WESTbahn-Zug gegen Autotransporter in Seekirchen im Flachgau

  • EK-Unfall mit LKW bei Seekirchen
    Westbahn gegen den Anhänger eines Autotransporters auf dem beschrankten Bahnübergang "Zipfwirt" nahe der "Seeburg", östlich des Bahnhofs Seekirchen.
    Aus meiner Sicht war der ausländische LKW-Lenker von seinem Navi fehlgeleitet worden, und in der engen Kurve unmittelbar nach dem Bahnübergang und vor der steilen Auffahrt Richtung Seeburg hängen geblieben.

    Siehe Bericht auf ORF Salzburg.

    Umbau der Bahnübergänge in Seekirchen auf Unter- / Überführungen??
    Edit: Hoffentlich findet hier ein Umdenken statt: Seekirchen hat zwei der allerletzten EKn (beide beschrankt) auf der Westbahnstrecke.
    Vor Jahren gab es Pläne der ÖBB, diese Bahnübergänge zu beseitigen.
    Aber der damalige Bürgermeister lehnte die Kostenbeteiligung der Gemeinde Seekirchen ab: Knapp 3 Mio Euro waren zu viel für Seekirchen.

    Siehe ORF Salzburg, 10.3.2008

    3 Mal editiert, zuletzt von Werner (15. August 2019 um 13:00)

  • Zum Meridian: Es sollen rund 600 Reisende an Board gewesen sein (Sonntag Abend!) und die Durchsagen nur in der zweiten FLIRT-Garnitur (Nebeneffekt des technischen Defektes) nicht funktioniert haben.

    Beim ORF gibt es jetzt Bilder vom Unfall in Seekirchen Seeburg: https://salzburg.orf.at/stories/3008360/ Es hat die Garnitur 4010 004 (4010 604 voraus) erwischt.

    Aus meiner Sicht war der ausländische LKW-Lenker von seinem Navi fehlgeleitet worden,

    Lt. Anschrift am LKW war es ein oberösterreichisches Unternehmen. Sagt aber nur mehr wenig über den Lenker aus.


    EDIT: https://www.sn.at/salzburg/chron…it-lkw-74731666
    Der Triebwagen ist mit zumindest einem Drehgestell entgleist.

    PS: Mir fällt keine sinnvolle Variante ein, wie einem das Navi da direkt hinführen könnte. Einzig wenn ihm das Navi durch Seekirchen schickte, er dort an den niedrigen Unterführungen (< 4m) anstand und auf "gut Glück" Richtung Osten fuhr. Ein Blick ins Navi hätte ihm vermutlich verraten, dass es dort verdammt eng wird.

    4 Mal editiert, zuletzt von KFNB X (12. August 2019 um 17:24)

  • Der LKW war aus Seekirchen kommend offensichtlich dem Navi folgend über den sehr steilen Bahnübergang in Richtung Seeburg gefahren, der offiziell jedoch nicht für LKW gesperrt ist. Nach Augenzeugenberichten dürfte der Anhänger des Sattelschleppers dabei auf dem sehr steilen Bahnübergang aufgesessen und damit stecken geblieben sein. Derzeit versuchen Feuerwehr und mehrere Abschleppfahrzeuge die geladenen LKW und den Sattelschlepper von den Gleisen zu bringen, mit einer Freigabe der Westbahnstrecke zwischen Salzburg und Wien wird gegen 19 Uhr gerechnet. Ungünstig: Die schienengleichen Übergange und noch dazu fehlt eine wichtige Weichenverbindung am Ostkopf, was alles nochmals etwas einschränkt. Das rächt sich in vielen Fällen und wird in Zukunft noch schlimmer: Auf der neuen Westbahn zerbröselt der Oberbau zu Sand, sodass nächstes Jahr dringende Oberbausanierungen auf der Neubaustrecke und im Lambacher Tunnel stattfinden. Daher muss jeweils ein Zug vor dem ES warten, bis der im Bahnhof stehende Zug vollständig geräumt, mit neuen Reisenden besetzt und gewendet hat und das dauert... Dadurch dass die Bahnsteige natürlich auch zu kurz sind, stehen die Reisenden der hinteren Garnitur quasi im Schotter und müssen von der Feuerwehr "evakuiert" werden... So steht z. B. RJ 644 seit fast 60 Minuten vor dem ES und wartet, bis der RJ 67 endlich von Gleis 302 abfährt, damit sich das ganze Spiel wiederholen kann. Gleis 304 wäre frei, kann aber nicht genutzt werden, solange Reisende sich um den RJ 67 tummeln.

