[CZ] LEO Express stellt ersten Triebzug aus China vor

  • Montag, 07 Dezember 2020 08:00
    Leo Express: Sirius könnte in Deutschland verkehren

    Foto: Leo Ecpress.
    Die neuen Sirius-Züge des tschechischen Bahnbetreibers Leo Express sind kürzlich in die nächste Genehmigungsphase eingetreten, und Leo Express plant, ab dem nächsten Jahr die ersten Fahrgäste im kommerziellen Betrieb zu befördern. Die ersten drei elektrischen Zweisystemeinheiten werden nach der ERA-Zulassung von der Tschechischen Republik, der Slowakei oder Polen aus verkehren können.
    Gleichzeitig hat Leo Express eine Option des chinesischen Herstellers CRRC auf den Kauf weiterer 30 Einheiten, für die eine Modifikation zu einer Mehrsystemeinheit erwogen wird, dank derer Sirius auch auf deutschen Gleisen fahren oder grenzüberschreitende Verbindungen zwischen Deutschland, der Tschechischen Republik und anderen Ländern anbieten könnte. Leo Express hat vor kurzem ein Zertifikat für den Betrieb von Zügen auf deutschen Eisenbahnen erhalten, das ihn als einziges tschechisches privates Transportunternehmen dazu berechtigt, Passagiere in Deutschland zu befördern. Damit könnte Leo Express nagelneue Züge auf deutschen Strecken anbieten, die dank der Modifikation auch von Österreich, der Schweiz, Schweden oder Norwegen aus verkehren könnten.
    Leo Express verfügt als einziges privates tschechisches privates Transportunternehmen über eine Sicherheitsbescheinigung für den Eisenbahnverkehr in der Bundesrepublik Deutschland im Bereich des Personenverkehrs. Deutschland ist für Leo Express ein ebenso wichtiger Markt wie der tschechische, slowakische und polnische Markt, weshalb das Transportunternehmen nun nach neuen Möglichkeiten auf deutschen Strecken sucht. Deshalb erwägt Leo Express nun, künftige Sirius-Züge auch für deutsche Strecken umzurüsten.
    Leo Express hat bereits ein Personenbeförderungszertifikat für Deutschland
    Die neuen Einheiten, die gerade in die nächste Phase des Genehmigungsverfahrens eingetreten sind und mit denen Leo Express im nächsten Jahr die ersten Fahrgäste befördern soll, sind Zweisystemfahrzeuge (25 kV / 3 kV) und können somit auf Strecken in der gesamten Tschechischen Republik, der Slowakei oder in Polen eingesetzt werden. Für weitere 30 Sirius-Einheiten, für die Leo Express vom Hersteller eine Option hat, erwägt der Verkehrsbetrieb eine Umrüstung auf Mehrsystemeinheiten (Erweiterung mit einem Stromversorgungssystem von 15 KV, 16,7 Hz), dank derer die neuen Einheiten auch auf deutschen Schienen verkehren könnten. Für diese hat Leo Express als einziger tschechischer privater Bahnbetreiber seit kurzem ein Beförderungszertifikat erhalten.
    Verfügt das Bahnunternehmen nicht über die entsprechende Sicherheitsbescheinigung, muss es bei anderen Beförderern, die über dieses Zertifikat verfügen, Leistungen untervergeben, was Leo Express bisher getan hat. Leo Express ist nun jedoch in der Lage, selbstständig einen umfassenden Transportdienst anzubieten. Das Zulassungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt EBA dauerte fast ein Jahr. Leo Express erlangte die Sicherheitsbescheinigung mit minimaler Unterstützung von externen Firmen, die hauptsächlich mit ihrem Know-how aushalfen. Nach den Erfahrungen anderer europäischer Unternehmen belaufen sich die Kosten für dieses Verfahren in der Regel auf Hunderttausende von Euro. Leo Express kann somit Transporte auf der Grundlage eigener Sicherheitsbescheinigungen in der Tschechischen Republik, Polen, Deutschland und auch in der Slowakei durchführen und hat damit einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen Verkehrsträgern, für die die Durchführung von Transporten in Nachbarländern wesentlich komplizierter ist.
    WKZ, Quelle Leo Express

    https://www.lok-report.de/news/deutschla…-verkehren.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Zulassung hat sich 2 Jahre hingezogen ohne Aussicht auf Erfolg. Es könnten freilich noch andere Faktoren eine Rolle spielen. Näheres wird man wohl erstmal später erfahren, wenn überhaupt.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, gehört ein Teil von LeoExpress - über Umwege - CAF. Da wundert es nicht, dass sie wohl andere Hersteller so schnell wie möglich loswerden wollen.

