Güterzug-Entgleisung in Kirchberg bei Kitzbühel

  • Hier die Ursache für die Unterbrechung der Giselabahn:


    Güterzug in Kirchberg entgleist

    Am Dienstagnachmittag sind mehrere Waggons eines Güterzugs im Bereich des Bahnhofs Kirchberg (Bezirk Kitzbühel) entgleist. Die Bahnstrecke zwischen Kirchberg und Leogang ist unterbrochen. Die ÖBB haben einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

    Online seit heute, 16.54 Uhr Beim Vorfall wurde im Bereich des Bahnhofs die Oberleitung beschädigt. Darüber hinaus sind aufgrund der Entgleisung Systeme für die Kundeninformation und die Stellwerke im Bereich Kitzbühel, St. Johann in Tirol, Hochfilzen, Saalfelden und Leogang ausgefallen. Außerdem steht derzeit der Zugfunk in der gesamten Region West (Tirol und Vorarlberg) nicht zur Verfügung.
    Im Bereich des Bahnhofs ist der Güterzug entgleist. Foto: ZOOM.TIROL

    Der Güterzug beschädigte unter anderem eine Lärmschutzwan. Foto: ZOOM.TIROL

    Zwischen Kirchberg und Leogang ist die Zugstrecke unterbrochen. Foto: ZOOM.TIROL

    Laut ÖBB wurde bei dem Vorfall niemand verletzt. Der Schienenersatzverkehr wurde zwischen Wörgl und Saalfelden eingerichtet.
    red, tirol.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Aufgrund eines Folgeschadens sind auch die Systeme für die Kundeninformation und die Stellwerke laut ÖBB in diesem Bereich (Kitzbühel, St. Johann i. T., Hochfilzen, Saalfelden und Leogang) ausgefallen. Zudem steht der Zugfunk in der gesamten Region West (Tirol und Vorarlberg) nicht zur Verfügung. Die ausgezeichnete Redundanz der ÖBB-Sicherheitssysteme versetzt mich immer wieder in Erstaunen.

  • War das eine geschobene Fahrt? Die Weiche im Hintergrund sieht auch nicht gesund aus.

    Eine Redundanz tust du als unfinanzierbaren Wahnsinn ab, ab die Sicherungssysteme sollen redundant sein? Das gibts ja nichtmal mehr im Flugverkehr.

  • Die Ausfälle schlagen sich sogar bis Wien durch, wo im Bereich der Westbahn ETCS und GSM-R nicht verfügbar sind. Dadurch war auf der GZU mangels Rückfallebene kein Zugverkehr möglich. Derzeit: Neue Dauergeschwindigkeit für den Betrieb: 30km/h und Fahren auf Sicht ohne jegliche Signalisierung in diesem Streckenabschnitt! Das Fahren auf Sicht könnte man zwar per Befehl aufheben, die Vmax bliebe aber noch immer bei 40km/h. Moderne ÖBB im Schneckentempo... Einem System ETCS (geplant und finanziert aus Egoismus einer EU) hoffnungslos, wie sich neuerlich zeigt auch in der Fläche (z.B. der Kabelbrand in Linz, ein Sicherungsausfall in der BFZ Wien...), ausgeliefert zu sein und dieses System neben GSM-R, BFZ als Zukunftsweisend anzusehen. Selbstbehinderung des Betriebes par excellence für die Zukunft. Reale Ironie? Die Bundesregierung testete vor wenigen Wochen Planspiele zu einem Blackout. Die ÖBBs zeigen es in der Praxis perfekt vor! Das neue Credo: Was andere üben, führen wir nachhaltig aus! Bei uns wird Aktion und real life geboten. Ganz dem neuen Zeitgeist einer geänderten Work-life-balance.

    Zunächst hat die BFZ Innsbruck einen GSMR Totalausfall gemeldet (ungefähr zeitgleich mit der Entgleisung), wenige Minuten später existiert eine Störungsmeldung aus Tullnerfeld, dass keine GSMR Verbindung hergestellt werden kann und schließlich kam auch aus der BFZ Wien die Meldung, dass sich das RBC vollständig verabschiedet hat. Vermutung, wäre aber eine mögliche Erklärung: Hat man vielleicht versucht, die BFZ Innsbruck teils nach Wien zu
    übertragen? Technisch ist es ja möglich, dass eine BFZ eine andere teilweise übernimmt, wenn es zu einer massiven Störung oder einem Ausfall kommt.

    3 Mal editiert, zuletzt von westbahn (19. Juni 2019 um 08:47)

  • Inzwischen fährt man - von Osten kommend - wieder bis Kitzbühel. Zwischen Wörgl Hbf und Kitzbühel ist nach wie vor Zugpause; dort fahren derzeit nur "Gummizüge". Aus jetziger Sicht sieht es so aus, als ob übermorgen, Freitag, Früh die Strecke wieder zur Gänze aufgeht.

    Unfallursache: Achsstummelbruch oder ähnliches, jedenfalls ein Schaden am betroffenen Güterwagen.

  • Und warum ist die ganze Westbahn betroffen, wenn es nur die BFZ Innsbruck und Wien betrifft?

    Und diese Blackout Übungen liefern fast immer das selbe Ergebnis: Nach außen sagt man, gut dass wir geübt haben, im großen und ganzen hat alles funktioniert, ... und bestimmten Ministern gibt es dann vielleicht noch eine eigene Uniform. Und in der Realität sagt man sich im Hintergrund: Na hoffentlich passiert das nie. Alleine wie schnell der Behördenfunk schlapp macht.

  • Letzte Aktualisierung sagt: 24.06.2019, 17 Uhr, seit heute 4.57 Uhr eingleisiger Betrieb, aufgehobene Signalabhängigkeit, Fahren im Bahnhofabstand Kitzbühel - Kirchberg, der Sbl Kitzbühel 1 ist außer Betrieb.

  • Unfallursache: Achsstummelbruch oder ähnliches, jedenfalls ein Schaden am betroffenen Güterwagen.

    Laut EÖ-Heft 8/2019, S. 401, vermutlich Gleiserweiterung. Tags zuvor wurden dort Gleisstopfarbeiten durchgeführt.

    Hat man vielleicht versucht, die BFZ Innsbruck teils nach Wien zu
    übertragen?

    Laut EÖ hatte die BFZ Innsbruck zufällig zu dieser Zeit die Funktion der BFZ Wien übernommen, da dort gerade Wartungsarbeiten durchgeführt wurden, weshalb durch die Beschädigung der Kabel auch im Raum Wien GSM-R-Rechner und RBC (Radio Block Centre) kurzfristig nicht zur Verfügung standen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor