[DE] Truppentransporte der dt. Bundeswehr

  • Als Draisinenfan muss ich Euch diese Nachricht einfach zur Kenntnis bringen!!!

    Dienstag, 13. August 2019
    Quelle

    Kompromiss: Soldaten dürfen künftig kostenlos Draisinen der Deutschen Bahn nutzen

    Berlin (dpo) - Im Streit zwischen der Deutschen Bahn und dem Verteidigungsministerium um kostenlose Zugfahrten für Soldaten ist endlich ein Kompromiss gefunden worden. Er sieht vor, dass Bundeswehrangehörige in Uniform künftig gratis reisen, sofern sie dafür Draisinen nutzen.

    "Jeder Bundeswehrsoldat hat zu jeder Tages- und Nachtzeit das Recht auf kostenlose Nutzung des Schienennetzes der Deutschen Bahn mit einer von der Bahn zur Verfügung gestellten Draisine", verkündete Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer stolz. "Soldaten, die dieses Angebot nutzen, sollten lediglich zuvor den aktuellen Fahrplan konsultieren, um den regulären Zugbetrieb nicht zu stören."

    Der Kompromiss hat neben weitgehender Kostenneutralität für das Staatsunternehmen Bahn den Vorteil, dass Soldaten durch die Nutzung der in der Regel per Pedal oder Handpumpe angetriebenen Draisinen gleich noch ihren Körper ertüchtigen. Dies erhöhe praktisch nebenbei die Wehrfähigkeit der Truppe.

    Auch die Wahrnehmung der Bundeswehr in der Öffentlichkeit werde wie vom Verteidigungsministerium gewünscht erhöht, wenn es in Zugdurchsagen künftig häufiger heißt "aufgrund einer vorausfahrenden langsameren Draisine verzögert sich die Ankunft des ICEs um drei Stunden".

    Die Draisinen stammen aus Altbeständen der Bundes- und Reichsbahn. Sie können von Angehörigen der Bundeswehr gratis am Startbahnhof entliehen und am Zielbahnhof zurückgegeben werden.

    tla, ssi, dan; Foto [M]: (c) ZB - Fotoreport

  • Das ist im Gegensatz zum Eröffnungsbeitrag kein Schmäh:

    Einigung mit der Bahn: Freie Fahrt für Soldaten
    Stand: 16.08.2019 17:29 Uhr

    Soldaten dürfen künftig kostenlos mit der Deutschen Bahn fahren. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Regierungskreisen. Laut "Bild am Sonntag" soll die Bundeswehr für die Freifahrten pauschal jährlich vier Millionen Euro zahlen.
    Für Soldaten soll das Bahnfahren künftig kostenlos sein. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Regierungskreisen. Die Einigung ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der Deutschen Bahn, Bundeswehr und Politik im Bundesverkehrsministerium.
    Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" soll die Bundeswehr der Bahn für die Fahrten in den DB-Zügen pauschal jährlich rund vier Millionen Euro zahlen. Verhandelt werde noch, ob die Soldaten alle Nahverkehrszüge nutzen dürfen. Generell könnten uniformierte Bundeswehrangehörige zumindest bald gratis mit allen Zügen der DB fahren.
    Verhandlungen seit Jahresbeginn
    Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatten die freie Bahnfahrt für Soldaten seit Langem gefordert. Die Verhandlungen mit der Bahn liefen nach Angaben eines Sprechers seit Jahresbeginn. Sie waren jedoch wegen strittiger Punkte ins Stocken geraten.
    Die neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte das Thema im Juli in der Regierungserklärung nach ihrem Amtsantritt wieder auf die Tagesordnung gebracht.
    Kostenfreie Bahnfahrten gibt es bei der Bundeswehr schon heute - beispielsweise können freiwillig Wehrdienstleistende gratis heimfahren. Auch Polizisten dürfen kostenlos Bahn fahren. Allerdings gibt es hier unterschiedliche Regelungen.

    https://www.tagesschau.de/inland/bahn-bundeswehr-101.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das ist bei uns in Österreich schon besser geregelt, wo Präsenzdienstleistende und Zivildiener eine Österreichcard bekommen...

    Obwohl es auch Verbesserungen gäbe:
    Ein Bekannter von mir leistete Zivildienst in einer Behindertenschule, er musste dazu täglich mit dem Bus hinfahren. Den Bus musste er selber zahlen, dafür durfte er an den freien Tagen quer durch Österreich gratis fahren...

  • In Deutschland gibt es beides nicht mehr.

    Zitat

    Ein Bekannter von mir leistete Zivildienst in einer Behindertenschule, er musste dazu täglich mit dem Bus hinfahren. Den Bus musste er selber zahlen, dafür durfte er an den freien Tagen quer durch Österreich gratis fahren...

    Musste er selber zahlen, hat aber hoffe gleich bei der Zivildienstagentur einen Fahrkostenantrag gestellt. Da sollte ihm eigentlich die Schule darauf hinweisen.

  • Ich denke schon, dass ihm die Fahrtkosten ersetzt wurden, ich habe das damals halt nur als ziemlich unsinnig empfunden... Da wäre ein Top Jugendticket billiger und sinnvoller gewesen...

