Haltestelle Weikendorf aufgelassen!?

  • In der Beschreibung des Vorhabens im Zuge der Elektrifizierung und Adaptierung wird die Haltestelle nicht erwähnt, auch im neuen VDV scheint die Haltestelle Weikendorf nicht mehr auf,

    Wenn die S1 so wie im VDV-Fahrplanentwurf vorgesehen nach Marchegg verlängert wird, ist der Bahnsteig in Weikendorf jedenfalls zu kurz. Wenn man sich den VDV-Fahrplanentwurf genauer ansieht, könnte es noch einen anderen Grund für eine Haltauflassung geben: Ab dem Fahrplan 2023 sollen die REX Wien Hbf. - Bratislava hl. st. deutlich beschleunigt werden. Um die Anschlüsse in Marchegg von der Schnellbahn aus Gänserndorf zum REX Richtung Bratislava zu gewährleisten, muss offenbar die Fahrzeit von derzeit 18 Minuten zwischen Gänserndorf und Marchegg auf 14 Minuten gesenkt werden. Möglicherweise reicht der Ausbau auf 120 km/h für dieses Ziel nicht aus und es muss daher der Halt in Weikendorf dran glauben.

    Einmal editiert, zuletzt von westbahn (9. Juli 2019 um 18:01)

  • Geistert jetzt wohl durchs Netz, da es die Grünen hervorhoben. Dem Bürgermeister von Weikendorf war es wohl ziemlich egal, denn da gab es 2018 4 Bürgermeistergespräche (siehe S. 29 https://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenb…gaens_march.pdf) und ich kann mir vorstellen, dass es da durchaus erwähnt wurde.
    Für mich persönlich ist es aber schon eigenartig, dass der Zug in Oberweiden stehen bleibt (Ortsteil mit gut 400 EW), aber nicht in Weikendorf (Ortsteil mit ca. 1000 EW). Ich sehe da kaum Fahrgastpotential. Wobei man auch sagen muss, dass der Abtrag von Strifping genannt wird, über Weikendorf aber kein Wort in der Hinsicht verloren wird.

  • Grüne Petition: Unterschriftenaktion für Haltestelle Weikendorf

    Mit einer Petition wollen die Grünen die Weikendorfer Haltestelle, die im Zuge der Elektrifizierung des Marchegger Astes eingestellt werden soll, erhalten.

    Von Sandra Frank. Erstellt am 11. Juli 2019 (17:30)
    Georg Ecker, Beate Kainz und Margot Linke (v.l.) präsentieren die ersten Unterzeichner der Petition gegen die Schließung der Haltestelle Weikendorf. Foto: Die Grünen

    Die Schließung einer Haltestelle in Weikendorf droht. Das wollen die Grünen verhindern und riefen nun eine Unterschriftenaktion ins Leben.
    Die ÖBB plant, die Station im Zuge der Elektrifizierung des Marchegger Astes einzustellen. „Die Haltestelle aufzulassen würde längere Wege für die Pendler bedeuten", erhalten die Bezirks-Grünen Unterstützung von Landtagsabgeordneten Georg Ecker aus Hollabrunn.
    Er ist überzeugt: Gerade in Zeiten der Klimakrise sollte öffentlicher Verkehr aus- und nicht rückgebaut werden. "Es darf keine Verschlechterungen für Pendler geben“, sagt der Weinviertel-Landtagsabgeordneter der Grünen.
    Haltestelle soll für Personenverkehr erhalten bleiben
    Beate Kainz, Bezirkssprecherin der Grünen, sowie Markot Linke, Vizebürgermeisterin der Bezirkshauptstadt, haben die Petition bereits unterzeichnet. Die beiden Frauen appelieren an die ÖBB, Land NÖ und Gemeinde Weikendorf, die Haltestelle Weikendorf für den geplanten Streckenausbau baulich zu adaptieren. Die Haltestelle soll auch zukünftig für den Personenverkehr erhalten bleiben.
    Die Petition ist online abrufbar und kann unterschrieben werden: https://www.openpetition.eu/at/pdf/untersc…elle-weikendorf

    NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich habs jetzt nachgemessen : vom Gemeindeamt (das ziemlich genau im Sentrum des Siedlungsgebiets leigt) ist es zu beiden Stationen gleich weit (ca. 950m).

    Das heisst aber auch nix anderes als dass für die halbe Ortschaft der Weg zum Zug länger wird. Diejenigen, die jetzt direkt am Bahnhof wohnen, haben dann fast 2km zur Haltestelle.

  • Zugstation-Debatte: Jetzt liegt der Fokus auf Bus

    VP-Ortschef bemüht, gute öffentliche Anbindung zu gewährleisten.