    @Meridian: Es waren keine(!) ZUBs (vulgo Kundenbetreuer) im Zug! Und was hat da beim Abschleppen bzw. beim schleppfähig Herrichten konkret nicht funktioniert? Im äußersten Notfall eine Garnitur komplett kalt zu machen, die Bremsen abzusperren, die Federspeicher mechanisch zu lösen und die sonstigen Spielereien durchzuführen um die Strecke zu räumen und eine geregelte Evakuierung zu ermöglichen sollte ein Tfzf i.d.R. eigentlich beherrschen!

    3 Mal editiert, zuletzt von westbahn (12. August 2019 um 18:15)

  • Zitat von KFNB X

    Lt. Anschrift am LKW war es ein oberösterreichisches Unternehmen

    Das Unternehmen ist zwar aus Oberösterreich. Aber der LKW hatte ein tschechisches Kennzeichen, wie ich mit eigenen Augen gesehen habe.
    In den Medienberichten werden ja die Kennzeichen so gut wie generell unkenntlich gemacht.

    Ein ortskundiger Fahrer eines Autotransporters würde nie auf die Idee kommen, diesen Bahnübergang zu benützen.
    Die Bilder auf FMT-Pictures zeigen die Beengtheit der Unfallstelle.

    Zitat von KFNB X

    Mir fällt keine sinnvolle Variante ein, wie einem das Navi da direkt hinführen könnte. Einzig wenn ihm das Navi durch Seekirchen schickte, er dort an den niedrigen Unterführungen (< 4m) anstand und auf "gut Glück" Richtung Osten fuhr.

    Richtig. Allerdings gibt es auf der Salzburger Straße und der Hauptstraße in Seekirchen Hinweise auf die für hohe LKWs zu niedrige Bahnunterführung.
    Direkt vor der Bahnunterführung im Verlauf der Hauptstraße gibt es aber keine Umkehr- oder Abbiegemöglichkeit für so große Transporter.
    Wie KFNB X richtig schrieb, ist der Fahrer vermutlich bei dem Hinweis in der Hauptstraße vor der Engstelle im Ortszentrum dann nach rechts zur Moosstraße abgebogen und via Bahnhofstraße zu dem verhängnisvollen Bahnübergang gefahren.

    Edit: Nach der Automarke der beim Unfall schwer beschädigten Fahrzeuge zu schließen könnte der Transport für ein Autohaus nahe der Obertrumer Landesstraße bestimmt gewesen sein. Offenbar ist der LKW-Fahrer aus Eugendorf kommend, bei der ersten Einfahrt nach Seekirchen (Hauptstraße) zu früh abgebogen.

  • Um den Streckenunterbrechungsthread zu entlasten, wurde der heutige "WESTbahn versus Autotransporter-Unfall" hierher ausgelagert.
    Ich bitte um Verständnis.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Schienenersatzverkehr zwischen Salzburg und Steindorf! Da dürfen die Fahrgäste vom Erdbahnsteig aus den Zug erklimmen! SEV ist aktuell bis 21.30 Uhr geplant, danach ist eingleisiger Betrieb möglich.

  • Zitat von westbahn

    Nach Augenzeugenberichten dürfte der Anhänger des Sattelschleppers dabei auf dem sehr steilen Bahnübergang aufgesessen und damit stecken geblieben sein

    Das sah in natura und sieht in den Bildberichten wirklich so aus.
    Nach den Schäden an der Westbahn-Garnitur, wie auch am LKW-Anhänger und den beschädigten transportierten Kastenwagen zu schließen, muss wohl der Anhänger zum Kollisionszeitpunkt weit in das Gleis der Westbahn in Fahrtrichtung Salzburg hinein geragt haben.

    Was mir nicht klar ist: Stand (hing) der Anhänger an der Stelle schon, als der Schranken geschlossen werden sollte? Dann hätte dieser (Seeburg-seitige) Schranken gar nicht geschlossen werden können. Weil der Anhänger samt Transporter-Last im Weg stand.
    Wird das Nicht-Schließen eines Schrankens nicht irgendwo automatisch erkannt und ein herannahender Zug angehalten?
    Das ES Seekirchen-Ostseite steht ca. 100m östlich von dem Bahnübergang.

    Andererseits: Denkbar wäre, dass der Schranken hinter dem LKW-Anhänger regulär geschlossen wurde. Hat der LKW-Fahrer dann wegen der beengten Kurve noch zurückgeschoben und den geschlossenen Schranken durchbrochen???