    Andere Begebenheit:
    Diesen Winter bekam ich mit, wie ein Rotkreuz-Zivildiener am Weg von irgendwo hinter Wörgl nach Kitzbühel (er war dort wohl am Wochenende als Verstärkung eingesetzt) beim Schaffner eine Fahrkarte kaufte. Dieser wollte die zuerst gar nicht ausstellen, mit dem Hinweis auf die Österreichcard des Zivildieners, der meinte aber, dass er die Fahrkarte abgeben muss, damit seine Dienststelle die Fahrt mit den Kitzbühlern verrechnen kann...

    Da kann jetzt die ÖBB nix dafür, das ist einfach Geldvernichtung dorch eine Organisation, die dann an anderer Stelle wieder um Spenden bittet... <X
    Oder schlichtweg Unfähigkeit und Starrsinn der Buchhaltung...

    Einmal editiert, zuletzt von Draisinenfan (18. August 2019 um 10:18)

  • Wenn diese Zahlen stimmen, dann Prost-Mahlzeit: https://www.nachdenkseiten.de/?p=54232

    2010 kostete es 43 Mio €, dass Wehrdienstleistende am Wochenende von der Kaserne Heim fahren durften.
    Eine BahnCard 100 für Geschäftskunden kostet 4.395 €.


    Jetzt bekommt die Bahn 4 (!) Mio € und es dürfen alle Fernverkehrszüge und Züge der DB Regio genutzt werden.
    Macht 22 statt 4.395 € pro Mitarbeiter, das macht der beste Großkunden-Rabatt nicht weg.


    Unterm Strich also eine massive Subventionierung der Bundeswehr auf Kosten der DB. Private "müssen" natürlich nicht...

  • Warum das früher so viel billiger war, hat der Postillon bereits herausgefunden... ;)

    "Schaffner können uns in Tarnkleidung sowieso nicht sehen" – Soldaten fahren offenbar schon seit Jahrzehnten gratis Bahn

    Berlin (dpo) - Wochenlang wurde darüber gestritten, ob und wie Bundeswehr-Soldaten gratis mit der Bahn fahren dürfen. Doch eine aktuelle Recherche des Postillon zeigt, dass man sich die ganze Debatte wohl hätte sparen können. Denn offenbar fahren Soldaten bereits seit Jahrzehnten gratis in Zügen der Deutschen Bahn und anderen Verkehrsmitteln mit – heimlich und illegal.

    Ein Bundeswehrsoldat, der anonym bleiben will, berichtet. "Schaffner und andere Fahrgäste können uns in Tarnkleidung nicht sehen", so der 24-jährige Zeitsoldat. "Wir verschmelzen optisch einfach mit dem Sitz und sind damit unsichtbar. Auf die Art haben ich und meine Kameraden in den letzten Jahrzehnten praktisch jede einzelne Fahrt erschlichen."

    Dem Whistleblower zufolge weiß die Bundeswehr-Führung Bescheid und toleriert die Praxis stillschweigend. "Ob auch das Verteidigungsministerium Kenntnis darüber besitzt, weiß ich nicht. Die geplanten vier Millionen Euro pro Jahr an die Bahn hätte man sich jedenfalls sparen können."

    Gegenüber dem Postillon erklärt der Soldat im Detail, wie sich Bundeswehrangehörige Millionen Fahrten ergaunerten: "Man steigt einfach im Tarnfleck und mit Tarnschminke in den Zug und setzt sich auf einen freien Sitz, wo man regungslos bis zum Zielort verharrt." Diese Technik funktioniere "zu 100 Prozent".

    Einziges Problem: Oft setzen sich andere Fahrgäste nichtsahnend auf getarnte Soldaten. In so einem Fall gelte es, sich absolut nicht zu bewegen. "Selbst wenn der Fahrgast unter Blähungen leidet. Man muss eins werden mit dem Sitz. Denken wie der Sitz. Der Sitz sein", erklärt der anonyme Soldat. "Ist man gerade besetzt, wenn man selbst den Zug
    verlassen will, dann zwickt man den Fahrgast in den Hintern und steigt unauffällig aus, nachdem er vor Schreck aufgesprungen ist."

    Dass es in der Debatte um die Gratisfahrten immer wieder um die Sichtbarkeit der Bundeswehr in der Öffentlichkeit geht, ist aus seiner Sicht blanker Hohn. Er geht nämlich davon aus, dass viele Kameraden auch in Zukunft gut getarnt und ohne Ticket unterwegs sein werden. "Wozu sich mühsam auf einem Portal eine Fahrkahrte holen, wenn man auch ganz
    unbürokratisch schwarzfahren kann?"

