[Salzburg] Anrainerproteste rund um die Bushaltestelle in der Birkensiedlung

  • Auf Anregung des Users Werner wurden die Beiträge rund um die Bussshaltestelle Birkensiedlung aus dem Thread "Busliche Grauslichkeiten" herausgenommen und in einen eigenen Thread im Board "Stadtverkehr - Andere Städte Österreichs" verschoben. Ich bitte um Kenntnisnahme

    Anrainer fordern Baustopp für Bushaltestelle

    Bewohner der Birkensiedlung in Salzburg-Gneis fordern jetzt den sofortigen Baustopp für die neue Haltestelle der Obuslinie 5. Bei recht einer emotionalen Bürgerversammlung am Mittwochabend haben die Anrainer ihrem Ärger nun Luft gemacht.

    Online seit heute, 9.00 Uhr Der Salzburger Gemeinderat hat die Entscheidung über den Bau der neuen Haltestelle vergangene Woche vertagt. Das Land hat allerdings inzwischen entschieden, mit den Bauarbeiten trotzdem zu beginnen. Zu einer gut zweistündigen Bürgerdiskussion im Saal des Gasthof Mostwastl sind Mittwochaben Vertreter der Salzburg AG und sämtlicher politischer Parteien – mit Ausnahme der ÖVP – erschienen. Die Diskussion war leider nicht konstruktiv, zeigte sich ein Anrainer der Birkensiedlung mit dem Ergebnis unzufrieden. Eine Anrainerin zeigt sich enttäuscht, dass „von der Salzburg AG nur die üblichen Floskeln gekommen seien.“ Es seien auch keine konkreten Möglichkeiten aufgezeigt worden, lautet die Kritik.
    Bauarbeiten für die neue Bushaltestelle. Foto: ORF

    Verkehrslandesrat aus Termingründen abwesend
    Der Organisator der Diskussion, Thomas Radauer, hätte sich selbst ebenfalls einen anderen Ausgang der Veranstaltung gewünscht: „Ich bin enttäuscht, dass es keine Entscheidung gegeben hat, weil die maßgeblichen politischen Kräfte in Person des Herrn Landesrat Schnöll (Anm: Verkehrslandesrat Stefan Schnöll, ÖVP) leider keine Zeit hatten.“
    Teilnehmer der Bürgerdiskussion. Foto: ORF

    Anrainer mit Diskussionsergebnis unzufrieden
    Der Verkehrsdirektor der Salzburg AG, Peter Brandl, hat sich der Diskussion gestellt und sagt: „Ich verstehe jeden einzelnen für den es eine Verschlechterung gibt. Die Leute in der Birkensiedlung haben natürlich den Nachteil, dass der Bus nur noch alle 20 Minuten fährt. Darum war es uns so wichtig, die Haltestelle Weidenstraße zu installieren, da wird es weiterhin einen Zehn-Minuten-Takt geben. Es sind zwar 180 Meter Fußweg mehr, das stimmt, aber für die Leute aus der Birkensiedlung gibt es an der Weidenstraße weiterhin ein sehr gutes Busangebot wie gewohnt.“ Die Anrainern verlangen von der Politik jetzt die Bauarbeiten an der neuen Baustelle sofort einzustellen und über mögliche bessere Lösungsvarianten nachzudenken.

    salzburg.ORF.at

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Anrainer fordern Baustopp für Bushaltestelle

    Diese Meldung hat eine Vorgeschichte, die eigentlich sehr positiv begann. Siehe Obus-Linie 5 wird im Akku-Betrieb bis Grödig verlängert. :)
    Dann der Beschluss zum Bau einer neuen Bus-Haltestelle am 28.8.2019.

    Am 17.9. Gemeinderatssitzung. Anrainer wehren sich, Konsequenz: Bus-Haltestellen-Verlegung gestoppt.
    Am 19.9. die Meldung: 5-er Haltestelle: Land baut weiter.

    ?(

    Klingt wirklich nach Grauslichkeit...

  • Naja. Der O-Bus biegt derzeit von der Berchtesgadener Strasse in Richtung Birkensiedlung ab und hat dort seine Schleife.

