Ärger über U4- und S45-Sperre während der Sommermonate

  • 15.06.2019
    Diese Nervenprobe kommt Ende Juni auf Wiener Öffi-Nutzer zu
    U4 und S45 werden im heurigen Sommer parallel gesperrt – schon wieder. Warum das so ist.

    Ein Déjà-vu dürften Fahrgäste der U4 und der S45 heute in zwei Wochen haben: Mit Ferienbeginn starten auf den beiden Verbindungen Großbaustellen. Die beiden Linien sind deshalb – wie auch schon im vergangenen Sommer – in Abschnitten gleichzeitig gesperrt.
    Doch wie kommen Wiener Linien und ÖBB erneut auf die Idee, die Arbeiten parallel abzuwickeln? Der KURIER beantwortet diese und weitere wichtige Fragen rund um die Sperre.

    1. Was ist wann und wo gesperrt?
    Die U4 ist den gesamten Sommer über nur eingeschränkt nutzbar. Konkret ist die grüne Linie von 29. Juni - ab etwa 0.40 Uhr - bis einschließlich 1. September zwischen den Stationen Längenfeldgasse und Karlsplatz gesperrt.
    Die Züge halten nicht in den Haltestellen Margaretengürtel, Pilgram- und Kettenbrückengasse.
    Die S45 kann von 29. Juni (ab 1 Uhr) bis 22. Juli (0.30 Uhr) nicht zwischen den Stationen Hütteldorf und Ottakring fahren. Die Haltestellen Hütteldorf, Penzing und Breitensee fallen daher aus.
    2. Wie kann ich ausweichen?
    Die Wiener Linien empfehlen, während der Sperre großräumig auf die Linien U3 und U6 auszuweichen. Ihre Intervalle sowie jene der Straßenbahnlinie 6 und der vier Buslinien 13A, 14A, 57A und 59A werden verdichtet, verspricht man bei den Verkehrsbetrieben.
    Zusätzlich wird die Bus-Zusatzline U4z die gesperrte Strecke abfahren.
    Die ÖBB richten für S45-Nutzer einen Schienenersatzverkehr zwischen Hütteldorf und Ottakring ein. Die Busse fahren zwischen 6 und 19 Uhr im Fünf-Minuten-Takt und an den Randzeiten alle zehn Minuten.
    3. Was wird überhaupt gebaut?
    Die U4 wird im betroffenen Bereich vom Fundament bis zu den Gleisen komplett erneuert. Zudem werden die Stationen Margaretengürtel und Kettenbrückengasse renoviert.
    Bereits im Vorfeld der Sperre - allerdings außerhalb der Betriebszeiten - tauschen die ÖBB 3,1 Kilometer Gleise und Weichen. Danach werden der Oberbau - also Gleise, Schwellen und das Schotterbett - saniert und Fahrleitungsanlagen überholt.
    Zusätzlich werden im Abschnitt Hernals-Hütteldorf Tunnel und Viadukte inspiziert. Im Bereich Breitensee müssen Pflanzen gestutzt werden, die Signale und Einbauten zu nahe gekommen sind.
    4. Und das muss gleichzeitig sein?
    Ja, sagen die Verkehrsbetriebe. Aus Sicht der Wiener Linien st der gewählte Termin „das geringste Übel“.
    Denn die Station Pilgramgasse sei derzeit ohnehin gesperrt. Wie berichtet, erneuern die Wienern Linien bis 2020 beide Bahnsteige und bereiten das künftige Linienkreuz mit der U2 vor.
    Daher biete sich an, die im angrenzenden Bereich notwendigen Arbeiten während der Sperre der Haltestelle Pilgramgasse durchzuführen. „Hätten wir die Pilgramgasse ein zweites Mal gesperrt, hätte das auch niemand verstanden“, sagt eine Sprecherin der Wiener Linien.
    Für den gewählten Termin spreche außerdem, dass das Fahrgastaufkommen in den Sommerferien um bis zu ein Viertel geringer sei. „Daher mussten wir in Kauf nehmen, dass wir gleichzeitig mit den ÖBB eine Baustelle haben.“
    Auch die Bundesbahnen argumentieren ihren Zeitplan mit der bevorstehenden Urlaubs- und schulfreien Zeit. Die Sanierung sei außerdem seit Jahren geplant, sagt ein Sprecher. Und: „S45 und U4 konkurrenzieren sich nur bedingt.“
    Die Sperre sei zwar nicht angenehm, aber eben notwendig.
    5. Wie viele große Sperren stehen noch an?
    Entlang der U4 und der S45 keine, versichern Wiener Linien und ÖBB. Nach der Sperre ab Juni ist die Sanierung der S45 abgeschlossen.
    Die Modernisierung der U4 dauert zwar noch bis 2024. Die Arbeiten sollen aber kaum mehr Auswirkungen auf den Betrieb haben.
    Gute Nachrichten gibt es auch für Nutzerder U6. Ab September hält sie in Richtung Siebenhirten wieder die Station Nußdorfer Straße ein.
    Die Generalsanierung der U6 sei damit abgeschlossen, sagen die Wiener Linien.
    Dafür steht bald eine große Sperre der U2 an: Sie fährt ab 2020 nicht zwischen Schottentor und Karlsplatz.
    KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Züge halten nicht in den Haltestellen Margaretengürtel, Pilgram- und Kettenbrückengasse.