  • Jetzt sollen auch jene, die Freiwilligendienst leisten, gratis mit der Bahn fahren:

    Forderung des Wohlfahrtsverbands: Freiwilligendienste sollen gratis Bahn fahren
    Stand: 22.08.2019 08:38 Uhr

    Auch wer im Freiwilligendienst arbeitet und deshalb nur ein Taschengeld verdient, soll kostenlos mit der Bahn fahren dürfen, fordert der Wohlfahrtsverband. Ab 2020 können Soldaten in Uniform Gratistickets buchen.
    Nach der Entscheidung über kostenlose Bahnfahrten für Soldaten fordert der Paritätische Gesamtverband dies auch für alle Menschen, die einen Freiwilligendienst leisten. "Wenn schon von Freifahrten gesprochen wird, sollte die Bundesregierung ihren Blick besser auf die 100.000 überwiegend jungen Menschen in den Freiwilligendiensten richten, die hier für ein Taschengeld von maximal 400 Euro im Monat echten Einsatz für unser Gemeinwesen leisten", sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Diese hätten eine solche Anerkennung verdient und bräuchten sie auch dringend materiell.
    Kostenlose Fahrten für Soldaten ab Januar
    Vor kurzem war beschlossen worden, dass Bundeswehrsoldaten in Uniform ab 1. Januar kostenlos Züge der Deutschen Bahn nutzen dürfen. Das Angebot gilt für private und dienstliche Fahrten im Fern- und Regionalverkehr. Die Bahn erhält dafür einen Pauschalbetrag.
    Schneider kritisierte diese Regelung nun. "Wir haben keine Wehrpflichtigen mehr." Dass diese früher Freifahrten zwischen Wohnort und Kasernen bekommen hätten, sei nur sachgerecht gewesen. "Heute haben wir es allerdings mit einer Berufsarmee zu tun, und es gibt keinen wirklichen Grund, einer bestimmten Berufsgruppe das Privileg freier Bahnfahrten zu gewähren", sagte Schneider.
    Kritik von den privaten Bahnen
    Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hatten die freie Bahnfahrt für Soldaten seit Langem gefordert. Die neue Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte das Thema im Juli in der Regierungserklärung nach ihrem Amtsantritt wieder auf die Tagesordnung gebracht.
    Das Abkommen gilt bislang nicht für private Bahnunternehmen. Mit diesen sollen Gespräche geführt werden.
    Von den privaten Bahnen kam jedoch zunächst Kritik: "Vier Millionen Euro für unbegrenzte Freifahrten für alle Soldaten für ein ganzes Jahr im gesamten Netz der DB Unternehmen - das ist kein angemessener Gegenwert. Das sind 22 Euro pro Soldat und Jahr", rechnete Christian Schreyer, Präsident von mofair, dem Verband der Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr, vor. Es müsse eine Lösung für alle Bahnbetriebe und einen "angemessenen Ausgleich" für die Fahrten geben.

    https://www.tagesschau.de/inland/bahn-freifahrten-101.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die Freifahr-Begehrlichkeiten gehen munter weiter. War ja irgendwie zu erwarten:

    Stand: 23.08.2019 16:50 Uhr
    Gratis Bahnfahren: Auch für Feuerwehr und THW?

    Die Debatte um Gratis-Bahntickets für bestimmte Berufsgruppen beschäftigt auch die Landespolitik. Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion in Mecklenburg-Vorpommern, Torsten Renz, schlägt nun vor, auch Feuerwehrleute und Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) einzubeziehen. Der Bund hatte jüngst beschlossen, dass Soldaten in Uniform ab Januar 2020 die Bahn umsonst nutzen können. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte, die Soldaten verdienten Respekt und Dank.
    Renz: Ehrenamt mit Geld nicht zu bezahlen
    Renz sagte NDR 1 Radio MV, er finde die Entscheidung auf Bundesebene gut. Im Land müssten ähnliche Dinge geprüft werden. Denn das Ehrenamt der Feuerwehrleute und des THW sei mit Geld nicht zu bezahlen. Deshalb sei er gerne bereit, über Freifahrten mit der Bahn zu diskutieren - auch in den anstehenden Beratungen zum neuen Landeshaushalt.
    Ehrenamtsstiftung: Auch Busfahrten miteinbeziehen
    Der Chef der Ehrenamtsstiftung MV, Jan Holze, sagte, in Bürgerforen zur geplanten Ehrenamtskarte sei immer wieder angeregt worden, als Anerkennung die kostenlose Bus- und Bahnnutzung zu ermöglichen. Für ihn stelle sich die Frage, ob beides miteinander verbunden werden könne. Der Paritätische Wohlfahrtsverband hatte vorgeschlagen, nicht nur Soldaten, sondern auch Angehörigen des Bundesfreiwilligendienstes Gratis-Bahnfahren zu ermöglichen. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte an, den Vorschlag zu prüfen.
    Linke: Die Diskussion spaltet
    Bei der Linksfraktion in MV stößt die Debatte hingegen auf Unverständnis. Es gebe ein Hauen und Stechen unter den Parteien darüber, welches die beste Berufsgruppe sei, die deshalb kostenlos mit der Bahn fahren dürfe. "Dieses Ausgrenzen verschiedener Menschen, Berufsgruppen und Tätigkeiten ist unerträglich", so Fraktionschefin Simone Oldenburg. Ihre Partei fordere seit Langem einen kostenlosen öffentlichen Nahverkehr für alle Menschen im Nordosten.

    https://www.ndr.de/nachrichten/me…W,bahn2160.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor