[DE] Sachsen: Betrieb der Städtebahn über Nacht eingestellt

  • Und damit verschwindet der Betreiber der Bahn, die mich nach Kamenz bringen sollte... irgendwie schon ironisch.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Nö, der Verkehrsverbund hat einen Ersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt. Vielleicht fährt der neue Betreiber just an dem Tag los, wi die Reise losgeht. Mittwoch sollen ja die Gespräche losgehen.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • 31.07.2019 | 15:16 Uhr
    Was halten die Fahrgäste vom Bus-Ersatzverkehr nach der Städtebahnpleite?
    Viele Pendler in Dresden und Pirna sind derzeit auf Schienenersatzverkehr angewiesen. Der Verkehrsverbund Oberelbe bedient mit den Bussen die Linien der Städtebahn. Die Fahrgäste finden das eigentlich ganz gut.
    von Florian Glatter
    Bildrechte: MDR/Andreas Schrock
    Der Frust fährt bei vielen Fahrgästen noch immer mit, die Enttäuschung ist groß. Am vergangenen Donnerstag stellte die Städtebahn überraschend ihren Betrieb ein. "Ich musste aber auf Arbeit und Ersatz gab es nicht", schildert ein Pendler seine Erlebnisse. "Dabei gibt es nur wenige Möglichkeiten von Dresden nach Ottendorf-Okrilla zu kommen." Nur durch die Hilfe einer guten Freundin und deren Auto habe er es an dem Tag überhaupt noch zur Arbeit geschafft. Seit dieser Woche sei er auf den Bus umgestiegen. Der fährt im Stundentakt zwischen Königsbrück und Dresden-Klotzsche. "Viel umständlicher ist es nicht", sagte der Mann MDR SACHSEN. "Ich muss ein paar Minuten eher los, um die S-Bahn nach Klotzsche zu kriegen, aber der Aufwand ist nicht groß. Mir ist wichtig, dass die Verbindung bestehen bleibt."
    Zeit spielt entscheidende Rolle
    Durch den Schienenersatzverkehr gelangen manche Pendler derzeit sogar schneller an ihr Ziel. Denn der Bus halte in den Orten öfter, die Laufwege seien dadurch kürzer. Die Mitarbeiter eines Industrieunternehmens zum Beispiel werden von manchen, netten Busfahrern direkt vor die Eingangstür gebracht. Mit der Bahn wäre diese Form von Service nicht möglich.
    Für andere Passagiere bedeutet der Ersatz-Bus dagegen Stress. Denn durch die längere Fahrzeit mit dem Bus haben viele Pendler Schwierigkeiten ihren Anschlusszug zu erreichen. "Wir wären sonst um 8:20 Uhr in Dresden-Neustadt", erzählt eine Passagierin. "Mit dem Bus sind wir erst um 8:30 Uhr in Klotzsche. Die Zeit muss ich dann von meiner Pause auf Arbeit abziehen, um wieder pünktlich nach Hause zu fahren."
    Auf der Linie RB 71 zwischen Pirna, Neustadt und Sebnitz spielt der Zeitfaktor eine größere Rolle. Während Züge auf geraden Strecken durch die Sächsische Schweiz fahren, müssen die Ersatz-Busse auf den kurvenreichen Landstraßen rollen. Dadurch brauchen Pendler auf dieser Strecke viel länger. Den Ort Weesenstein trifft es gleich doppelt. Seit Mitte Juli ist die Straße zwischen Mühlbach und Schlottwitz wegen Bauarbeiten gesperrt. Dadurch können die Schienenersatzbusse nicht mehr im Ort halten. Stattdessen stellen sich die Fahrgäste an eine Kreuzung vor der Straßensperrung und machen mit Winkbewegungen auf sich aufmerksam.
    Busse sind überdimensional
    Die Ersatzbusse wurden vom Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) in Zusammenarbeit mit regionalen Busunternehmen organisiert. "Manche Busfahrer sind sogar extra deswegen aus dem Urlaub zurückgekehrt, um uns auszuhelfen", erzählt Verbundsprecher Christian Schlemper. Die eingesetzten Fahrzeuge sind demnach nicht auf die ländlichen Strecken ausgelegt. Zwischen Dresden und Königsbrück fahren knapp 20 Meter lange Gelenkbusse. Diese müssen an vielen Engstellen wie schmalen Straßenabschnitten oder kleinen Kurven vorbei. "Ich weiß nicht, ob das so toll ist mit dem Riesenbus durch die kleinen Dörfer zu manövrieren", fragt sich ein Fahrgast. "Mit dem Zug war das schon besser."
    Bedenken wegen Ferienende
    Derzeit sind die Ersatzbusse nur zu einem Drittel gefüllt. Viele Fahrgäste und auch der VVO gehen aber davon aus, dass die Nachfrage mit dem Ende der Sommerferien in Sachsen steigen werde. Deshalb ist sich ein Fahrgast sicher: "Der Zug wird auf jeden Fall gebraucht. Gerade in den frühen Morgenstunden, wenn alle zur Arbeit wollen, waren die Wagons bei der Städtebahn voll. Zumal auch viele Schüler zum Gymnasium nach Klotzsche wollen." Der VVO sucht deshalb schon nach Lösungen. "Wir müssen analysieren, wie viele Busse uns zur Verfügung stehen und auch wie viele Fahrer da sind", so Sprecher Christian Schlemper.
    Eine Alternative zu dem Ersatzverkehr durch Busse wäre die Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecken. Derzeit werde geprüft, ob die Städtebahn die Linien solange bedienen kann, bis eine endgültige Lösung gefunden wurde. Der VVO hat bereits die Unterlagen für eine sogenannte Notvergabe vorbereitet. "Wir reden jetzt mit allen regionalen Unternehmen und schauen, was die für ein Angebot machen können, um den Betrieb schnell wieder aufzunehmen", so Christian Schlemper. Gleichzeitig laufen Gespräche mit der Gewerkschaft der Deutschen Lokomotivführer und den Mitarbeitern der Städtebahn. "Es werden ja nicht nur Züge gebraucht, sondern auch Personal", meint Schlemper.

