BB 22200 bis Brigitte, Verona bis Varaždin (1 V., 2 B.)

  • Hallo!


    Link zum Video (bitte auf 4K Qualität stellen):


    Die letzten zwei Wochen verbrachte ich an der Côte d'Azur, in Cinque Terre, der Toskana, Norditalien, Kärnten, Slowenien und Nordkroatien - Resultat ist ein wilder Mix aus Elektro-, Diesel- und Dampfzügen, Plan- und Sonderzügen.


    Wir fuhren per Nightjet nach Mailand, dann per Thello nach Nizza. Vom 20. - 24. April bezogen wir Quartier in Villefranche-sur-Mer, wo ich unter anderem das Zugpaar Moskau - Nizza - Moskau am Samstag Abend und Sonntag Morgen erwischte, jeweils mit einer Béton BB 22200.
    Am Ostermontag, 22. April, war eine Sonderfahrt Cuneo - Ventimiglia angesagt, eigentlich mit Dampf aber es erschien die ebenfalls sehr schöne D.445.1011. In Tende herrschte Sturm, der fast mein leichtes Stativ umgeweht hätte, zudem scharten sich Fotografen um mein externes Mikro, deshalb der Kamerasound bei diesen Szenen. Leicht ist auch das Fluchen italienischer Fotografen zu vernehmen, die zu spät kamen ("Andiamo ca**o!").

    Am 23. und 24. zog voll das Azorentief inklusive Saharasand durch, doch am Mittwochabend stieg ich in Manarola, Cinque Terre, aus und konnte doch noch ein bisschen Stimmung einfangen.

    Der 25. April - Tag der Befreiung Italiens - war in der Toskana schön angesagt, ebenso eine der recht häufigen Dampffahrten Siena - Monte Antico - Asciano - Siena. Es kam die Triester 728.022 (Wien Floridsdorf Nr. 2650 / gebaut 1920) nach Monte Antico, wo die Heizer offensichtlich höllisch an der Arbeit waren. Ebenso konnte ich einige ALn.663 ablichten, einer brachte mich nach Siena, später eine D445 nach Empoli. Der Nightjet Livorno - Wien rundete den Tag in Pisa Centrale ab.

    Am 26. April fuhr ich über Cinque Terre nach Mailand und bestieg abends den Nightjet bis Villach, wo wir am Samstag unter anderem die 1020.018 mit Sonderzug Lienz - Jesenice (- Nova Gorica) bewundern durften. Anschließend fuhren wir per Auto über Tarvisio Boscoverde und den Predilpass zur Solkanbrücke, wo wir gerade die SŽ 25-026 auf der Rückfahrt nach Jesenice erwischten. Nach der 728 die zweite ex JŽ 25er innerhalb von drei Tagen, zwei 99-jährige Lokomotiven im Jahr 2019! Dabei war unklar gewesen, ob man überhaupt eine Dampflok für die Sonderfahrt vor der regulären Wocheinerbahn-Saison fertigstellen würde können.
    Am Abend wurde ich in Gorizia abgesetzt, erwischte mit dem Regionalzug noch den Sonnenuntergang in Venezia Santa Lucia und bezog das Quartier in Verona.

    Für Sonntag, 28. April, war der Iseo Express am gleichnamigen See geplant, leider war die Strecke am Ufer jedoch wegen eines Fabriksfeuers gesperrt worden. So fuhr 740.278 nur am Vormittag bis Iseo und am Abend zurück nach Brescia. Ebenso zog die in Iseo beheimatete Taucherbrille den "Treno dei Sapori" von Trenord. Aber man findet in allen Situationen neue Möglichkeiten: der Bahnhof Iseo bietet eine tolle Szenerie und die Dampfszene von Iseo bergauf war definitiv ein Leckerbissen. Von Rovato bis Brescia und zurück wurde der Zug um die historische E.632.030 ergänzt. Zwei Tage später erwischte ich auch die historisch lackierte E.652.003 in Padova.

