Zweites Schienen-Infrastrukturpaket für Wien unterzeichnet

  • Link (ÖBB-Blog)


    Zweites Schienen-Infrastruktur-Paket für Wien


    Gemeinsam mit der Stadt Wien wollen wir den öffentlichen Verkehr am Puls der Zeit halten. Deshalb investieren wir rund 2 Milliarden Euro in unsere Infrastruktur.
    Die Bevölkerung der Stadt wird 2027 voraussichtlich die 2 Millionen Grenze überschreiten – bis 2035 wird ein starkes Wachstum auf über 2 Millionen Einwohner prognostiziert. Damit steigen von Jahr zu Jahr auch die Ansprüche an den öffentlichen Verkehr. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden verbindet uns und die Stadt Wien eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft. Erst drei Jahre ist es her, dass das sogenannte 1. Schienen-Infrastruktur-Paket 2016 unterzeichnet wurde.
    Und das zweite folgt sogleich: Denn diese positive Zusammenarbeit wird nun mit dem Schienen-Infrastruktur-Paket 2 fortgesetzt. Dabei ist es gelungen, ein neues Programm zum Ausbau der klimafreundlichen Mobilität auf der Schiene in Wien zusammenzustellen. Der Investitionsumfang beträgt rund 2 Milliarden Euro für klimafreundliche Mobilität.

    Projekte aus dem Schienen-Infrastruktur-Paket 2

    Im Rahmen des 2. Schienen-Infrastruktur-Pakets bringen wir gemeinsam mit der Stadt Wien sechs konkrete Projekte auf Schiene. Als nächster Schritt beginnen die konkreten Planungen und Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der ÖBB-Infrastruktur AG. Grundlage dafür sind die Gesamtsumme und die jeweiligen Kostenanteile, die unter den Verhandlungspartnern bereits ausgetauscht wurden. Von den rund 2 Milliarden Euro entfallen rund 1,2 Milliarden Euro auf den Südstreckenausbau von Meidling bis Mödling.

    • Südstreckenausbau Meidling – Mödling

    Die Südstrecke soll zwischen Meidling und Mödling viergleisig ausgebaut und zwei neue Haltestellen Brunn Europaring (Brunn am Gebirge) und Tullnertalgasse (Rosenhügel) errichtet werden.
    Damit werden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein strategisches Angebot mit zwölf S-Bahnen pro Stunde und Richtung sowie zehn schnellen Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Liesing geschaffen.

    • Meidling – Floridsdorf

    Die Wiener Stammstrecke soll mittels moderner Zugsteuerung – ETCS 2 – und längeren Bahnsteigen – 220m – modernisiert werden. Durch diese Maßnahmen können mehr und längere Züge auf dieser Strecke fahren: Statt wie aktuell 700 Züge am Tag, sollen in Zukunft bis zu 900 Züge täglich unterwegs sein können und die Fahrgastzuwächse der Zukunft gut bewältigen.

    • Modernisierung Bahnhof Wien Hütteldorf & Streckenabschnitt Hütteldorf – Penzing

    Der Bahnhof Wien Hütteldorf soll modernisiert und barrierefrei werden, um der Vertaktung von drei S-Bahnlinien mit dem Fernverkehr und der U-Bahn zu entsprechen.
    Für den Streckenabschnitt zwischen Wien Hütteldorf und Penzing ist ein zweigleisiger Ausbau sowie die Errichtung einer Haltestelle in Wien Baumgarten angedacht. Ziel dabei ist ein Viertelstundentakt der S-Bahn auf der inneren Weststrecke sowie ein 7,5 Minuten-Takt auf der Vorortelinie S45.

    • Aspern Nord – Herstellung eines 2. Wendegleises

    Durch das 2. Wendegleis erreichen wir in diesem Bereich einen 15-Minuten-Takt auf der S80.

    • Erweiterung Abstellkapazitäten Floridsdorf

    In Wien Floridsdorf sollen zusätzliche „Parkplätze“ für rund 40 Elektrozüge entstehen. Dies ist notwendig um die Anforderungen des ambitionierten Verkehrsdienstevertrags erfüllen zu können.