    https://www.mdr.de/sachsen/dresde…sbruck-100.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Region Dresden: Fährt Städtebahn wieder für drei Monate?

    Die Städtebahn Sachsen hatte in der Vergangenheit überdurchschnittlich viele Unfälle mit Bäumen; Foto: SBS

    06. August 2019
    Wird die Städtebahn Sachsen im Rahmen des Insolvenzverfahrens wieder vorübergehend den Betrieb durchführen?
    Derzeit prüfen der Aufgabenträger VVO und das Landeswirtschaftsministerium SMWA die Möglichkeit einer vorgezogenen Auszahlung der Regionalisierungsmittel. Dabei handelt es sich laut SMWA um rund 2,5 Mio. EUR pro Monat für den Betrieb. Dies wären, so erfuhr Rail Business, rund 300.000 EUR pro Monat mehr als die Städtebahn bisher im Rahmen des Verkehrsvertrages bekommen hat. Das SMWA wies aber weiter darauf hin, dass der Aufgabenträger bei dem Verfahren „federführend“ agiert. (cm)

    https://www.eurailpress.de/nachrichten/be…rei-monate.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Städtebahn Sachsen: Entscheidung diese Woche – Vorwürfe an Alpha Trains 

    Zug der SBS in Dresden Hbf; Foto: C. Müller

    07. August 2019
    „Wir werden voraussichtlich bis Ende der Woche eine Entscheidung treffen, ob der Betrieb der Städtebahn Sachsen wieder aufgenommen werden kann.“
    Dies ist das Resümee des vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Stephan Laubereau nach den bisherigen Verhandlungen mit dem Aufgabenträger ZVOE/VVO und dem Leasingunternehmen Alpha Trains. Er ist zuversichtlich, eine Lösung zu erreichen, wenn „alle Beteiligten an einem Strang ziehen“. Doch SBS-Geschäftsführer Torsten Sewerin schießt dagegen quer. In direkten Anschreiben an den VVO-Geschäftsführer Burkhard Ehlen und an alle Mitarbeiter sowie auch öffentlich erklärt er, Alpha Trains würde sich verweigern und sei an einem Einsatz der 15 Dieseltriebwagen in Sachsen nicht interessiert. „Dem Vernehmen nach möchte Alpha Trains lieber eine ausgestellte Bürgschaft von 1,75 Mio. EUR ziehen, als die Fahrzeuge wieder rund um Dresden einzusetzen“, so Sewerin. Alpha Trains dagegen teilte nun mit, sich mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter sowie dem VVO auf die Wiederaufnahme des Verkehrs zu konzentrieren. Es sei falsch, dass „wir die Fahrzeuge in einem anderem Verkehrsnetz anbieten“, so das Leasingunternehmen. Der Stillstand der Fahrzeuge bringe keinen wirtschaftlichen Vorteil. (cm)

    https://www.eurailpress.de/nachrichten/be…pha-trains.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Mal schauen, wie lange die den Herrn Sewerin dort halten werden. Wie heißt es so schön, Reden ist silber, schweigen ist gold.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Insolvenzverfahren: Städtebahn Sachsen fährt wieder
    09. August 2019
    Der Geschäftsbetrieb der Städtebahn Sachsen GmbH wird wieder aufgenommen.
    Dies teilte heute Mittag der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Stephan Laubereau von Pluta mit. Ein genaues Datum wird der Verwalter bekanntgeben, „sobald alle Details geklärt sind“. Laubereau weiter: „Die Finanzierung ist gesichert. Wenn alles reibungslos läuft, dann kann der Bahnverkehr ab der übernächsten Woche – ggf. auch schrittweise – wieder aufgenommen werden.“ Der Betrieb der SBS läuft dann so lange, bis die Notvergabe des Aufgabenträgers VVO abgeschlossen wurde. Eingesetzt werden 16 Triebwagen, die 15 von Alpha Trains sowie „ein Zug von einem anderen Unternehmen“, so Pluta zu Rail Business. Der vorläufige Insolvenzverwalter wird einen neuen Eisenbahnbetriebsleiter bestellen, der bereits früher bei der SBS beschäftigt war. Zugleich wurde die Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert, sodass die Gehälter der rund 90 Mitarbeiter pünktlich zum 15.08.2019 ausgezahlt werden können. In den nächsten Tagen werden nun die Fahrzeuge gecheckt und gewartet, das IT-System muss hochgefahren und alle Versicherungsthemen umgesetzt werden. (cm)

    https://www.eurailpress.de/nachrichten/be…hrt-wieder.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor