Abruptes Streckenende (gelöst)

  • Wäre nicht Calalzo zu weit vom Meer weg, würde ich sagen : Dolomitenbahn.
    Wäre die Parenzaner Bahn elekrtrifiziert gewesen, würde ich die nennen, obwohl deren Endbahnhöfe sind wieder zu nahe am Meer...

    Wobei wer sagt, dass nicht ein Bahnhof am Meer und der andere 20km weit weg liegt, international...

    8o Rimini - San Marino? 8o

  • Rimini - San Marino?

    Richtig!
    Jetzt geht es an die Beantwortung folgender noch offener Fragen, wobei es ab jetzt, Wikipedia sei Dank, relativ leicht, vonstatten gehen sollte:

    Zitat von dr. bahnsinn

    3. Nach jahrzehnter Planung ermöglichte erst der Besuch eines einflußreichen Politikers die Errichtung der Bahn. Um welchen Politiker handelt es sich?
    4. Die Streckenführung hat an zwei Stellen eine Besonderheit aufzuweisen. Worum handelt es sich dabei?
    5. Der Großteil des Wagenparks hat bis heute überlebt. Warum?
    6. Für zahlreiche Menschen waren bestimmte Anlagen der Bahn lebensrettend. Warum?
    7. Auch die Lebensdauer des Regelverkehrs stellt eine Besonderheit dar. Wie viele Jahre fuhr die Bahn im Regelverkehr?

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • (2) ein "italienischer Meter" (950mm)
    (3) Mussolini??
    (4) Kehrtunnel?
    (5) ...
    (6) Tunnel wurden als Luftschutzeinrichtungen verwendet?
    (7) jedenfalls nicht sehr lange, von den 20ern bis zur Zerstörung im 2. WK, also etwa 20 jahre lang

  • (2) ein "italienischer Meter" (950mm)

    Richtig.

    (3) Mussolini??

    Richtig. Auf Wikipedia heißt es dazu: "Den Anstoß zum Bau der Strecke gab aber erst ein Staatsbesuch des italienischen Diktators Benito Mussolini im seit 1923 ebenfalls von den Faschisten regierten San Marino."

    (4) Kehrtunnel?

    Richtig. Es gab sogar deren zwei. Den 102 m langen Kehrtunnel Poggio di Serravalle in der Stadt Valle und den 515 m langen Kehrtunnel Piagge in der Hauptstadt San Marino.

    (5) ?

    Weil sie in einem der zahlreichen Tunnel hinterstellt blieben.

    (6) Tunnel wurden als Luftschutzeinrichtungen verwendet?

    Auch. Aber es kamen über 100.000 italienische Kriegsflüchtlinge in das neutrale San Marino und das bei nur rd. 10.000 Einheimischen. Man stelle sich das heute bei uns unter Türkis-Blau vor: 10 Flüchtlinge auf einen Einheimischen...... Die Flüchtlinge wurden in den Tunnel einquartiert.

    (7) jedenfalls nicht sehr lange, von den 20ern bis zur Zerstörung im 2. WK, also etwa 20 jahre lang

    Weit weniger als 20 Jahre. Die Strecke wurde am 12. Juni 1932 eröffnet und nur 12 Jahre später eingestellt. Am 26. Juni 1944 wurden Teile der Strecke durch Bombenangriffe zerstört, worauf der Betrieb am 4. Juli 1944 eingestellt und im Regelverkehr nie wieder aufgenommen wurde.
    Gratulation an den Draisinenfan und an den grubenhunt zur Lösung des Rätsels. Allen anderen, hier aktiv gewesenen Usern danke ich für ihre Beteiligung an der Rätsellösung.

    Übrigens, der aktuell im Tourismusverkehr befahrene, ca. 800 m lange Streckenabschnitt durch den 502 m langen Tunnel Montale (siehe die Streckenskizze auf Wikipedia) soll um ca. 150 m bis zur Ehemaligen Endstation San Marino Citta verlängert werden. Allerdings spießt es sich, weil dadurch ein paar Parkplätze geopfert werden müssten und diese sind in der auf einem schmalen Felsen situierten Stadt bekanntlich rar..........

    PS.: Die Strecke bzw. ein auf ihr eingesetzter Beiwagen war bereits einmal Gegenstand einer Rätselfrage hier im Forum.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Übrigens, der aktuell im Tourismusverkehr befahrene, ca. 800 m lange Streckenabschnitt durch den 502 m langen Tunnel Montale (siehe die Streckenskizze auf Wikipedia) soll um ca. 150 m bis zur Ehemaligen Endstation San Marino Citta verlängert werden. Allerdings spießt es sich, weil dadurch ein paar Parkplätze geopfert werden müssten und diese sind in der auf einem schmalen Felsen situierten Stadt bekanntlich rar..........

    In San Marino überlegt man jetzt, die Bahn in die andere Richtung zu verlängern. Nachzulesen im unteren Teil des Berichts über die Bahn von Gunter Mackinger im Lok Report.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat von Lok Report

    Aktuell gibt es Überlegungen in San Marino die wohl kürzesten Staatsbahnen der Welt bis Borgo Maggiore (Bahn km 3,8) zu verlängern und damit einen spektakulären Streckabschnitt den Besuchern des Kleinstaates zugänglich zu machen.

    Und das scheint auch tatsächlich etwas zu werden. Laut TR EU-Heft Nr. 320, S. 55, haben die zuständigen Behörden Italiens und San Marinos sowie die Nostalgieabteilung der FS im vergangenen September die Grundlagen für die Finanzierung des Wiederaufbaus des Streckenabschnitts San Marino - Borgo Maggiore geschaffen.

    Darüber hinaus gibt es nachwievor Bestrebungen, die gesamte, 31,5 km lange Strecke bis Rimini auf der ursprünglichen Trasse wieder aufzubauen, wofür sich die Associazone Treno Bianco-Azurro sehr einsetzt. Allerdings steht der Wiederaufbau des ca. 12 km langen italienischen Abschnitts in den Sternen, da es Einwände seitens der italienischen Bevölkerung gegen die Kosten des Projekts gibt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Schafft es dieser Kleinstaat nicht, die Wiedererrichtung dieser 12km Bahnlinie durch den Verkauf diverser dubioser Devotionalien zu finanzieren?

    Borgo Maggiore ist übrigens der Bahnhof bei der Talstation der Seilbahn hinauf in die Stadt Intra-Muros.

  • Vielleicht macht die Presidentessa als Erinnerung an ihren politischen Vorfahren Geld locker!

    Gutes Stichwort für einen kurzen historischen Exkurs:

    Bekanntlich wurde die Strecke 1944 durch alliierte Bombenangriffe abschnittsweise nachhaltig zerstört und danach nicht mehr in Betrieb genommen. 1954 wurde zwischen Italien und der Republik San Marino ein Abkommen über den Wiederaufbau der Strecke geschlossen. San Marino bestand allerdings darauf, dass Italien die gesamten Kosten für den Wiederaufbau tragen solle, worauf das Projekt schubladisiert wurde und bis heute dort ruht, auch wenn es aktuell Wiedererweckungsabsichten gibt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor