Beinahe-Unfall zwischen Garmisch und Ehrwald: Lokführer verhinderte Unglück

  • Beinahe-Unfall zwischen Garmisch und Ehrwald: Lokführer verhinderte Unglück
    Durch eine geistesgegenwärtige Reaktion und nur knapp konnte ein Lokführer den Zusammenstoß zweier Züge verhindern. Er erkannte gerade noch rechtzeitig, dass sein Zug auf einen anderen zuraste.


    Zwei Regionalzüge standen sich auf eingleisiger Strecke bei Griesen gegenüber.
    © Bundespolizei

    Garmisch-Partenkirchen, Ehrwald – Durch seine geistesgegenwärtige Reaktion hat ein Lokführer an der bayerisch-Tiroler Grenze ein schweres Zugsunglück verhindert. Der Vorfall spielte sich am Mittwochnachmittag auf der eingleisigen Zugstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald ab.

    Wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte, fuhr der Zug gegen 17.00 Uhr auf den Haltepunkt Griesen zu, während dort noch ein Gegenzug stand. Gerade noch rechtzeitig bemerkte der Lokführer des mit etwa 60 Stundenkilometer fahrenden Zuges das Hindernis. Nach einem heftigen Bremsmanöver kam der Zug rund 25 Meter vor der wartenden Garnitur zum Stehen.

    Beide Zuggarnituren wurden anschließend evakuiert. Die rund 60 Fahrgäste mussten in Busse umsteigen. Verletzt wurde niemand.

    Wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte, ist bisher unklar. Ein technischer Defekt oder menschliche Unachtsamkeit könnten infrage kommen. Beide Möglichkeiten werden im Rahmen der laufenden Ermittlungen überprüft. (APA, dpa)

  • Nicht auszudenken, wenn sie sich auf offener Strecke getroffen hätten. Warum sie aber Evakuiert werden mussten, erschließt sich mir nicht.

    Wahrscheinlich durften die Fahrzeuge bis zum Abschluss der Erhebungen vor Ort nicht bewegt werden, weshalb man die Fahrgäste per Bus weiterbefördern musste.

    Laut Kursbuch hätten die Züge R 5522 und 5523 im Bhf. Ehrwald-Zugspitzbahn kreuzen sollen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 24.01.2020, 12:46 Uhr
    Beinahe-Zugunglück: Verwirrung bei Ermittlungen
    Fast hätte es am Mittwoch bei Garmisch-Partenkirchen ein Zugunglück gegeben. Am Montag sollen nun erste Ermittlungsergebnisse bekannt gegeben werden, doch derzeit herrscht noch Unklarheit bezüglich der Zuständigkeiten.
    Bei Garmisch-Partenkirchen wären am Mittwoch fast zwei Züge kollidiert. Am Montag werden erste Ergebnisse der Ermittlungen bekannt gegeben.
    Staatsanwaltschaft bekommt Informationen zuerst
    Es ist immer noch unklar, wie es zu dem Beinahe-Zusammenstoß im Bereich des Bahnhofs Griesen kommen konnte. Ein Sprecher der Bundespolizei bestätigte dem Bayerischen Rundfunk am Vormittag, dass die Ermittler gestern ihre Untersuchungen vor Ort bereits beendet haben. Bevor aber erste Ergebnisse veröffentlicht werden, wird die Staatsanwaltschaft darüber informiert.
    Lokführer konnte gerade noch bremsen
    Der Sprecher der Bundespolizei bestätigte zudem, dass der Zug aus Richtung Garmisch-Partenkirchen Verspätung gehabt hätte. Ein Triebwagen, der aus Ehrwald kam, stand im Bereich des Grenzbahnhofes Griesen. Die aus Garmisch-Partenkirchen kommende Werdenfelsbahn war mit 60 Stundenkilometern auf Kollissionskurs. Der Lokführer konnte aber rechtzeitig bremsen und so den Zusammenstoß gerade noch verhindern.
    Verwirrung bezüglich der Ermittlungen
    Von den 60 Fahrgästen in den beiden Zügen wurde niemand verletzt. Unklar ist, wer letztlich die Fahrdienstleiter auf tiroler und bayerischer Seite befragt hat. Die Landespolizeidirektion in Innsbruck hat dem BR mitgeteilt, dass die deutschen Behörden die Untersuchung leiteten, die deutsche Seite teilt mit, dass auch die österreichische Polizei ermittele. Die eingleisige Strecke der Außerfernbahn zwischen Ehrwald (Tirol) und Griesen war zuletzt Anfang Oktober wegen Bauarbeiten zwei Wochen gesperrt.

    https://www.br.de/nachrichten/ba…tlungen,RoUJigU

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das die Fdl auf eine Telefonverbindung ohne Aufzeichnung gewechselt sind und versucht haben, die Sache zu vertuschen, ist mindestens so haarsträubend wie der Fakt, dass es in so technisch hochentwickelten Ländern wie Deutschland und Österreich, nach wie vor Bahnstrecken gibt, wo der Fahrdienstleiter ohne Sicherheitsnetz so einen Mist bauen kann.

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Das ist ja auch so ähnlich auf den ganzen Regionalbahnen mit Zugleitbetrieb, z.B. Mühlkreisbahn, Almtalbahn, östlicher Teil der Donauuferbahn... auch wenn auf solchen Strecken oft auch der Tfzf verantwortlich wäre.

    Alle Bahnen müssen modernisiert werden und zwar jetzt!

  • Das ist ja auch so ähnlich auf den ganzen Regionalbahnen mit Zugleitbetrieb, z.B. Mühlkreisbahn, Almtalbahn, östlicher Teil der Donauuferbahn... auch wenn auf solchen Strecken oft auch der Tfzf verantwortlich wäre.

    Auf der Donauuferbahn gibt es nur mehr einen Fdl. (in Grein-Bad Kreuzen) für den Zugleitbetrieb-Abschnitt Baumgartenberg EVS (aus Richtung Grein-Bad Kreuzen) und St. Nikola-Struden. Dass der für zwei Züge gleichzeitig die Streckenfreigabe erteilt, ist eher unwahrscheinlich. Da müsste er schon mit sich selbst missverständlich reden.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das die Fdl auf eine Telefonverbindung ohne Aufzeichnung gewechselt sind und versucht haben, die Sache zu vertuschen, ist mindestens so haarsträubend wie der Fakt ...

    Der Fdl Griesen kann sich dem Unfallbericht nach zu Folge an wenig erinnern, aber die Aussage des Fdl Reutte weiß er noch? Widerspricht sich für mich etwas damit, dass der Fdl Reutte die Lokführer vom 5522 und 5523 anfunken wollte.


    Bei dem nicht korrekten Wortlaut, würde ich ein "kommt ned" auch schon fast als Rücknahme einer Zugmeldung sehen. Die Antwort auf die "Anmeldung" vom 5523 hätte ich durchaus als Verständnis für das, was das Gegenüber wollte, gewertet.