    In Zukunft faehrt jeder zweite Bus direkt nach Groedig und man muss zur Berchtesgadener Strasse 180m vorgehen. Oder man hat nur ein 20min Intervall. Sooo grauslig ist das jetzt auch wieder nicht.

  • Sooo grauslig ist das jetzt auch wieder nicht.

    Du hast natürlich recht: Die Wegstrecke von 180m ist nicht so schlimm.
    Unangenehm und vielleicht auch gefährlich mag das Überqueren der nicht gerade wenig befahrenen Berchtesgadner Straße sein und auch das Warten auf den Bus an der Haltestelle direkt an der Straße. Wesentlich komfortabler und sicherer hingegen ist dagegen das bisher gewohnte Einsteigen in einen in der Umkehrschleife näher an den Häusern der Birkensiedlung bereitstehenden Bus.
    Birkensiedlung-2.jpg
    Ausschnitt aus dem Stadtplan Salzburg

    Mit "Grauslichkeit" meinte ich die Divergenz zwischen Stadtgemeinde und Land.
    Stadtgemeinde entscheidet: Baustopp für die neue Haltestelle, das Land lässt trotzdem bauen..
    Das Argument, die Busumkehrschleife erlaube nicht das Vorbeifahren eines zweiten Obuses, kann leicht aufgehoben werden:
    Umkehrschleife so erweitern, dass ein zweiter Bus vorbei fahren kann. Das kann ja nicht so ein Problem sein.
    Schon alleine aus Sicherheitsgründen würde ich den Öffi- und Obus-Benützern der Birkensiedlung das wünschen.

  • Ich denke schon auch, dass da der Haslauer dem Preuner die Schneid' abkaufen will. Die Stadt tanzt ja ständig aus der Reihe, wenn es um die Gesamtinteressen in Sachen Verkehr geht, und das nichteinmal im Interesse der eigenen Wohnbevölkerung.

  • Das Argument, die Busumkehrschleife erlaube nicht das Vorbeifahren eines zweiten Obuses, kann leicht aufgehoben werden:
    Umkehrschleife so erweitern, dass ein zweiter Bus vorbei fahren kann. Das kann ja nicht so ein Problem sein.
    Schon alleine aus Sicherheitsgründen würde ich den Öffi- und Obus-Benützern der Birkensiedlung das wünschen.

    Die Kosten für den Ausbau der Schleife wären aber deutlich höher (die Krone berichtet überraschend gut: https://www.krone.at/2001773).

    Das ist aber in meinen Augen das völlig falsche Argument.
    Die Birkensiedlung war bis jetzt in der glücklichen Situation, dass die Linie 5 dort endete und die Schleife somit vor ihrer Siedlung lag. Ich sehe im Luftbild ca. 50 Einfamilienhäuser im fußläufigen Bereich. Mit der Verlängerung vom 5er werden tausende Anwohner in Gröding und die touristisch relevante Untersbergbahn angeschlossen. Die Schleife würde mit Abbiegen, 200 m Fahrt, enge Schleife, in den Verkehr einordnen, 200 m Fahrt, Warten auf die Ampelschaltung mit einigen Minuten im Fahrplan berücksichtigt werden müssen.
    Somit wäre für mich das richtige Argument: Um tausenden einen attraktiven Öffentlichen Verkehr anzubieten, muss ein Bruchteil davon 180 m mehr Weg in Kauf nehmen.


    Unangenehm und vielleicht auch gefährlich mag das Überqueren der nicht gerade wenig befahrenen Berchtesgadner Straße sein und auch das Warten auf den Bus an der Haltestelle direkt an der Straße. Wesentlich komfortabler und sicherer hingegen ist dagegen das bisher gewohnte Einsteigen in einen in der Umkehrschleife näher an den Häusern der Birkensiedlung bereitstehenden Bus.

    Die Straße ist lt openstreetmap auf 50 km/h beschränkt, somit nicht "gefährlicher" als eine jede andere Busstation. Zusätzlich wird die Haltestelle (leider, sollte schon jeder Verkehrsplaner und Politiker wissen) eine Busbucht bekommen, somit ist man verhältnismäßig weit abseits.


    PS: Auch keine andere Siedlung hat den Luxus, dass der O-Bus in die Siedlung geführt wird.

  • Auch keine andere Siedlung hat den Luxus, dass der O-Bus in die Siedlung geführt wird.