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (13. August 2019 um 00:15)

  • In der nächsten Zeit werden übrigens in diesem Bereich mehrere Weichen ersatzlos ausgebaut: Sicher ist dies bei den Weichen 1, 2, 3 und 4 in Aschbach und den Weichen 51 und 52 in Pöchlarn. Noch geprüft werden Weichenauflassungen in Lambach (neben verschiedenen Weichenneulagen), St. Peter und Ybbs, aber es sieht ganz danach aus, als würden auch diese dem Sparstift bzw. der heute üblichen und immer mehr Platz greifenden Schütt- & Spülgesinnung zum Opfer fallen. Außerdem müssen -zig Weichen in verschiedenen Bahnhöfen sowie Abzweig- und Überleitstellen auf der Weststrecke (das reicht bis Innsbruck) zum Teil massiv nachbehandelt werden und zwar deshalb, weil unbesohlte Schwellen eingebaut wurden - was nicht gerade legis arte war - aber dafür halt billiger. Kostenpunkt der bis jetzt absehbaren Maßnahmen: voraussichtlich mehr als 15 Mio Euro! In den nächsten Monaten werden diese Bauarbeiten sukzessive erfolgen und massive Betriebsbehinderungen mit sich bringen! Natürlich, das alles steht nicht im BBP! Und wer übernimmt die Verantwortung für all diesen Pfusch? Wie immer: niemand! Trotz stetig steigender Verkehre und dem Ruf "Güter auf die Bahn" werden einfach Weichen entfernt. Es erblühen Dummheit, Unfähigkeit und Ignoranz - und vermehren sich wie ein Urwald. Aber nur weiter so! Im Ösiland nähern wir uns den katastrophalen Zuständen bei der DB AG immer mehr an! Auf YouTube gibt es mehr als genug Berichte darüber, wie's dort in Wahrheit aussieht! Klar - was die Piefke machen, diente den Idioten in den österreichischen Führungsetagen immer schon als Vorbild (und das nicht nur auf der Eisenbahn)!.

  • In der nächsten Zeit werden übrigens in diesem Bereich mehrere Weichen ersatzlos ausgebaut: Sicher ist dies bei den Weichen 1, 2, 3 und 4 in Aschbach und den Weichen 51 und 52 in Pöchlarn.

    Aschbach und Pöchlarn würde ich nicht gerade als den Bereich von Seekirchen sehen.
    Aschbach hat am anderen Bahnhofsende noch eine Überleitstelle und keine Bahnsteigkanten. In Pöchlarn gibt es die Verbindung 59/60, einziger Nachteil: man kann von Bahnsteig 4 nicht mehr gleichzeitig mit der Erlauftalbahn ausfahren. Da wurde schon Schlimmeres verbrochen.

  • Bahnunfall Seekirchen: Millionenschaden

    Mindestens eine Mio. Euro beträgt laut ÖBB der Sachschaden, der letzten Montag durch den Crash eines Lkw mit einem Zug der privaten Betreibergesellschaft Westbahn entstand. Gleise und Schranken müssen erneuert, Passagiere entschädigt werden. Wer zahlen muss, das ist noch unklar.

    Online seit heute, 10.47 Uhr Die Bundesbahnen sind Besitzer und Erhalter der Gleise. Sie würden diese Kosten nicht tragen, die durch andere Akteure verursacht worden seien, sagt ÖBB-Sprecher Robert Mosser. Das sei wie bei einem Verkehrsunfall: „Der Verursacher wird in die Haftung genommen bzw. dessen Versicherung.“
    Entschädigungen für Verspätungen
    Alle Bahnpassagiere, die durch die Sperre der Unfallstelle und den Schienenersatzverkehr mit großer Verspätung an ihre Ziele kamen, haben Ansprüche auf Geld als Entschädigung. Das gilt auch, wenn der Zugbetreiber keine Schuld am Unfall haben sollte. Thomas Flöckner vom Konsumentenschutz der Salzburger Arbeiterkammer sagt, ab einer Verspätung von 60 bis 119 Minuten habe man Anspruch auf 25 Prozent des Ticketpreise: „Die Hälfte des Preises bekommt man bei Verspätungen ab 120 Minuten.“
    Frist von vier Wochen
    Wer die Entschädigung beantragen will, muss seine Verspätung schriftlich nachweisen und beim Bahnbetreiber einreichen. Innerhalb von vier Wochen muss laut Gesetz das Geld rückerstattet sein. Andernfalls könne man sich an die Schlichtungsstelle des Verkehrsministeriums wenden, sagt Flöckner.

    ORF Salzburg mit Fotos

    dr. bahnsinn - der Forendoktor