[Innsbruck] ÖV für Touristen gratis

  • Touristen fahren künftig gratis mit Innsbrucker Öffis
    Von http://nachrichten.at/apa 28. November 2019 08:45 Uhr

    INNSBRUCK. In den Innsbrucker Öffis werden künftig wohl mehr Touristen sitzen als bisher. Denn ab 1. Mai 2020 können Gäste mit der "Welcome Card" ab einer Aufenthaltsdauer von zwei Übernachtungen kostenlos mit den städtischen Öffis fahren.

    Das teilte Innsbruck Tourismus mit. Damit ist die Alpenstadt nach eigenen Angaben die erste Stadt Österreichs, in der Touristen gratis den öffentlichen Verkehr nützen können.
    "Die Tiroler Verkehrssituation kann nicht nur mit Fahrverboten verbessert werden. Es braucht auch attraktive Alternativen und Angebote im öffentlichen Verkehrsnetz, um den Umstieg, vor allem für Touristinnen und Touristen, zu erleichtern", begründete LHStv. und Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) die Initiative. Schon bisher konnten Inhaber der "Welcome Card" den öffentlichen Verkehr in Tirol gratis nützen, nun schlossen sich auch die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) an.
    Dass damit die städtischen Öffis überlastet werden, denkt IVB-Geschäftsführer Martin Baltes nicht: "Urlauber nutzen den öffentlichen Verkehr meist zu anderen Zeiten als Einheimische, die zur Arbeit oder zur Schule fahren", argumentierte er. Innsbruck werde so zum "Vorreiter in Sachen nachhaltiger Mobilität", meinte Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (Grüne).

    OÖN

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Damit ist die Alpenstadt nach eigenen Angaben die erste Stadt Österreichs, in der Touristen gratis den öffentlichen Verkehr nützen können.

    Wenn mans drauf einschränkt, dass die Städte einen eigenen Stadt-Verkehrsbetrieb hat, womöglich ja. Ansonsten gibt es das schon in einigen Gegenden (inkl. Städte).

  • Das war eigentlich auch mein erster Gedanke, da gibts eigentlich eh eine Menge Regionen, wo man mit der Gästekarte die Öffis gratis nutzen kann. Wobei Innsbruck diesbezüglich natürlich mehr zu bieten hat als z.B. Windischgarsten...
    :D

  • Uije. Da fallen mir dann Begriffe wie Preisdifferenzierung und Preisdiskriminierung ein. Im Allgemeinen sind Preisdifferenzierungen, insbesondere solche 1. (perfekte Preisdifferenzierung) und 2. Ordnung (Selbstselektion) in Marktwirtschaften zulässig und gelten als legitim. Einschränkungen gelten für Fälle, in denen ein Anbieter eine einem Monopol nahekommende Marktmacht hat, und das ist bei den Innsbrucker Öffis wohl der Fall.

  • Es ist ja nicht so, dass Touristen gratis fahren, weil der IVB sie bevorzugt. Es gibt vermutlich einen Vertrag ziwschen Welcome Card (Tourismusverband Innsbruck) und den IVB die eine besondere Ermäßigung (Gratisfahrt) unter bestimmen Optionen ermöglicht. Verstehe nicht, was daran "uije" sein soll.

  • Westbahn hatte wieder mal recht, es gibt erste Neider...:

    :S

    Gratis-Öffis für Touristen in Innsbruck sorgen weiter für Kritik
    Die SPÖ fragt sich, ob für die Grünen „Gäste plötzlich wichtiger“ seien als „Menschen vor Ort“. Die ÖVP sieht Fehler in der Kommunikation. Die Gäste würden die Fahrten schließlich indirekt über die Kurtaxe finanzieren.


    Innsbruck – Dass Gäste in Innsbruck ab 1. Mai 2020 mit der „Welcome Card“ ab einer Aufenthaltsdauer von zwei Übernachtungen kostenlos mit den Öffis fahren, spaltet weiter die Gemüter. Die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ kritisierten am Freitag Grünen-Bürgermeister Georg Willi – die Schwarzen wegen angeblich missverständlicher Kommunikation, die SPÖ wegen der „Gratis-Öffi-Tickets für Touristen“ an sich.

    „Abgesehen davon, dass man normalerweise Koalitionspartner einbindet, sorgt die Optik des grünen Vorgehens für weitere Verwirrung“, sagte SPÖ-Klubobmann Helmut Buchacher und fragte: „Sind den Grünen, die sonst so tourismusskeptisch sind, die Gäste plötzlich wichtiger als die Menschen vor Ort?“
    Gruber: Projekt wird über Kurtaxe der Gäste finanziert

    ÖVP-Vizebürgermeister Franz Xaver Gruber bemängelte indes die Kommunikationsfähigkeit des Stadtoberhaupts: „Die Ankündigung von Bürgermeister Georg Willi, die Innsbrucker Öffis für Touristen gratis zur Verfügung zu stellen, wurde seinerseits missverständlich kommuniziert und trifft daher leider in großen Teilen der Bevölkerung auf Unverständnis“.
    Das Projekt als solches sei „natürlich sehr positiv“, so Gruber. Es werde ja vom Tourismusverband über die Kurtaxe der Gäste und über die Mitgliedsbetriebe finanziert. „Nichts geht also zulasten der Bevölkerung oder der Studenten, wie anfänglich dargestellt wurde“, betonte der Vizebürgermeister.

    Grüne bestätigen: Gäste bezahlen Karte selbstDer Konter der Grünen auf die „Welcome Card“-Kritiker ließ nicht lange auf sich warten. „Fakten checken statt falsche Meldungen verbreiten“, meinte der Grüne Tourismussprecher im Landtag, Georg Kaltschmid. Die Karte werde „selbstverständlich“ von den Gästen selbst bezahlt. „Und zwar durch die Erhöhung der allgemeinen Kurtaxe“, stieß Kaltschmid in diesem Punkt ins selbe Horn wie Gruber. Das Konzept gebe es in vielen Tourismusverbänden schon lange. (APA)