[Paris] Streik legt Nahverkehr lahm

  • Streik im Nahverkehr legt Paris lahm

    Wegen des größten Streiks im Nahverkehr seit zwölf Jahren sind in Paris heute Tausende Bewohnerinnen und Bewohner sowie Reisende festgesteckt. Die Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe protestierten gegen Pensionsreformpläne der französischen Regierung.
    Zehn der 16 U-Bahn-Linien standen nach Angaben des Betreibers RATP komplett still. Auf vier weiteren Linien fuhren nur zu den Hauptverkehrszeiten Züge, zudem blieben einige Stationen geschlossen. Normaler Verkehr war nur bei zwei automatischen Linien angekündigt.
    Auch bei Bussen und bestimmten Vorortzügen kam es zu deutlichen Einschränkungen. Rund um die Hauptstadt bildeten sich Staus von mehr als 200 Kilometer Länge. RATP hatte Fahrgäste aufgefordert, auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten.
    Zu den Streiks aufgerufen haben alle großen Gewerkschaften. Sie sprachen von einem „ersten Warnschuss“ gegen die Pensionspläne der Regierung. Budgetminister Gerald Darmanin äußerte sich im Radiosender Europe 1 „erstaunt“ über den Ausstand. Der Gesetzestext sei noch gar nicht fertig, die Regierung berate noch mit den Sozialpartnern, betonte er. Frankreichs Regierung will mit der großen und politisch heiklen Reform die Zersplitterung in Einzelsysteme für bestimmte Berufsgruppen beenden.

    red, ORF.at/Agenturen

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