[Innsbruck] IVB-Mitarbeiter mit Arbeitsbedingungen unzufrieden

  • Kritik an Arbeitsbedingungen bei Öffis

    Die Gewerkschaft „Vida“ bezeichnet die Arbeitsbedingungen bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) als schockierend. Es gebe massive Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten. Die Unternehmensleitung der IVB zeigt sich über die Kritik irritiert.

    Online seit heute, 16.47 Uhr Bei einer Betriebsversammlung der Buslenker diese Woche sei es zu teils drastischen Schilderungen gekommen, so Karl Delfs, Bundessekretär des Fachbereichs Straße in der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Buslenker hätten sich unter anderem über tausende Überstunden, einem chronischen Unterbestand an Fahrern und unfairer Entlohnung beschwert. Zudem würden die Diensteinteilung, Dienstgestaltung und Einsatzzeiten auch mit dem Risiko gesetzlicher Übertretungen erfolgen.
    Gewerkschaft sieht Bürgermeister am Zug
    Alle bei der Betriebsversammlung anwesenden Mitarbeiter hätten über mangelnde Wertschätzung ihrer Leistungen durch die Unternehmensführung und den Eigentümer berichtet, kritisierte die Gewerkschaft. Nachdem es der Unternehmensführung nicht gelungen sei, die Situation der Lenker zu verbessern, sei nun der Eigentümer gefragt. „Der Innsbrucker Bürgermeister wäre gut beraten, umgehend substanzielle Gespräche mit der Belegschaftsvertretung über ihre Forderungen aufzunehmen“, appellierte Delfs.
    Die IVB reagierten prompt auf die Kritik der Gewerkschaft ebenfalls mit einer Aussendung. „Wir sind vor allem über den eingeschlagenen Weg der Kommunikation verwundert, da wir in der IVB immer einen offenen und direkten Austausch mit den KollegInnen pflegen“, erklärte darin IVB-Prokurist Thomas Scheiber. Die erhobenen Vorwürfe gelte es rasch aufzuklären und anhand konkreter Fälle aufzuarbeiten.
    Die IVB werden bereits am Montag zu einem klärenden Gespräch mit Betriebsrat und Gewerkschaft einladen, hieß es. „Wir erwarten, dass uns hier die entsprechenden Informationen zur Verfügung gestellt werden“, meinte Scheiber. Ein gutes Arbeitsumfeld sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter sei den IVB sehr wichtig.
    red, tirol.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Nach Kritik an IVB: Konsequenzen gefordert

    Die laut ÖGB „schockierenden Arbeitsbedingungen“ bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) sollen Konsequenzen haben. Laut dem Betriebsratsvorsitzenden Helmut Buchacher, der auch SPÖ-Klubobmann in Innsbruck ist, werde er nicht locker lassen.

    Online seit heute, 14.39 Uhr Die IVB hat auf die Vorwürfe der Gewerkschaft am Freitag reagiert und Fakten gefordert. Diese Fakten werden jetzt auch von Seiten des Betriebsrates gesammelt und konkretisiert, so Buchacher gegenüber ORF Tirol.
    In den nächsten drei Wochen werde es dann ein Gespräch mit Bürgermeister Georg Willi (Die Grünen) und mit den Eigentümervertretern der Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) geben. Seit Wochen mache auf die Bedingungen innerhalb der IVB aufmerksam, so Buchacher. Die Betriebsversammlung, die er einberufen habe, war ein Hilfeschrei.
    FPÖ spricht von Horrorarbeitgeber
    Wenig verwundert über die angeblichen Zustände für IVB-Mitarbeiter zeigte sich Innsbruck FPÖ-Stadtparteiobmann Rudi Federspiel in einer Aussendung am Samstag: „Ich benutze täglich den Bus, und die Fahrerinnen und Fahrer bestätigten mir schon lange die untragbaren Arbeitsbedingungen bei den IVB." Er kritisiert deshalb nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern fordert auch personelle Konsequenzen: „Die IVB als Horrorarbeitgeber ist eine Schande für die linke Stadtregierung, der grüne Bürgermeister Georg Willi muss endlich personelle Konsequenzen bei der Geschäftsführung ziehen, dringend."
    Buchacher will Sachlichkeit nicht verlassen
    Um personelle Konsequenzen an der IVB-Spitze gehe es ihm nicht primär, so Buchacher. Vielmehr fordere er dringenden Verbesserungen für die Belegschaft. So sollten Fahrerinnen und Fahrer gesichert zwei freie Tage in der Woche haben. Es müsse einen eigenen Baustellenfahrplan geben, damit gesetzlich vorgeschriebene Pausen auch tatsächlich in Anspruch genommen werden können. Und schließlich brauche es auch eine gerechtere Bezahlung, weil die Fahrerinnen und Fahrer eine große Verantwortung zu tragen haben.
    Viele Krankenstände und eine hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern seien Tatsachen und würden belegen, dass die Arbeitsbedingungen wesentlich verbessert werden müssen, so Buchacher. Allein in der Werkstatt beispielsweise hätten rund 50 Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren gekündigt. Er hoffe jedenfalls, dass dieser Hilfeschrei der Belegschaft Wirkung zeigt und keine weiteren Kampfmaßnahmen notwendig werden, so der Betriebsratsvorsitzende.
    Stefan Lindner; tirol.ORF.at

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • „Die IVB als Horrorarbeitgeber ist eine Schande für die linke Stadtregierung, der grüne Bürgermeister Georg Willi muss endlich personelle Konsequenzen bei der Geschäftsführung ziehen, dringend."

    Weil der Willi ja schon seit Ewigkeiten Bürgermeister ist!