[Salzburg] Neubau der Obusgarage abgesagt

  • Nach exorbitanten Kostensteigerungen wurde der Neubau der Obusgarage abgesagt. Stattdessen kommt die Minimalvariante in Form der Sanierung der bestehenden garage um 6,5 Mio. EUR. Nachzulesenauf kurier.at

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Interessant. Normalerweise sieht man ja eher selten Projekte, die wegen der Kostensteigerung abgesagt werden. Vor allem in Deutschland wird sowas mitunter knallhart durchgezogen.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Halte ich für kein gutes Zeichen für den O-Bus, es ging vermutlich auch um Kapazitätserweiterungen. Projekte bei denen die Kosten explodieren zu stoppen ist vollkommen in Ordnung, nur sollte man an einen Neustart denken und nicht einfach die billig-Variante durchziehen. Berechnung über die LCC gibt es vermutlich gar keine?

  • Halte ich für kein gutes Zeichen für den O-Bus

    Das will ich doch nicht hoffen. Ist der Obus doch ein wesentliches Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs in der Stadt Salzburg.
    Dazu kommt natürlich die zumindest teilweise recht gut funktionierende S-Bahn Salzburg.

    Die in den Medien erkennbare Debatte um die Obus-Remise hatte aus meiner Sicht zwei Aspekte als Hintergrund:

    1. Wohnbauprojekte: Bauträger spekulier(t)en offenbar auf beide Grundflächen: Anteile der ASFINAG-Gründe nahe der Autobahn-Anschlussstelle Salzburg Mitte, wo auch die neue Obus-Remise entstehen sollte einerseits, und andererseits auf das Areal der bisherigen Obus-Garage an der Alpenstraße.
      Siehe die heutige ORF Salzburg-Meldung Aus für Obus-Remise stellt Wohnprojekt in Frage.

      Die Immobilien-Branche hat vielerorts die Preise in unglaubliche Höhen getrieben. Phantasiepreise. Grob gesagt: Gier kennt keine Grenzen.
      Vor allem auch in Salzburg zu beobachten: Es wird zugebaut und -gepflastert mit Wohnbauten, wo es auch nur irgend wie geht.
      Nicht, weil günstiger Wohnraum für Jungfamilien geschaffen werden soll, sondern nur um der Gewinne willen.
      Die Öffentliche Hand scheint mit dem Bestreben, günstigen und gemeinnützigen Wohnraum zu schaffen, vielfach keinen oder nur wenig Erfolg zu haben.

      Das erscheint mir als ein wesentlicher Hintergrund der Debatte um die ASFINAG-Gründe an der Autobahn einerseits und um die Grundfläche der jetzigen Obus-Garage an der Alpenstraße andererseits zu sein.

    2. Obus-Remise: Mag sein, dass die jetzige Obus-Remise nicht mehr ganz ausreicht. Natürlich auch modernisiert gehört.
      Siehe auch die ORF Salzburg-Meldung von gestern Obus-Remise: Übersiedelung abgesagt.
      Die in der von dr. bahnsinn zitierten KURIER-Meldung erwähnten Ideen des Salzburger Bürgermeisters von Wasserstoff- und Batteriebetrieb kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Mag zwar faszinierend klingen (siehe auch Zillertalbahn), würde aber wesentliche Investitionen für diese neue Antriebstechniken bedeuten.
      Waren das nur Killer-Argumente? Wie sieht es aus mit Kosten? Zeithorizont? Wirtschaftlichkeit? Standort-Frage?
      @ KFNB X: Gehe ich recht in der Annahme, mit LCC ist Life Cycle Costing gemeint?

    Ganz abgesehen von der Obus-Zukunft in Salzburg: Wie realistisch ist das Streben nach der Stadt-Regional-Bahn (SRB, siehe hier und hier).
    Die allenthalben kolportierte Summe von weniger als einer Mrd. Euro scheint mir allzu optimistisch, um nicht zu sagen unglaubwürdig.
    Wie soll ein so komplexes Vorhaben mit aufwendigen Tunnel- und Stationsbauten im sensiblen Stadt- und Altstadtbereich so preisgünstig sein?
    Im Vergleich dazu soll der wesentlich weniger komplexe und fertig geplante neue Tunnel am Pass Lueg 450 Mio. Euro kosten?
    Glaube die Milliarde für die SRB nicht. Die Relation stimmt nicht.
    Und selbst wenn die SRB jemals gebaut werden sollte: Wie soll / wird das Obus-Netz dann aussehen? Wie kurz oder lang sind dann die Intervalle auf der innerstädtischen SRB? Heute fährt die Lokalbahn in 30 bis 60 Minuten Intervallen. Die O- und Autobusse haben heute je nach Linie Intervalle zwischen 10 und maximal 30 Minuten.
    Bei dem dichten Liniennetz im Innenstadtbereich kommt alle paar Minuten ein Obus oder Autobus, der einen ans Ziel bringt.
    Selbst mit einer SRB wird ein Oberflächen-Öffi-Netz (mit Obussen?) notwendig sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Werner (25. September 2019 um 23:51) aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert

    1. Die Immobilien-Branche hat vielerorts die Preise in unglaubliche Höhen getrieben. Phantasiepreise. Grob gesagt: Gier kennt keine Grenzen.Vor allem auch in Salzburg zu beobachten: Es wird zugebaut und -gepflastert mit Wohnbauten, wo es auch nur irgend wie geht. Nicht, weil günstiger Wohnraum für Jungfamilien geschaffen werden soll, sondern nur um der Gewinne willen.

    Richtig, die Preise sind regelmässig jenseits von gut und böse.

    Ideen des Salzburger Bürgermeisters von Wasserstoff- und Batteriebetrieb kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Mag zwar faszinierend klingen (siehe auch Zillertalbahn), würde aber wesentliche Investitionen für diese neue Antriebstechniken bedeuten.
    Waren das nur Killer-Argumente?

    Ich glaube eher, das ist ganz normales, inkompetentes Gewäsch. Preuner halt.

    Glaube die Milliarde für die SRB nicht. Die Relation stimmt nicht.

    Da bin ich ganz bei dir. Komplett unglaubwürdig, überhaupt in dem "Gatsch" (Seeton).

  • Die Tunnelkette St. Kanzian liegt auch in Seeton. Ca 1500m Tunnel (plus Brücke, etc), wovon 665m Tunnel in bergmännischen Bauweise errichtet werden: 140 Mio Euro

    Für 3,3 km sind da inkl Stationen etc 1,5 Mrd für mich nicht so unrealistisch.

  • Nur kannst die dortige Baumethode in verbautem Gebiet nicht anwenden und der Tunnel waere zu 100% bergmaennisch. Wie ich mich sowieso frage, wie das ueberhaupt unter verbautem Gebiet gebaut werden soll.

    Und die Baukosten fuer 2 Haltestellen darfst auch nicht unterschaetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt (26. September 2019 um 20:40)