    Der zunächst verregnete 29. April wurde zum Ausruhen in Verona genutzt, der schöne Abend zum Stadtspaziergang und Standseilbahnfahrt. Am 30. April ging es früh nach Peschiera del Garda, wo gerade um Punkt 6:00 die "40 Mile Ranger Challenge" mit vielen Rucksack-tragenden Teilnehmern gestartet wurde, die an dort gefallene Soldaten aus dem 2. Weltkrieg erinnern soll. Ich ging über die Stadtfestungen zum Brückenfotopunkt, wo neben Frecce und neuen EVO Garnituren von Italo auch der Nightjet Wien/München - Milano im besten Morgenlicht festgehalten wurde. Ich kehrte ins Hotel zum Frühstück zurück, checkte aus und fuhr noch mit leichtem Gepäck für ein paar Stunden an die Brennerstrecke bei Avio. Anschließend ging es nach Padua, wo es vor D445 nur so tummelt - vier konnte ich innerhalb weniger Minuten mit Zügen nach Bassano del Grappa und Montebelluna sowie beim Rangieren filmen.

    Ich übernachtete in Triest und fuhr am Morgen des 1. Mai per R 1825 bestehend aus CAF-Triebwagen über Villa Opicina nach Ljubljana, wo unter anderem noch die original-GM 661-032 im Einsatz war. Per IC 18 ging es trotz abgebauten 2. Gleises zwischen Rimske Toplice und Celje fast pünktlich über Pragersko nach Ormož, wo ein wunderschöner Mercedes 711er stand, der die Strecke Ormož - Središče (- Čakovec) bediente. Kurz vor der Abfahrt donnerte noch eine 664 mit Güterzug durch, dann nutzte ich die zwei Zugpaare am Nachmittag, um den grünen Zug in der Landschaft bei Obrež festzuhalten. Anschließend brachte er mich nach Čakovec.

    In Varaždin stand ich am 2. Mai kurz frühmorgens auf, um die 2044er-Abfahrten zu erleben. Es kam auch gleich eine, wo eigentlich keine sollte: nämlich am Pu 3090 Konjščina 4:00 - Kotoriba 6:14. Und es fuhr auch nur eine ab, am schön langen B 771 nach Zagreb über Koprivnica. Ebenso sichtete ich die Züge 3300 Varaždin - Kotoriba, 3305 Kotoriba - Varaždin und 3307 Kotoriba - Varaždin mit GMs, sowie abends Pu 3618 aus Koprivnica, aber nur bis Varaždin.
    Von 1. April bis 1. November angekündigt ist die Erneuerung und Elektrifizierung der Strecke Zabok - Zaprešić, daher verkehrten Triebwagenumläufe Varaždin - Zabok. Dennoch fuhr ich ins Hügelland nach Sveti Ilija und Podrute für ein paar Landschaftsbilder und Vergleiche zu früher.

    Den Abfahrtstag nutzte ich für ein Morgenstimmungsbild über der Drau mit Pu 3090 - das hätte man sonst nicht mit 2044er gehabt. Ich fuhr auch lokbespannt nach Čakovec, wo wieder der treue 711er wartete. In Maribor musste ich auf den einzigen Schienenersatzverkehr der Reise, der mich direkt betraf, umsteigen - doch die S-Bahn in Spielfeld nach Graz wurde erwischt. Der EuroCity "Emona" verkehrte in Slowenien mit nur zwei ÖBB-Waggons, sonst SŽ-Schnellzugwagen, bei Schienenersatzverkehr Werndorf - Maribor.
    Abschließend lässt sich bemerken, dass die SŽ Züge mit Graffiti-abweisenden Folien beklebt, viele Fahrzeuge sind jetzt blitzblank... auf nach Slowenien für die Puristen! :)


    Vorschau-Video-Screenshots:


  • auch von meiner Seite Dank, hat Einiges an erinnerungen wach gerufen, erst letztes Jahr war ich am Iseosee und sonst sind diese Länder auch schon oft von mir bereist worden.

    Besonders nett finde ich ja nach wie vor die kaiserlichen Signale und Signalstäbe in Slovenien und Kroatien, die bei den ÖBB schon längst alle eingemottet sind.

    Und eine wirkliche Überraschung war die Floridsdorferin in der Toskana. :love:

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt (11. Mai 2019 um 16:27)