Da der Ausbau des Abschnitts Ebreichsdorf mit großen Schritten naht, habe ich beschlossen, die Umgebung ein wenig zu erkunden.
Die Stadtgemeinde Ebreichsdorf schafft das "Stadt" im Namen, da es vier Ortsteile (Ebreichsdorf, Unterwaltersdorf, Weigelsdorf und Schranawand) gibt und diese gemeinsam knapp über 10.000 Einwohner haben. Die Tendenz ist, wie überall im Süden von Wien, stark steigend.
Durch die neue Pottendorfer Linie ist wohl zu erwarten, dass neben den bereits zusammenhängenden Orten Ebreichsdorf und Weigelsdorf auch ein Zusammenwachsen von Ebreichsdorf mit Unterwaltersdorf und wohl langfristig auch mit Weigelsdorf im Süden entlang der B60 passieren wird.
Vorweg: noch sieht man - fast - nichts von einem bevorstehenden Ausbau.
Zur leichteren Orientierung habe ich auf der Karte die einzelnen Fotopunkte eingezeichnet.
Den neuen Bahnhof kann man sich ungefähr in gerader Linie zwischen Post. 2 und Pos. 14 denken; der Südkopf wird wohl ca. dort sein, wo das "F" von "Mittleres Feld" steht.
Das Licht war nicht immer auf meiner Seite, ich bitte vorweg um Entschuldigung dafür.
Wir beginnen natürlich an Pos 1. und zwar mit einem Süd-West Panorama der Situation, wie sie heute ist. Bei solchen Fotos ist schwer vorstellbar, dass hier einmal eine Hochleistungsstrecke sein soll. Am linken Bildrand ist die Wohnanlage "Am Rösselhof" zu sehen und in der Mitte das Lagerhaus. Dort befindet sich auch der derzeitige Bahnhof Ebreichsdorf. Im linken Bilddrittel sind zwei Bäume zu sehen, das wird dann zienlich genau die Stelle sein, wo der neue Bahnhof hinkommt.
Blickrichtung Nordosten kann man übrigens die ORS-Sendeanlage von Moosbrunn sehen:
An Pos. 2 Blickrichtung Norden - in zwei Jahren wird ungefähr an dem Ort, wo das Foto entstanden ist, die Bahntrasse verlaufen. Das sichtbare Glashaus gehört zum Bauhof Ebreichsdorf.
... und Richtung Süden. Am linken Bildrand wieder der Rösselhof und die zwei Bäume rechts der Bildmitte werden wohl dem Bahnhof weichen müssen:
Angekommen an Pos. 3 Richtung Süden sehen wir die Piestingauzufahrt und wieder die zwei Bäume als unseren Referenzpunkt für den künftigen Bahnhof. Die Piestingau ist ein großes, zu Ebreichsdorf gehörendes, Einfamilienhaus-Siedlungsgebiet, eingezwängt zwischen der Piesting im Süden und der Pottendorfer Linie im Westen. Es gibt nur eine einzige Zufahrtsmöglichkeit für KFZ in Form einer Brücke über die Piesting.
Der Blick auf den neuen Bahnhof - etwas stärker gezoomt... Zwischen den beiden Bäumen stehen übrigens bereits Baucontainer und es wurde auch schon etwas herumgegraben, dazu aber später mehr.
Wir fahren in das nordwestliche Eck der Piestingau und sind an Pos. 4. Dort gibt es eine theoretische Querungsmöglichkeit der bestehenden Pottendorfer Linie. Theoretisch, weil der Bahnübergang für die Benutzung gesperrt ist. Wie man sich denken kann, wird das von den wenigsten Fußgängern und Radfahrern eingehalten. Auf der anderen Seite der Pottendorfer Linie befand sich bis vor circa einem Jahr die Reithalle "Schafflerhof". Diese riesige brachliegende Fläche soll irgendwann mal zu einem Wohnprojekt werden.
Wir stehen hier jetzt an der "alten" Pottendorfer Linie. Diese soll im Stadtgebiet von Ebreichsdorf wenn der Ausbau fertig ist zum "längsten Park Europas" werden, das ist zumindest der Wunsch des Bürgermeisters...
Blick Richtung Norden:
Wir entscheiden uns gegen die ohnehin verbotene Querung des Bahnüberganges und folgen der Pottendorfer Linie auf der Ostseite nach Süden. Um die Verwirrung komplett zu machen noch ein Foto gen Norden etwas südlich vom Punkt 4.
An Pos. 5 angekommen führt ein Fußpfad...
...zu einer schmalen Fußgängerbrücke über die Piesting neben der Bahn. Auch zu sehen ist das Lagerhaus und das nördliche Einfahrtssignal zum Bahnhof Ebreichsdorf sowie eine Pegelmessstelle für die Piesting.
Auf der Brücke können keine zwei Leute aneinander vorbeigehen...
Wir haben die Brücke überquert, und stehen bei der Eisenbahnkreuzung km 26,467 und dem unmittelbar davorliegenden Einfahrtssignal von Norden kommend.
