[Berlin] S-Bahn: Korrosionsschäden bei Tw der Reihe 481

  • Rostige Züge werden erneuert
    Diese Berliner S-Bahn steht in Halle in ’ner Halle
    https://www.bz-berlin.de/media/ralf-lutter-1634
    Quelle: https://www.bz-berlin.de/

    Der Wagenkasten ist ausgeweidet und ist in einer Spezialvorrichtung eingeklemmt. Er darf sich nicht verziehen
    Foto: Ralf Lutter

    Berlin kann diese S-Bahn noch nicht ins Rente schicken. In Halle steht sie in einer Halle, um für weitere zehn Jahre fit gemacht zu werden.
    Die schweren Fälle mit großen Rostflächen im Boden gehen künftig per Tieflader zurück an ihre Geburtsstätte. Denn bei MSG, dem einst größten Hersteller der Welt, wurde der S-Bahn-Typ 481 in den Jahren 1997 bis 2004 gebaut.

    Das Besondere: Hier gibt es eine Spezialvorrichtung, in der man einen ausgeweideten Wagenkasten einspannen kann, damit er sich nicht verzieht, wenn Schweißer in den Einstiegsbereichen Bodenträger heraustrennen und ersetzen. Sie rosten, weil beim Öffnen und Schließen der Türen Feuchtigkeit eingedrungen ist.


    Ein Schweißer arbeitet am Boden. Hier werden Teile des Haupt-Querträgers entfernt, neue Stücke eingesetzt (Foto: Ralf Lutter)

    Wie teuer so eine Sanierung ist, wird in Halle gerade an einem Unfallzug, der vor Jahren bei Sturm auf einen Baum aufgefahren ist, getestet. „Ich erhalte jedes Fahrzeug am Leben“, verspricht S-Bahn-Chef Peter Buchner.

    Insgesamt müssen 309 Viertelzüge der Baureihe 481 (Kennzeichen: Taucherbrillenoptik) zur Kur – dafür zahlen Berlin und Brandenburg 155 Millionen Euro. Die meisten Arbeiten werden allerdings in der Heimat-Werkstatt Schöneweide erledigt, u.a. Elektrik, Sitze (blau statt türkis), Haltestellen, Videoüberwachung.

    Einmal editiert, zuletzt von Draisinenfan (25. Januar 2020 um 11:00)

  • S-Bahn Berlin: Sanierung der Baureihe 481

    Mittelwagen der Baureihe 481 im S-Bahnwerk Schöneweide; Quelle: C. Müller

    24. Januar 2020
    Bei der Sanierung der S-Bahn-Baureihe 481 ist festgestellt worden, dass einige Fahrzeuge voraussichtlich besonders aufwändig saniert werden müssen.
    Deren Langträger weisen starke Korrosionsschäden auf. Nach vorläufiger Einschätzung der DB-Tochter S-Bahn Berlin wird etwa jeder 20. der insgesamt 500 Viertelzüge dieser Baureihe davon betroffen sein. Dabei steht die vorgefundene Korrosion in keinem Zusammenhang mit dem Fahrzeugalter oder der Produktionscharge, Grund sind beispielsweise Undichtigkeiten im Fußboden der Einstiegsbereiche. Die stärker von Korrosion betroffenen Fahrzeuge werden von dem darauf spezialisierten Unternehmen MSG Ammendorf in Halle (Saale) saniert. Die Baureihe 481 wurde zwischen 1997 und 2004 hergestellt – sie soll noch mindestens zehn Jahre im Einsatz bleiben. Die Sanierung erfolgt im Zusammenhang mit der Aufarbeitung aller 481 (Rail Business 44/19), für 309 Viertelzüge erfolgt die Finanzierung der 155 Mio. EUR im Rahmen des Interimsvertrages durch die Länder Berlin und Brandenburg. (cm)

    www.eurailpress.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Hätte sich um 155 Mio. € nicht schon die Anschaffung von Neufahrzeugen ausgezahlt?

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Bei rund 900 Mio Euro für 382 neue Waggons kommt man auf je 2,4 Mio €.
    309 Viertelzüge, macht 618 Wagen und somit je 250.000 €, das ist aber nur der Anteil den die Länder übernehmen. Ich gehe eher von 1 Mio pro Fahrzeug aus.

    Neben dem "wie teuer" steht auch immer ein "wie schnell".