    • Modernisierung Bahnhöfe

    Innerhalb der nächsten Jahre sollen zwölf Wiener Bahnhöfe in neuem Glanz erstrahlen. Dazu zählen unter anderem die Stationen am Matzleindsdorfer Platz, Handelskai, Liesing und der Franz Josefs Bahnhof.
    Zusätzlich zu dem genannten Programm sind in dem 2. Schienen-Infrastruktur-Paket zwei weitere Projekte integriert:
    In einer Machbarkeitsanalyse wird der Kapazitätsbedarf sowie die Maßnahmen am Laaer Ast der Ostbahn zwischen Simmering und Süßenbrunn geprüft, mit dem Ziel der Erweiterung des Nahverkehrsangebotes – genauer gesagt der Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai.
    Im Rahmen des zweigleisigen Ausbaus zwischen Wien Meidling und dem Abzweig Altmannsdorf soll die Eisenbahnkreuzung auf der Pottendorfer Straße durch einen Personensteg ersetzt werden. Ein weiterer Schritt, um die Sicherheit bei Eisenbahnkreuzungen zu verbessern.

    Schienen-Infrastruktur-Paket 1

    Die traditionell positive Zusammenarbeit zwischen den ÖBB und der Stadt Wien zeigt sich unter anderem am Schienen-Infrastruktur-Paket 1 aus dem Jahr 2016. Konkret wurden dabei 6 Projekte beschlossen, von denen 5 bereits umgesetzt wurden.
    Aktuell arbeiten die ÖBB intensiv daran, eine zweite Strecke quer durch Wien zu attraktivieren. Neben der Nord-Süd-Verbindung kommt eine von Ost nach West dazu – konkret von Hütteldorf nach Aspern. Während der Abschnitt bis Aspern seit Ende 2018 bereits in Betrieb ist, nimmt die Strecke zwischen Hütteldorf und Meidling grad richtig Fahrt auf. Die Modernisierung der Verbindungsbahn bedeutet eine neue Schnellbahn-Qualität für Wien (S80).

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Leider wieder ohne Realisierungszeitraum, dafür aber bis auf Ausnahmen (angedachte Hst Hütteldorf-Penzing) schon sehr konkret und vielversprechend.

    Hoffentlich rascheste Umsetzung.

    stillgelegt.

  • Die Südstrecke soll zwischen Meidling und Mödling viergleisig ausgebaut und zwei neue Haltestellen Brunn Europaring (Brunn am Gebirge) und Tullnertalgasse (Rosenhügel) errichtet werden.

    Im NÖN-Bericht kennt man auch schon einen Zeithorizont:

    Zitat von NÖN

    Der ÖBB-Chef rechnet damit, dass die Inbetriebnahme in den 2030er-Jahren erfolgten könne.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • [...]
    Innerhalb der nächsten Jahre sollen zwölf Wiener Bahnhöfe in neuem Glanz erstrahlen. Dazu zählen unter anderem [...] und der Franz Josefs Bahnhof.
    [...] Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai.

    [...]

    Bin sehr gespannt was am Franz-Josefs-Bahnhof gemacht wird. Der ist im Moment ja wirklich einfach nur dunkel, hässlich und absolut nicht einladend.

    Zur S45: Interessant, könnte ja der erste Schritt Richtung S-Bahn-Ring werden.

  • Also ehrlich gesagt halte ich das Areal für eines der wenigen Dinge aus jener Zeit, die... gar nicht so schlecht aussehen. Mit der Sanierung des Areals, hier soll das ehemalige Gelände der Bank Austria weichen und ein Neubau nebst Hochpark entstehen, wird auch der Bahnhof aufgefrischt. Ich bin persönlich froh, dass die Diskussionen um den Abriss des Bahnhofs vom Tisch sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Auf Facebook gibt es eine Grafik dazu: https://www.facebook.com/unsereOEBB/pho…95913520438057/
    Auch Wien.gv.at hat eine (leicht abweichende*): https://www.wien.gv.at/verkehr/oeffen…ktur-paket.html

    *) Übereinstimmende Projekte:
    Ausbau S-Bahn Meidling - Floridsdorf
    2-gleisiger Ausbau S-Bahn Hütteldorf - Penzing
    2-gleisiger Ausbau S-Bahn Hütteldorf - Meidling (1. Paket)
    4-gleisiger Ausbau S-Bahn Meidling - Mödling
    Neubau Bahnhof: Baumgarten
    Modernisierung Bahnhöfe: ....