Der Bahnübergang gen Westen.
An Pos. 6 machen wir eine kurze Pause und warten...
...um den REX 7620 Ri. Deutschkreutz zu fotografieren. Seit die Pottendorfer Linie nach der baubedingten Sommersperre im September wiederöffnet wurde und viele Langsamfahrstellen weggefallen sind, ist es ein Kinderspiel die Fahrzeiten einzuhalten, speziell an einem Samstag, wo in diesem Streckenabschnitt stündlich alternierend S-Bahn und REX fahren und der REX daher nicht im Blockabstand zwischen der S-Bahn hinterherschleicht. Daher ist der Zug heute um ganze vier Minuten zu früh dran.
Diese Eisenbahnkreuzung mit der Bahnstraße befindet sich bereits im Bahnhofsbereich und zwar von Norden kommend unmittelbar nach der Weiche 1 (von den 2 verbliebenen... ). Rechts von uns, nicht im Bild, befindet sich der Turm vom Lagerhaus. Das Durchfahrgleis 101 ist das linkere Gleis der beiden.
Da wir an einem Samstag unterwegs sind finden wir nach dem überqueren der Gleise im Schatten des Lagerhausturms geparkt den Citybus, dieser fährt nämlich nur Mo - Fr. Der Bahnhof Ebreichsdorf wurde im Jahr 2015 (?) stark zurückgebaut; das sichtbare Gleis ist mangels einer entsprechenden Weiche nicht mehr in Verwendung.
Da der Zug ja viel zu früh dran war, steht er noch immer am Bstg. 2 und wartet auf die planmäßige Abfahrt um 15:48. In der Ferne sieht man die beiden Ausfahrtsignale. Die Weiche für das Lagerhausgleis muss sich wohl unmittelbar nach dem Verbotsschild befunden haben.
Blick auf den P+R-Parkplatz Nord.
Obwohl die Tage des Bahnhofs bald gezählt sind, wurden doch noch einige Investitionen getätigt. So wurden vergangenes Jahr die Fahrradständer erneuert...
...und Abfahrtsmonitore aufgestellt. Wie man am Foto erkennen kann musste dafür extra ein Fundament betoniert werden. Hinter dem Monitor ist die Tür zur Fahrdienstleitung.
Ein weiterer Monitor befindet sich im Warteraum.
Wie man hier sieht gelangt man zu den Bahnsteigen unmittelbar bei der Fahrdienstleitung. Fährt ein Zug am Bahnsteig 1 ein oder aus, so wird vom Fahrdienstleiter der Übergang mittels Kette abgesperrt. Das Signal "Zustimmung" wurde erst vor kurzem montiert. Hintergrund ist wohl die schlechte Sichtbarkeit auf das Ausfahrsignal Ri. Süden für das Gleis 102. Bewusstsein dafür hat aber definitiv schon zumindest seit dem Rückbau des Bahnhofs bestanden, denn über Jahre hinweg habe ich wiederholt Personal vor Ort beobachtet, welches aus verschiedenen Blickwinkeln versucht hat, das Signal zu finden... Das Foto lässt erahnen, warum diese Variante schlussendlich gesiegt hat
Blick Richtung Wien.
"Bahnhofsvorplatz". Unter der Woche herrscht hier doch recht reger Busverkehr, daher ist der Platz für eine Buswende großzügig dimensioniert und eigentlich mittels Halteverbots ausgewiesen. Das Schild wird immer wieder zurechtgerückt, und nach ein paar Tagen ist es jedesmal wieder verdreht. Es kommt hier häufig zu Konflikten mit Autofahrern, speziell in der Früh seitdem der Klopapie- äääh Zeitungsständer aufgestellt wurde.
Blick Ri. Süden - hier ist das Gegenstück zum Halteverbot zu sehen. Vielen Autofahrern ist auch daher die Situation unklar, eine weitere Tafel in der Kurve mit Pfeilen könnte hier wohl für mehr Klarheit sorgen. Aber wir wollen ja die Autofahrer nicht in ihrem Sein stören...
Der südliche P+R-"Parkplatz":
Bahnhofsausfahrt Ri. Wampersdorf (Pos. 9 auf der Karte). Für das rechts Stehende Ausfahrtsignal (Gleis 102) wurde das Zustimmungssignal aufgestellt. Wie man hier sieht liegen die beiden Gleise im Gegensatz zum Bahnsteigbereich sehr nahe beinander.
Die letzte verbleibende, mit Seilzug gesteuerte Anlage. Erst vor einem oder zwei Jahren wurden die beiden Weichen mit elektrischen Antrieben ausgestattet.
Ri. Wien:
Ri. Wampersdorf:
Wir entfernen uns jetzt wieder von der Bahn und fotografieren an Pos. 10 Richtung Nordosten. Im Hintergrund sieht man wieder den Rösselhof - in ein paar Jahren wird man hier nur den Bahndamm und die Lärmschutzwand sehen.
Fortsetzung folgt...