Köttmannsdorf - Wenn große Männer gern mit kleinen Zügen spielen . . .

  • Köttmannsdorf - Wenn große Männer gern mit kleinen Zügen spielen . . .

    Die Mitglieder des Vereins Modelleisenbahn Kärnten haben ihr Hobby auf Schiene gebracht. Wer mitspielen will, ist willkommen
    Von Elisabeth Peutz | 08.30 Uhr, 15. Dezember 2018

    Kleine Zeitung vom 15.12.2018


    Da kommt Freude auf - Max Ausim am Bedienpult der Modelleisenbahnanlage in Köttmannsdorf
    © elisabeth peutz, Redakteurin Ressort Bundesland Kärntenelisabeth.peutz@kleinezeitung.at
    elisabeth.peutz@kleinezeitung.at
    https://www.kleinezeitung.at/advertorials/s…en-Sie-beachten Wir spielen“, erklärt Dieter Kleinlercher, „es ließe sich alles automatisch steuern. Aber das macht keinen Spaß“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Modelleisenbahn Kärnten, der an diesem Samstag einer der Fahrdienstleiter der Anlage in Köttmannsdorf ist. In einer ehemaligen Tischlerei haben die Herren, deren große Leidenschaft den kleinen Zügen gilt, ihr Hobby auf Schiene gebracht.„Es ist eine Anlage im Maßstab 1:87, mit 88 Modulen und vier Bahnhöfen“, sagt Manfred Rössler. Mit den anderen Crew-Mitgliedern teilt er die Begeisterung für die Eisenbahn „von Kind an“. Anders als die meisten anderen, nahm er das zum Anlass, tatsächlich auch für die ÖBB zu arbeiten.Doch Manfred Rössler muss jetzt Tickets verkaufen. Dieter Kleinlercher übernimmt die Führung entlang der Miniatur-Landschaft, in der es auf jede Kleinigkeit ankommt. Wer genau hinsieht, findet in den Wäldern sogar Schwammerln. „Wir haben auch einen Unfall“, freut sich der Vize-Chef des Vereins. (Ein Bordell gibt es auch, das zeigen wir aber nicht her.)

    Vor allem aber müssen bei den Zügen alle Details stimmen. Gekauft werden sie online oder auf Modellbahnbörsen. „Von 50 bis 600 Euro kostet eine Lok“, sagt Kleinlercher. Jeder Mitspieler hat seine Züge daheim und bringt sie zu den Treffen mit. „Immer einen anderen.“Nächster Halt: Bahnhof Rosenbach. Dessen Vorstand ist Günter Wiedemann, der Bahnhof und Umgebung in 20-jähriger Arbeit für „rund 3000 Euro“ nachgebaut hat. So exakt, dass eine Anrainerin, als sie die Anlage sah, ihren Gemüsegarten erkannte.


    „Railjet über Klagenfurt“ ertönt plötzlich via Lautsprecher. Was heißt das? „Dass er einen Zug schickt!“ Jeder Zug müsse angemeldet werden, sagt Wiedemann: „Ohne Bestätigung vom Endbahnhof fährt kein Zug weg. Sonst hätten wir da einen Haufen Waggons liegen!


    Genuss statt Geschwindigkeit
    Der Railjet bekommt das Okay für die Fahrt nach Fürnitz. Schnellfahren ist verpönt“, erklärt Dieter Kleinlercher inzwischen: „Wir haben in die Loks Geräte eingebaut, die die Geschwindigkeit messen. Die rechnen wir hoch.“ Nur der Anblick von Zügen, die langsam vorbeifahren, sei ein Genuss.Doch weiter zum Bahnhof Lieboch, dem Meisterstück von Günter Kriesche, ältester der Zugspieler, von denen es auch junge gibt, etwa den Studenten Flavio Angeloni. „Der Bahnhof heißt nur so, weil er, wie der von Lieboch, in einer Kurve liegt“, sagt Günter Kriesche.Anders verhält es sich beim Bahnhof Launsdorf-Hochosterwitz, der exakt nachgebaut wurde. Dort sind Max Ausim und Günther Lackner, Mitarbeiter im Klinikum Klagenfurt, am analogen Bedienpult. Eine kleine digitale Anlage gibt es zwar auch. Aber „analog macht es mehr Spaß“, sagen die Herren der Kärntner Modelleisenbahnwelt, in der Gäste willkommen sind.„Wer einen Zug daheim hat, kann ihn auch mitbringen“, sagt Manfred Rössler. Die Spurweite (H0) muss halt stimmen.

    Zugfahrplan
    Der Verein Modelleisenbahn Kärnten zeigt die Anlage in Köttmannsdorf, Sonnenhangstraße 6a, immer wieder sehr gern her.
    Öffnungszeiten im Advent: heute, 15., und am 22. Dezember von 10 bis 17 und von 13 bis 17 Uhr.
    Information: http://www.carinzia.net