    Projekte nur bei wien.gv.at:
    Erweiterung Abstellkapazitäten in Floridsdorf
    Herstellung eines 2. Wendegleises in Wien Aspern Nord (Anm: Wo ist das erste?)
    Modernisierung Bahnhöfe: Floridsdorf (siehe verm. oben), Aspern Nord (siehe verm. oben), Penzing (was ist da geplant?)

    Projekte nur bei unsereOEBB auf facebook:
    Neubau Bahnhof: Wien Tullnertalgasse
    Verbindungsbahn (auf die hat man bei wien.gv.at wohl vergessen)

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    und längeren Bahnsteigen – 220m

    Geht man jetzt doch wieder von 3 x 70 Meter aus? Als Option sicherlich nicht schlecht.
    Gänserndorf, Strasshof, Deutsch-Wagram wäre auch schon so lange. Leopoldau, Siemensstraße und Floridsdorf sogar im Bereich der 250 Meter.

    @Handelskai: Mit 220 Meter kommt man fast bis zur Engerthstraße (bei der Brücke ist man ja begrenzt). Somit wird es dann wohl einen direkten Abgang zur Busstation (oder dann gar schon Bim-Station) geben.

    @Traisengasse: In welche Richtung es da wohl geht? Richtung Handelskai könnt es sich ausgehen, ohne dass man den 10 Jahre alten Bau komplett schleifen muss. Liegt aber leider in der Kurve und würde den Haltestellenabstand sehr kurz machen. Dafür ist das Hindernis Donaueschingenstraße endlich weg. Richtung Praterstern wäre das Gleis gerade und genug Platz vorhanden, nur müsste man da den Umbau aus 2008 wieder schleifen.

    @Rennweg wird wohl ein größerer Umbau.

    Einmal editiert, zuletzt von KFNB X (3. Dezember 2019 um 16:34)

  • [...] entfallen rund 1,2 Milliarden Euro auf den Südstreckenausbau von Meidling bis Mödling.

    Sind das nicht ungefähr 12 Kilometer? Also läppische 100 Mio/km...

    Zum Vergleich Brennerbasistunnel lt. Wikipedia:

    Die Gesamtkosten des Brennerbasistunnels werden auf insgesamt 8,7 Milliarden Euro (Preisbasis 2015) geschätzt.

    Macht bei 64km (ebenfalls Quelle Wikipedia) 136 Mio/km.

    Also könnten wir einfach ein weiteres Gleis im Tunnel dazulegen, würd eh auch keinen Unterschied mehr machen :rolleyes:


    Ich frage mich, wieso Eisenbahninfrastruktur im Vergleich zu Straßeninfrastruktur so Teuer ist ?(

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Ich frage mich, wieso Eisenbahninfrastruktur im Vergleich zu Straßeninfrastruktur so Teuer ist

    Es gibt durchaus Autobahnen die über 100 Mio € je km kosten. (z.B. A100 in Berlin oder der Lobautunnel)

    Bei Bauten im freien Gelände hat es die Straße einfach viel leichter, da die Steigungen ein vielfaches betragen können.

  • Herstellung eines 2. Wendegleises in Wien Aspern Nord (Anm: Wo ist das erste?)

    Es gibt kein erstes. Derzeit wird das künftige 2. Streckengleis, das momentan als Stumpfgleis endet und vielleicht einmal weitergebaut werden wird, zum Abstellen der S 80-Tw während der Wendezeit verwendet. Der 15'-Takt wäre an sich jetzt auch schon möglich.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich frage mich, wieso Eisenbahninfrastruktur im Vergleich zu Straßeninfrastruktur so Teuer ist

    Vielleicht ist es ja just die Baudauer, weil sich einfach alles so ewig in die Länge zieht?
    Oft tragen auch diverse Verfahren dazu bei (Anrainer, UVP,...).

    Auf jeden Fall darf davon ausgegangen werden, dass schon lange vor den paar km zwischen Meidling und Mödling das "größte Projekt des Landesstraßendienstes" (LH JML), die etwa 20km der B260 Umfahrung fertig sein werden.

    stillgelegt.

    Einmal editiert, zuletzt von 5047.090 (3. Dezember 2019 um 23:11)