  • Im Moment absolviert der Sirius Testfahrten in Breclav - aber nicht mehr für Leo Express, sondern für Regiojet:

    Quelle (auf Tschechisch): https://zdopravy.cz/regiojet-zacal…siriusy-133185/

    Mit Google übersetzt:

    RegioJet verhandelt über Lokomotiven aus China, der Probebetrieb mit Sirius beginnt
    21. November 2022 22:36

    Grund für die Verhandlungen mit dem chinesischen Hersteller ist die Unzufriedenheit mit den Lieferungen von Alstom. 

    RegioJet hat Verhandlungen mit dem weltgrößten Schienenfahrzeughersteller, Chinas CRRC, über die Lieferung neuer Lokomotiven aufgenommen. Grund ist die Verzögerung bei der Auslieferung der bei Alstom (ehemals Bombardier) bestellten TRAXX MS3-Lokomotiven. 

    Der Eigentümer der Firma, Radim Jančura, erklärte dies in Deník N. Die Fluggesellschaft erwartete von der Bestellung eine Flottenmodernisierung, verfügt jedoch noch nicht über einige der Lokomotiven. „ Wir haben die Lokomotiven bestellt, aber wir kämpfen mit der mangelnden Solidität von Alstom “, sagte Jančura. Das Unternehmen hat jetzt fünfzehn Maschinen bestellt und erwog, eine weitere Bestellung aufzugeben, aber dies geschah nicht. „Die Lieferungen verzögern sich enorm und wir sehen keinen Willen, etwas zu ändern“, fügte er hinzu. Alstom äußerte sich nicht zu Deník N. 

    Jančura erklärte gegenüber der Tageszeitung Zdopravy.cz, dass das Unternehmen gleichzeitig den Testbetrieb von Sirius-Einheiten für CRRC bereitstellen wird . Diese wurden ursprünglich von Leo Express bestellt, aber dieses Jahr haben sie die Lieferung storniert. " Es wird nur ein Probelauf sein ", fügte er hinzu. Aktuell stehen die Einheiten seit über zwei Jahren auf dem Gelände des Railway Research Institute. 

    Es ist nicht ganz klar, welche Lokomotive das CRRC liefern soll. In der Europäischen Union wird die chinesische Lokomotive derzeit zugelassen , ihre Kraft und Geschwindigkeit sind aber für den Güterverkehr bestimmt. "Von nun an sieht es so aus, als würden wir in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Lokomotivhersteller eine neue Lokomotive bei den Chinesen bestellen und konstruieren ", sagte Jančura in Deník N. 

    Er fügte jedoch hinzu, dass bis zu hundert Lokomotiven von der chinesischen Firma CRRC stammen könnten, die sich laut Jančura auf dem europäischen Markt durchsetzen könnte. "Wir werden ihnen eine Chance geben, wenn sie in der Lage sind, ein Qualitätsprodukt zu liefern, das in ganz Europa eingesetzt werden kann", fügte er hinzu.

  • CRRC fängt an, in Europa Fuß zu fassen. Ob das gut ist oder schlecht, kann ich nicht sagen. Spannend ist das jedenfalls, das Regiojet ja weiterhin mit Expansionen plant, etwa nach Polen, aber durchaus auch in Richtung Deutschland. Man fährt ja schon jetzt nach Slowakei und Österreich sowie Ungarn.

    Aber auch interessant, dass man nicht die Sirius einfach übernehmen will. Die wären doch ganz gut für den innertschechischen Fernverkehr geeignet.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*