    Von Stefan Havranek und Natascha Steiger. Erstellt am 03. August 2019 (04:37)
    Links: SP-Gemeinderat Ernst Wagendristel zeigt sich besorgt bezüglich der Auswirkungen auf Grundstückspreise.; Rechts: Für VP-Bürgermeister Johann Zimmermann ist eine gute Anbindung weiterhin wichtig. Fotos: NÖN
    Nachdem es heftige Kritik seitens der Grünen bezüglich der geplanten Stilllegung des Weikendorfer Bahnhofes hagelte ( die NÖN berichtete) , nimmt nun auch SP-Gemeinderat Ernst Wagendristel Stellung. Wie bereits die Bundesbahnen begründet auch er die Auflassung der Station mit einer zu geringen Frequenz an Bahnkunden, die laut ÖBB bei 25 Personen pro Tag liegt: „Offensichtlich war die Zahl der Pendler am Bahnhof zu gering. Das führt natürlich jetzt, wo die Schließung droht, zu einem Aufschrei. Es muss aber gesagt werden, wenn mehr Weikendorfer die Bahn nützen würden, wäre es nicht zu dieser Situation gekommen.“
    Wagendristel verweist außerdem auf die Auswirkungen einer solchen Bahnhofs-Schließung auf die Gemeinde und deren Bewohner: „Der Wert von Liegenschaften hängt oft mit der Anbindung an das öffentliche Verkehrssystem zusammen. Gibt es keinen Bahnhof mehr, fallen auch die Preise für die Gründe und Häuser sind plötzlich weniger wert.“ Das könne auch Auswirkungen auf Kredite oder den Gegenwert der Häuser als Sicherheiten bei Krediten haben, so Wagendristel.
    VP-Bürgermeister Johann Zimmermann wisse über die geringe Anzahl der Fahrgäste ebenfalls Bescheid und verweist auf die schon vor etwa 15 Jahren geplante Schließung der Haltestelle. Zimmermann, der damals eine Stilllegung verhindern konnte, wurde jedoch schon damals bewusst gemacht, dass die Erhaltung des Bahnhofs längstens bis zur Elektrifizierung der Strecke möglich sein wird.
    VP-Ortschef setzt auf besseres Busangebot
    Da dem Ortschef eine gute Anbindung sowie attraktive Alternativen zum Individualverkehr wichtig seien, laufen derzeit mit dem Verkehrsverbund Ost-Region Verhandlungen zur Optimierung des Busangebots. Auch der Ortsteil Stripfing, der über keine eigene Bahnstation verfügt, soll dabei miteinbezogen werden.
    Florian Krumböck, Pressesprecher von VP-Landesrat Ludwig Schleritzko, erklärt: „Zukünftig wird es ein Angebot geben, das die derzeitigen Betriebszeiten (5 bis 21 Uhr) und das Fahrtenangebot (Hauptverkehrszeit 60 Minuten und Nebenverkehrszeiten 120 Minuten) der Bahn mit einer entsprechenden Verbindung von und nach Gänserndorf abdeckt. Die Gemeinde wird daher zukünftig im Wesentlichen von zwei Regionalbus-Linien erschlossen.“
    „Wichtig ist außerdem zu betonen, dass die Haltestelle Weikendorf-Dörfles an der Nordbahnstrecke weiterhin erhalten bleibt“, so Krumböck, der abschließend darauf hinweist, dass die Entscheidung, die Haltestelle ab Ende 2020 nicht mehr zu bedienen, „im alleinigen Kompetenzbereich der ÖBB bzw. des Bundes liegt“. Seitens des Landes habe man diese Entscheidung zur Kenntnis genommen und sich mit Lösungen – wie eben der Verbesserung der Busverbindung – auseinandergesetzt.

    NÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wenn es dem Bürgermeister eh bekannt war, warum hat er nicht versucht die Fahrgastzahlen zu steigern? Die Station war ja bei Gott nicht die Attraktivste. Jetzt kommt (vielleicht) ein durchgebundener Verkehr nach Wien und man versucht nicht ein Mal davon zu profitieren.

    Seitens des Landes habe man diese Entscheidung zur Kenntnis genommen und sich mit Lösungen – wie eben der Verbesserung der Busverbindung – auseinandergesetzt.

    Das Land muss ja selten unfähig sein, wenn es darauf überhaupt keinen Einfluss hatte.


    PS: Ich bin gespannt, wie lange die Strecke überhaupt noch bedient wird. Die Anzahl der Marchegger die in den Norden von Wien wollen ist wohl überschaubar und das Pendlerpotential Gänserndorf / Oberweiden / Marchegg wird wohl auch ähnlich sein.

  • In der Gänserndorf Rundschau 01/2020 sprechen die Grünen auch dieses Thema an.

    Zitat

    Die Haltestelle wird aufgelassen, weil kein Zug stehen bleibt, sagen die ÖBB. Es fährt kein Zug hin, weil die Haltestelle aufgelassen wird, sagt das Land NÖ. ....

  • Die heutige Krone greift dieses Thema auch auf, beim Foto haben sie sich allerdings grob vertan...

     Aus für eine Station
    Mehr schnelle Züge, weniger Stopps
    Dass Dieselloks nach und nach von den Schienen verbannt werden, ist unbestritten gut fürs Klima. Im Marchfeld müssen dafür freilich erst die Strecken elektrifiziert werden. Und genau solche Ausbaupläne sorgen auch für Kritik.

    Grünes Licht gibt es nach der Umweltverträglichkeitsprüfung nun für den Ausbau der Strecke von Marchegg nach Gänserndorf, einer der ältesten Gleisabschnitte des Landes. Dann können hier nicht nur schnelle Züge fahren, auch der Güterverkehr kann nach Abschluss dieser Elektrifizierung nördlich von Wien nach Bratislava geführt werden. „Effizient und umweltfreundlich“, wie auch die Grünen aus der Gemeinde Weikendorf loben. Gleichzeitig wird seitens der Öko-Partei auch Kritik laut – denn nach dem Ausbau der Strecke sollen zwar mehr und schnellere Züge auf der S1-Trasse unterwegs sein, der Halt in dem kleinen Ort aber eingespart werden....

    Weiter in der Krone:
    https://www.krone.at/2124055

  • Zwei Aussagen im oben verlinkten Krone-Artikel bleiben mir im Gedächtnis:

    1. Die Hauptsorge der Bürgerinitiative scheint zu sein, dass keine Lärmschutzwände errichtet werden....

    2. Dass rund ums Schweinbarther Kreuz leere Autobusse herumkurven. Dieser Absatz könnte genausogut in den Schweinbarther Kreuz-Thread passen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor