[Linz] Aus für die 2. Straßenbahnachse!

  • Linz ersetzt Straßenbahn-Projekt

    Das lange diskutierte und geplante Projekt einer zweiten Straßenbahnachse durch Linz soll durch eine Stadtbahn- und O-Bus-Lösung ersetzt werden. Nun hat man sich auf eine Alternative verständigt.

    Online seit heute, 14.59 Uhr

    Man erhofft sich dadurch den öffentlichen Verkehr rascher und billiger, wenn auch mit kleinen Abstrichen zu attraktivieren. Eine Studie soll bis März Details erarbeiten, so Vertreter von Stadt und Land am Freitag.
    Mit rund 300 Millionen Euro veranschlagtes Projekt
    2014 hatten sich die Stadt und das Land Oberösterreich nach längerer Vorlaufzeit auf eine Trassenführung der zweiten Straßenbahnachse vom Hauptbahnhof bis zur derzeit in Bau befindlichen neuen Donaubrücke geeinigt.
    Über die Strecke sollte auch die Mühlkreisbahn mit dem Hauptbahnhof verbunden werden. Das mit rund 300 Millionen Euro veranschlagte Projekt verzögerte sich aber immer weiter, zuletzt riet auch noch der Rechnungshof, es neu zu kalkulieren.
    Auf eine Alternative verständigt
    Nun hat man sich auf eine Alternative verständigt: Vorgesehen ist eine Stadtbahn zwischen Mühlkreisbahnhof und Hauptbahnhof – also durch die innere Stadt – bis 2030. Ergänzend ist eine O-Bus-Trasse geplant.
    Laut dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sollen die elektrischen Oberleitungs-Busse – „optimistisch“ gerechnet – in zweieinhalb Jahren fahren. Foto: http://ORF.at/Roland Winkler

    Schneller und billiger umgesetzt
    Im am stärksten nachgefragten Abschnitt zwischen Europaplatz und Uniklinik sollen Stadtbahn und O-Bus einst gemeinsam 35.000 Fahrgäste transportieren. Stadtbahn und zweite Bim-Achse hätten um 4.000 mehr geschafft.
    Allerdings erwartet man sich von dem neuen Projekt, dass es wesentlich schneller und billiger umgesetzt werden könne – laut Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) um eine „dreistellige Millionensumme“.
    Stunden im Stau
    Die Kritik, dass die wichtigsten Linzer Infrastrukturprojekte der vergangenen fünf Jahre eine „Schlagseite am Individualverkehr“ haben, sei „nicht von der Hand zu weisen“, räumte Luger ein.
    Daher will auch Wirtschaftslandesrat Markus Achleiter (ÖVP) „nach einer Analysephase ins Tun kommen“, denn in Linz stehe man „73 Stunden pro Jahr im Stau“.
    Vorgestelltes Öffi-Konzept
    Für den Verkehrssprecher der oberösterreichischen Grünen, Severin Mayr, hat das am Freitag in einer Pressekonferenz vorgestellte Öffi-Konzept „Potenzial und geht in die richtige Richtung. Alleine mir fehlt der Glaube, dass es umgesetzt wird.“
    Der Grüne Linzer Gemeinderat Klaus Grininger verlangte angesichts etlicher Studien in den vergangenen Jahrzehnten endlich „Schienenkilometer“ statt „Papierkilometer“.
    red, ooe.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wenn ich es richtig verstehe, fährt man bis zur Derfflingerstraße auf der alten Trasse und nur Europaplatz - Hbf dann im Straßenverkehr? Zig Auflagen für gerade mal einen Kilometer?

  • Bekommt die Stadtbahn eine Betondecke? Denn Straßen für den O-Bus gibt es in dem Verlauf nicht.

    Die Überschrift "Linz verzichtet:..." ist auch amüsant. Man könnte auch schreiben, Linz möchte das Geld nicht investieren.