    Das klingt so, als würden sie in den drei Stationen durchfahren (eben nicht halten) und man kann somit vom Karlsplatz bis zur Längenfeldgasse durchfahren und somit auch von Heiligenstadt nach Hütteldorf fahren. Dem ist leider nicht so, richtig sollte es heißen, daß man nur von Hütteldorf zur Längenfeldgasse und vom Karlsplatz nach Heiligenstadt fahren kann.

    Der Schienenverkehr wird durch Schienenersatzverkehr ersetzt.

  • Schon ein paar Tage alt, aber zum Abschluss:


    Vorortelinie S45: Sanierungsarbeiten erfolgreich beendet

    Regulärer Fahrbetrieb startet wieder mit Betriebsbeginn am 22. Juli 2019
    Die rund 200 S-Bahnzüge, die täglich über die 120 Jahre alte Vorortelinie zwischen Heiligenstadt und Hütteldorf rollen, fahren ab Montag, den 22. Juli 2019, wieder planmäßig. Seit 29. Juni 2019 war die Vorortelinie zwischen Wien Hütteldorf und Wien Ottakring gesperrt. Im Laufe des Wochenendes gehen die Arbeiten und damit die Sperre zu Ende. Die Sanierung wurde notwendig, um den Fahrplan weiterhin in gewohnter Qualität, Dichte und Pünktlichkeit fahren zu können. Die Strecke ist jetzt wieder am neuesten Stand der Technik.
    Gerüstet für die Zukunft
    Erneuert wurden rund 3,1 Kilometer Gleise und mehrere Weichen. Darüber hinaus wurde der gesamte Oberbau saniert. Gleichzeitig fanden Instandhaltungsmaßnahmen an den Fahrleitungsanlagen statt. Inspiziert wurden auch die Tunnel und Viadukte des Streckenabschnittes zwischen Hernals und Hütteldorf. Im Abschnitt Breitensee wurden Grünschnitt- und Ausholzungsarbeiten durchgeführt. Damit wird die Sicht auf sicherheitsrelevante Signale und Einbauten freigehalten und Beeinträchtigungen vorgebeugt. In der Haltestelle Wien Breitensee finden sich nun sanierte Bahnsteigdächer. Dort wurde unter anderem eine Seilsicherung für Arbeiten auf den Dächern angebracht und der Korrosionsschutz erneuert - die Dächer erstrahlen nun wieder im frischem Grün. Damit gilt die S45 als saniert.

    Quelle: https://presse.oebb.at/de/presseinfor…lgreich-beendet

  • U4 ab Montag wieder in voller Länge

    Knapp 70 Tage lang haben die Wiener Linien die U-Bahnstrecke U4 modernisiert. Rechtzeitig zum ersten Schultag am 2. September wird die Linie wieder auf der gesamten Strecke zwischen Hütteldorf und Heiligenstadt unterwegs sein.

    Online seit heute, 0.05 Uhr Gearbeitet wurde im 3,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen den Stationen Längenfeldgasse und Karlsplatz. Dabei wurde die zum Teil noch aus der Zeit von Otto Wagner stammende Strecke von Grund auf erneuert. Bis zu 200 Menschen arbeiteten während der Sommermonate rund um die Uhr. Sie haben mehr als 21.000 Kubikmeter Schotter und Unterbau bewegt, knapp 8.400 Meter neue Schienen und 2.500 Betonschwellen eingebaut. Mehr als 3.500 Meter Stromschienen und mehr als 7.000 Meter Traktionskabel wurden verlegt. Auch die historischen Otto-Wagner-Stationen Margaretengürtel und Kettenbrückengasse sind nun auf dem neuesten Stand der Technik.
    Am 26. August begannen die ersten von insgesamt 200 Testfahrten. Dafür mussten noch acht Kilometer Linienleiter für die Kommunikation zwischen U-Bahn und Leitstelle neu verlegt sowie 150 Signal-Einrichtungen wieder aufgebaut werden.
    Weiter kein Halt in Station Pilgramgasse
    Die Arbeiten für das neue Linienkreuz U2/U5 in der Station Pilgramgasse dauern noch bis 31. Jänner 2020. So lange fahren die Züge der U4 ohne Halt durch die Station. Als Alternativen bieten sich laut Wiener Linien die 650 Meter entfernte Station Kettenbrückengasse sowie die 950 Meter entfernte Station Margaretengürtel an. Die Buslinien 13A und 14A bieten eine schnelle Anbindung an die U3-Station Neubaugasse. Die Züge der U3 fahren während der Sperre in dichterem Intervall. Die Busse der Linie 14A wurden auf Gelenkbusse mit höherer Fahrgastkapazität umgestellt.
    Megaprojekt U4-Sanierung
    Das Projekt „NEU4“ ist die bisher größte Modernisierung in der Geschichte der Wiener U-Bahn. Stadt und Wiener Linien investieren 335 Millionen Euro in die Sanierung und Modernisierung der in die Jahre gekommenen und deshalb störanfälligen U-Bahn. Dafür werden Stellwerke getauscht, Gleise und Gleisuntergrund erneuert sowie Stationen und Tunneldecken saniert. Außerdem entstehen zusätzliche Gleisverbindungen, die bei Störungen künftig einen Gleiswechsel und damit einen zuverlässigeren Betrieb der U4 ermöglichen. Zur Freude der Fahrgäste gehen die Wiener Linien nun davon aus, dass es in den noch verbleibenden Jahren der Modernisierung bis 2024 kaum noch zu Beeinträchtigungen kommen wird.
    red, wien.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor