[WL] U4-Sanierung teurer als geplant

  • U4-Sanierung um 44 Millionen Euro teurer

    Von 2014 bis 2024 wird die Wiener U-Bahnlinie U4 umfassend saniert: Dabei sind laut Rechnungshof die Kosten aus dem Ruder gelaufen. Wie der „Kurier“ berichtet soll die Sanierung nicht wie bisher budgetiert 335 Millionen Euro, sondern doch 379 Millionen Euro kosten.

    Online seit heute, 10.39 Uhr

    Zwei Wochen noch, dann wird die U4-Station Pilgramgasse nach einem Jahr Sperre wiedereröffnet. In den vergangenen zwölf Monaten wurde der Otto-Wagner-Bau in Margareten umfassend saniert. Das Projekt ist Teil der Rundum-Erneuerung der U4, die bereits seit 2014 läuft. Von der „größten Modernisierung in der Geschichte der Wiener U-Bahn“, sprechen die Wiener Linien. 335 Millionen Euro soll das Projekt laut offiziellen Angaben kosten, das noch bis 2024 läuft. Wie der „Kurier“ am Donnerstag berichtet, wird das Projekt um 44 Millionen Euro mehr kosten.
    Rechnungshof: „Unnötige Kosten“ bei Station Stadtpark
    Der Grund: In der ursprünglichen Kostenschätzung waren künftige Preissteigerung bis zum Bauabschluss 2024 nicht berücksichtigt. Das geht aus einem Rechnungshof-Rohbericht hervor. Laut Prüfern musste bei den Kosten bereits im November 2018 nachgebessert werden. Auf der Homepage finden sich aktuell (Stand: 15. Jänner) jedoch immer noch die 335 Millionen Euro.
    Das sei allerdings nicht das einzige Problem: Bei der Sanierung der Station Stadtpark führten Zusatzaufträge zu einer Kostenerhöhung zwischen Auftrags- und Schlussrechnungssumme von rund 354.000 Euro. Unnötige Kosten von 51.000 Euro sollen auch bei der Ober- und Unterbausanierung angefallen sein, weil für die Angebotsprüfung ein externer Sachverständiger beigezogen wurde. Seine Arbeit hätten die Wiener Linien selbst erledigen können, heißt es im Bericht.
    Kurioses Detail: Das historische Stationsgebäude Stadtpark steht unter Denkmalschutz, weshalb für die Sanierung eine Bewilligung erforderlich war. Sie langte im April 2016 ein. Da hatten die Wiener Linien aber längst zu bauen begonnen.
    Wiener Linien argumentieren mit Teuerungsrate
    Das Plus von 44 Millionen Euro sei keineswegs Ergebnis von unerwarteten Mehrkosten, heißt es bei den Wiener Linien gegenüber der Zeitung, sondern der Valorisierung geschuldet. Man habe sie bisher nicht ausgewiesen, weil man die Schlussabrechnung abwarten wolle.
    Hinter den Mehrkosten beim Stadtpark würden zusätzliche Arbeiten stehen. Sie wurden laut Wiener Linien-Sprecherin nach Baustart nötig, weil die Bestandspläne nicht der Realität entsprochen hätten. Jedenfalls sei ständig das Bundesdenkmalamt über die Bauarbeiten informiert gewesen. Es habe keine Einwände gehabt.
    red, wien.ORF.at/Agenturen

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Grund: In der ursprünglichen Kostenschätzung waren künftige Preissteigerung bis zum Bauabschluss 2024 nicht berücksichtigt.

    Ist doch im politischen Bereich "Standard".

    Unnötige Kosten von 51.000 Euro sollen auch bei der Ober- und Unterbausanierung angefallen sein, weil für die Angebotsprüfung ein externer Sachverständiger beigezogen wurde.

    Wenn das Projekt teurer geworden wäre und sie das nicht gemacht hätten, wäre die Kritik vermutlich in die andere Richtung.

    Kurioses Detail: Das historische Stationsgebäude Stadtpark steht unter Denkmalschutz, weshalb für die Sanierung eine Bewilligung erforderlich war. Sie langte im April 2016 ein. Da hatten die Wiener Linien aber längst zu bauen begonnen.

    Entweder ist es ein strafbares Detail, oder die Wiener Linien haben mit Arbeiten begonnen, die keine Bewilligung erfordern.

  • Gibt es noch irgendwo Großprojekte die im Kostenrahmen und Zeitplan liegen?
    So wird auch die Parlament Sanierung wesentlich teurer werden.
    Mehrkosten, die das Bundesdenkmalamt verursacht, sollte der Bund übernehmen.