    Na ja. Endstationen (Umkehrschleifen) gibt es schon: Forellenwegsiedlung (Linie 4), Lankes-Siedlung (Linie 10).

    Aber der Reihe nach:

    Ob das eine busliche Grauslichkeit ist, weiß ich mangels Ortskenntnis nicht. Die Anrainer sehen es jedenfalls so:

    Stimmt natürlich. Ob es eine Grauslichkeit ist, mag Ansichtssache sein. Die Divergenz der Ansichten von Stadt und Land Salzburg war für mich das Auffallende.
    Ich wollte aus meiner Sicht nur ein bisschen Partei für die Birkensiedlung-Bewohner ergreifen.

    die Krone berichtet überraschend gut: krone.at/2001773

    Danke für den Link. Die Meldung beschreibt das Thema recht gut.
    Was mich nur wundert: Gemäß Liniennetzplan Salzburg und Umland wendet in der Umkehrschleife Birkensiedlung heute schon neben der Obus-Linie 5
    auch die Albus-Linie 35. Linie 35 soll in diesem Streckenteil durch den dann Akku-betriebenen Obus der Linie 5 ersetzt werden.
    Birkensiedlung - Grödig-2.jpg

    Warum müsste dann die Umkehrschleife verbreitert werden, wenn es sich heute schon für die Busse der Linien 5 und 35 ausgeht?
    Wie dem auch sei, das wird seine Gründe haben.

    P.s.: Zugegeben, die Situation bei der heutigen Endstation Birkensiedlung kenne ich aktuell nicht so genau. Nur einmal, vor vielen Jahren, als ich während meines Studiums Ferialpraxis in der damals noch bestehenden Firma Körting in Grödig gemacht habe (etwa dort, wo heute die Firma Tecan Austria ist), bin ich wegen Ausfalls des abendlichen Autobusses, der uns in die Stadt Salzburg zurück bringen sollte, den Weg von Grödig bis zur Birkensiedlung und weiter zu Fuß gegangen.
    Da ich somit erlebt habe, wie weit dieser Weg ist, verstehe ich nur zu gut die Freude der Grödiger über die direkte Verbindung mit Obus in die Stadt Salzburg.
    Für Techniker natürlich auch interessant der Akku-Betrieb.

    PPs.: In den ORF-Meldungen war teilweise die Rede von der Verlängerung bis Grödig, teilweise bis zur Untersbergbahn.
    Was stimmt, werden wir bei Fahrplanwechsel erfahren.

  • Ein wenig OT, aber als Raumplaner habe ich mir, angeregt durch den von Werner eingestellten Stadtplan, die Situation auf Google Earth angeschaut. Dass wir heute hier über den Busanschluss der Birkensiedlung diskutieren, ist das Ergebnis einer desaströsen Raumplanung des Landes und der Stadt Salzburg in den 70er- und 80er-Jahren. Das ganze Umfeld um die Stadt Salzburg ist ein einziger Fleckerlteppich aus Klein- und Kleinstsiedlungen, von denen die Birkensiedlung noch eh eine der größeren ist. Es ist nur ein schwacher Trost, dass es in OÖ nicht viel besser ist.
    Ich habe es hier schon ein paar Mal geschrieben: Würde es den Inn bzw. die Salzach nicht geben, würde man, aus dem Flugzeug schauend, die Staatsgrenze zwischen Österreich und Deutschland schon allein anhand der Zersiedeulung der österreichischen Landschaft erkennen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Elektro-O-Bus zum Untersberg kommt genau zurecht, der Predigtstuhl (Bad Reichenhall, erreichbar mit der S-Bahn) ist eh schon fad geworden...

    Was die Birkensiedlung anbelangt, aj das ist eine Fehlplanung, hatte lang überhaupt keinen öffentlichen Verkehr und wenn jetzt der O-Bus nach Grödig verlängert wird ist das eine grosse verbesserung für viele und eine kleine Verschlechterung für wenige. Nochdazu, wo eh nach wie vor jeder zweite Bus in der Birkensiedlung wendet.

    Und der Preuner nutzt wieder jede Gelegenheit um alles zu verzögern und zu verhindern.

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt (27. September 2019 um 19:21)