Eritrea 2018 - 12: Volldampf ab Arbaroba (50 B.)

  • Hallo!


    Zum vorherigen Teil der Serie:
    Eritrea 2018 - 11: Parade in Asmara IV (50 B.)
    http://www.mstsforum.info/index.php?topic=3951.0


    Das Video zur Serie:


    26. 10. 2018

    Um 6:30 Freitag Früh brachten uns Busse nach Arbaroba. Wir fanden beide Mallets 442.54 und .55 noch vor, die wir am Mittwoch eben hier zuletzt gesichtet hatten. 442.55 befand sich tatsächlich unter Dampf - für uns die vierte Maschine der Reise - und die Wagengarnitur war aus Nefasit heraufgeholt worden.


    442.54, welche uns am Dienstag und Mittwoch gedient hatte, stand nun kalt da. Der Lokführermangel konnte ebenfalls gelöst werden: einer der zwei offiziell im Dienst der Bahn stehenden befand sich im Spital, der andere musste geschont werden. Es gab jedoch einen dritten, der aus gewissen Gründen entlassen worden war. Dieser übernahm nun dennoch an dem Tag den Führerstand.



    Fortbewegungsmittel der Einheimischen.


    Der Name der gewagt gebauten Station Arbaroba selbst bezieht sich auf schwierige Zeiten. Auf Tigrinya bedeutet "Arbi" Freitag und "Rebu-ah" Mittwoch - beides Fastentage der koptischen Kirche und zusammengefasst als "Arbaroba" bezeichnet.


    Ausblick von der Bar Bizen Richtung Berge und Wolken.


    Auf dem Weg zur ersten Fotostelle.


    Fantastisch dampfte der Zug um 6:52 in die ersten Sonnenstrahlen - die Szene allein wog schon fast den Tag ohne Streckenfotos auf.




    Das Panorama - unten rechts schaut das Türmchen der örtlichen Moschee hervor.



    Der Zug rollte zurück. Für die zweite Anfahrt erklomm ich den Hang links.


    Und wurde von den dort wohnenden Kleinen begrüßt.


    Blick in das bewölkte Tal auf der anderen Seite.


    Für das folgende Gegenlicht-Panorama musste ich einen Strommasten entfernen.

    Das Panorama in höherer Auflösung:
    http://raildata.info/eritrea18/eri1216x.jpg



    Ein Blick in das Haus.


    Die versammelte Kindertruppe vor der Wäsche. Gelbe Kanister dürfen wie immer nicht fehlen.


    Wieder rollte die Garnitur zurück.



    Für die dritte Anfahrt ging es auf die Hauptstraße unten an der Brücke. Im Hintergrund die Haltestelle der Stadtbuslinie 29 Asmara (Platz vor der orthodoxen Enda Mariam Kathedrale) - Arbaroba.




    Den Zuschauern hat das Spektakel gefallen.


    Blick auf die kleine Moschee des Ortes im Morgenlicht.


    Es wurde noch einmal der Wassertank der 442.55 aufgefüllt.


    Wann geht es weiter?


    Man traf den kleinen "Pokémon" oben beim Haus und den kleinen "WhatsApp" am Bahnhof.


    Um Punkt 7:30 dampften wir bergwärts Richtung Asmara, denn im Tal unterhalb hielten sich nun dichte Wolken.



    Nächster Fotostopp, wo die Straße das Niveau der Bahn erreicht. Fünf Minuten Fahrzeit, und tatsächlich: der kleine "WhatsApp" mit Mutter war uns hierher zu Fuß gefolgt!


    Die Anfahrt durch's doppelte "S".


    Blick auf die Berge.


    Panoramaversion. Anschließend konnte ich mit nur wenigen anderen von diesem unangenehm scharfen Felsen herunterkraxeln.


    Wir nahmen nun die Busse zum nächsten Aussichtspunkt. Kurz vor acht näherte sich der potentielle Nahverkehr, als gerade mit Stadtbus 29 der tatsächliche Nahverkehr hinunter nach Arbaroba fuhr.


    Schaut gut aus mit Licht und Nebelstimmung, doch die Lok krepierte an der Stelle - und das würde nicht das erste Mal an dem Tag so bleiben.


    Bei der (Mini-)Bushaltestelle.


    Eine geschlagene halbe Stunde Dampfkochen später ging es endlich weiter. Glücklicherweise war die Stimmung noch nicht ganz gewichen.


    Aber wenn man jede halbe Stunde Fotos an solchen Stellen machen kann, braucht man sich wirklich nicht zu beschweren.


    Den Zuschauern hat das Spektakel gefallen.


    Die folgende Stelle - wieder per Bus erreicht - bot schon Ausblicke Richtung Kloster über Shegerini und die drei Ebenen der Bahn auf der anderen Talseite.


    Um 9:13 dampfte die Maschine wunderbar heran.


    Traum-Spot.


    Die überall sichtbaren Terrassen waren zur Kolonialzeit tatsächlich alle als Plantagen genutzt worden, heutzutage wird hier fast gar nichts angebaut. Dazu entdeckt man noch letzte Wald-Reste - die Landschaft hat sich also innerhalb des letzten Jahrhunderts enorm verändert.



    Die Maschine schaffte es erstaunlicherweise in einem Zug durch zu unserem Standpunkt. Als wir damit fuhren, konnte man beobachten wie der Kesseldruck auf bis zu 16 Bar (angezeigt, wenn es stimmte) stieg, um anschließend innerhalb ca. zehn Minuten Bergfahrt auf 4 Bar ausgequetscht zu werden. Danach war erneut zumindest eine Viertelstunde Dampfkochpause angesagt.


    Wir bewegten uns die Straße hinunter zum seitlichen Blick auf die soeben gesehene Brücke. Hier befanden sich besonders schöne Exemplare der Dreikantigen Wolfsmilch im Bild.



    Anschließend bestiegen wir den Zug...