Rostige Züge werden erneuert
Diese Berliner S-Bahn steht in Halle in ’ner Halle
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Quelle: https://www.bz-berlin.de/
Der Wagenkasten ist ausgeweidet und ist in einer Spezialvorrichtung eingeklemmt. Er darf sich nicht verziehen
Foto: Ralf Lutter
Berlin kann diese S-Bahn noch nicht ins Rente schicken. In Halle steht sie in einer Halle, um für weitere zehn Jahre fit gemacht zu werden.
Die schweren Fälle mit großen Rostflächen im Boden gehen künftig per Tieflader zurück an ihre Geburtsstätte. Denn bei MSG, dem einst größten Hersteller der Welt, wurde der S-Bahn-Typ 481 in den Jahren 1997 bis 2004 gebaut.
Das Besondere: Hier gibt es eine Spezialvorrichtung, in der man einen ausgeweideten Wagenkasten einspannen kann, damit er sich nicht verzieht, wenn Schweißer in den Einstiegsbereichen Bodenträger heraustrennen und ersetzen. Sie rosten, weil beim Öffnen und Schließen der Türen Feuchtigkeit eingedrungen ist.
Ein Schweißer arbeitet am Boden. Hier werden Teile des Haupt-Querträgers entfernt, neue Stücke eingesetzt (Foto: Ralf Lutter)
Wie teuer so eine Sanierung ist, wird in Halle gerade an einem Unfallzug, der vor Jahren bei Sturm auf einen Baum aufgefahren ist, getestet. „Ich erhalte jedes Fahrzeug am Leben“, verspricht S-Bahn-Chef Peter Buchner.
Insgesamt müssen 309 Viertelzüge der Baureihe 481 (Kennzeichen: Taucherbrillenoptik) zur Kur – dafür zahlen Berlin und Brandenburg 155 Millionen Euro. Die meisten Arbeiten werden allerdings in der Heimat-Werkstatt Schöneweide erledigt, u.a. Elektrik, Sitze (blau statt türkis), Haltestellen, Videoüberwachung.