) welche durchaus auch zur Nordbahn pendeln. Und entlang dieser Gemeinden gibt es heute (und auch Dez. 2019) noch nicht ein Mal einen durchgehenden Stundentakt (zur Stoßzeit sind sie auch bei 30-Minuten), obwohl sie von der Fahrzeit näher bei Wien liegen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Züge aber Mistelbach so gut ausgelastet sind.

  • Die für eine allfällige Fahrplanverdichtung bis Mistelbach effizienteste Maßnahme ist meiner Meinung nach eine ca. 3,6 km lange Doppelspurinsel zwischen den Haltestellen Hautzendorf und Niederkreuzstetten (siehe NÖ. Atlas-Ausschnitt unten). Dadurch ergäbe sich eine Kreuzungsmöglichkeit im bisher ca. 10,4 km langen eingleisigen Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Schleinbach und Neubau-Kreuzstetten. Zwischen Hautzendorf und Niederkreuzstetten sind nur landwirtschaftlich genutzte Flächen betroffen und außerdem könnte eine Streckenbegradigung erfolgen, die auch eine V/max-Erhöhung von derzeit 80 km/h auf 90 bis 100 km/h nach sich ziehen könnte.

    Eine weitere Doppelspurinsel zwischen Staatz und Kottingneusiedl, die relativ einfach zu realisieren wäre, erübrigt sich meiner Meinung nach. Die Begründung dafür gibt die Auflistung der Einwohnerzahlen im Vorposting von KFNB X. Diese Zahlen rechtfertigen keine weitere Fahrplanverdichtung nördlich von Mistlbach.

    Ausschnitt aus dem NÖ. Atlas, M ca. 1 : 30.000

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Und entlang dieser Gemeinden gibt es heute (und auch Dez. 2019) noch nicht ein Mal einen durchgehenden Stundentakt (zur Stoßzeit sind sie auch bei 30-Minuten), obwohl sie von der Fahrzeit näher bei Wien liegen.

    Und obwohl dort bereits 2 Gleise durchgehend vorhanden sind.
    Angesichts der EW-Zahlen wäre wohl andernorts nichtmal elektrifiziert worden. An anderen Strecken werden Haltestellen mit weniger als 60 Fahrgästen gestrichen.

    stillgelegt.


  • Angesichts der EW-Zahlen wäre wohl andernorts nichtmal elektrifiziert worden. An anderen Strecken werden Haltestellen mit weniger als 60 Fahrgästen gestrichen.


    Wobei das ein Teufelskreis sein kann...:
    Schlechte Verbindungen - wenig Fahrgäste - noch weniger Verbindungen - unter 60 Fahrgäste - Haltestelle weg!

  • In Österreich geschieht nur leider keine vorausschauende Planung um das zu verhindern, sondern man reagiert nur auf die Fehler.
    So manche kleine Haltestelle könnte man aufgrund seiner Lage mit attraktiven P&R-Anlagen massiv aufwerten.