  • Finanzierung für Linzer Stadtbahn noch unklar

    Noch unklar ist die Finanzierung der sogenannten Stadtbahn in Linz, auf die sich Land OÖ und Stadt Linz nach jahrzehntelangem Hin und Her verständigt haben. Bahn und Obusse sollen nach dem Aus für die zweite Straßenbahnachse über die neue Donaubrücke bis zum Hauptbahnhof fahren.

    orf.at,Online seit heute, 6.56 Uhr

    Das aktuelle Konzept sieht vor, dass das S-Bahn-Netz im Norden um zwei Äste erweitert wird. Die Linie S6 auf der Mühlkreisbahn und die Linie S7 in Richtung Gallneukirchen sollen beide zur Eisenbahnbrücke und durch Linz in den Hauptbahnhof fahren.

    „Bahn fährt weit ins Mühlviertel hinein“
    Die Stadtbahn wird dann über die Hafenstraße zur Universitätsklinik in Richtung Hauptbahnhof geführt, so Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner (FPÖ): „Das Ziel ist aber überhaupt, dass die Menschen ihre Autos zuhause lassen. Die Vision: Die Bahn fährt ja weit ins Mühlviertel hinein. Autonome Fahrzeuge werden die Menschen vom Siedlungsgebiet zur Stadtbahn bringen. Dort gibt es die verschiedensten Umstiegsmöglichkeiten in Linz.“

    Obuslinie zwischen Urfahr und Bulgariplatz
    Eine Obuslinie zwischen Urfahr und Bulgariplatz soll die bestehenden Straßenbahnlinien um bis zu 20 Prozent entlasten, für den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) die optimale Lösung: „Das vorliegende Konzept mit Stadtbahnen, O-Bus und zwei zusätzlichen Buslinien erreicht das selbe Ziel wie die zweite Schienenachse. Mit einem Unterschied: Es kostet merklich weniger, und das ist deshalb die vernünftigere Lösung.“

    Kostenschätzung von einer Milliarde Euro
    Erste Schätzungen gehen von einem Finanzbedarf von rund einer Milliarde Euro aus. Die Landespolitik erhofft sich, dass bei dem Stadtbahnkonzept in Oberösterreich, wie in der Bundeshauptstadt Wien auch, der Bund einen Großteil der Kosten übernehmen wird. Am Donnerstag soll mit Bundesministerin Leonore Gewessler (Grüne) über die Mitfinanzierung verhandelt werden.

  • Zitat


    Linzer Stadtbahn soll 2026/27 fertig sein


    Die Garnituren für die zwei neuen S-Bahnlinien, Richtung Gallneukirchen und Mühlkreisbahnhof, sind bereits bestellt, berichtet LR Mag. Steinkellner. Jetzt wird mit dem Bund über die Finanzierung des 1 Milliarde teuren Vorhabens verhandelt, ergänzt LR Achleitner. Bis 2026/2027 soll die Stadtbahn realisiert sein.

    Mehr dazu: https://www.land-oberoesterreich.gv.at/230459.htm (Bei den Informationen findet man schon das ein oder andere Rendering)

    Ich gehe davon aus, dass damit gemeint ist, dass man der TramTrain-Kooperation beigetreten ist. Dort sind aber die letzten Neuigkeiten aus März 2019, wo von einer Ausschreibung "nach der Sommerpause" die Rede ist. Gab es die überhaupt schon?

    Einmal editiert, zuletzt von KFNB X (15. Februar 2020 um 01:14)

  • Die Krone berichtet heute:

    Stadtbahn und Obus-Linie als Konjunktur-Ankurbler

    Jetzt ist der Bund am „Zug“! Denn Linz und Land ziehen – zumindest, wenn es um die Realisierung der rund 300 Millionen Euro teuren Stadtbahn und der damit verbundenen neuen Obus-Linie geht – weiter an einem Strang. Man ist sich einig: Corona darf die notwendige Öffi-Offensive für den Großraum Linz nicht bremsen.


    Eigentlich hätten Ende März die technischen Vorarbeiten für das Stadtbahn-Projekt, welche von Stadt und Land in den letzten Monaten geplant wurden, vorgestellt werden sollen. Doch wie zuletzt häufig, war Corona der Spielverderber.

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  • Schöne Worte, die aufmuntern sollen und nach Durchhalteparolen klingen, aber Konkretes steckt nicht dahinter. Politiker-Schönsprech eben.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor