[CH] Lötschbergtunnel schwer undicht

  • Verkehrsmäßig ist der Tunnel nicht mehr dicht, dafür hoffentlich nun aber wieder gegenüber Wasser...:

    Nach Wassereinbruch gehen beide Tunnelröhren wieder in Betrieb
    Nach einem Wasser- und Schlammeinbruch am 6. Februar sind am Freitag wieder beide Röhren des Lötschberg-Basistunnels in Betrieb. Die Tunnelbetreiberin BLS hat Wasser und Schlamm mittlerweile im Griff und reinigt die Tunnelröhren.

    gefunden auf Blick.ch


    Wasser und Schlamm haben vor allem die Oströhre des Lötschberg-Basistunnels verschmutzt.
    BLS


    Das in den Tunnel eindringende Wasser wird gefasst, in Absetzbecken geleitet, wo sich der Schlamm setzt. Anschliessend wird das Wasser aus dem Tunnel geleitet.

    Das eindringende Wasser wird mit provisorischen Massnahmen gefasst und in Absetzbecken geleitet. Dort setzt sich der Schlamm ab und das klare Wasser kann aus dem Tunnel geleitet werden, wie Daniel Wyder, Leiter Infrastruktur BLS, erklärte.

    Die provisorischen Massnahmen und die Tunnelreinigung haben die BLS bis jetzt rund 2 bis 2,5 Millionen Franken gekostet. Dazu kommen nun noch die definitiven Sanierungsmassnahmen. Wyder rechnete am Ende mit einem einstelligen Millionenbetrag.

    Der Wassereinbruch ereignete sich rund 2,5 Kilometer vom südlichen Portal in Raron VS. Die Stelle liegt geologisch in einer Kalkschicht mit Karstsystemen. Solche Schichten führen tendenziell mehr Wasser als beispielsweise Granit- und Gneisschichten. Das wussten auch die Erbauer des Lötschberg-Basistunnels

    Auf rund 20 Kilometern wurde die Betontunnelröhre mit Vliesen umhüllt, die das Wasser ableiten. Diese Vliesen entsprechen laut Wyder dem Stand der Technik. Sie seien auch an der ETH in Lausanne ausgiebig geprüft worden, bevor man sie verbaut habe. Einmal verbaut, sind die Vliese aber nicht mehr zugänglich und können nicht kontrolliert werden, ohne die Tunneldecke abzubauen.

    Dies will die BLS möglichst verhindern, da der Tunnel sonst mehrere Wochen gesperrt werden müsste. Überlegt wird deshalb auch, das Wasser mit einer definitiven Lösung zu fassen und abzuleiten.

    Der Wassereinbruch vom 6. Februar betraf besonders stark die Oströhre des Tunnels. Dort strömten pro Sekunde zwischen einer halben und einer ganzen Badewanne voll Wasser in den Tunnel, wie Stefan Irngartinger, Projektleiter der Tunnelbauherrrin Alptransit BLS ausführte. Wasser und Schlamm verdreckten eine Strecke von rund 500 Metern.

    Laut Irngartinger ist es nicht ausgeschlossen, dass an der Wassereinbruchstelle an der Tunneldecke eine Schweissnaht dem Wasserdruck nicht standhielt. Doch das sei lediglich eine Hypothese, betonte Irngartinger.

    Bereits beim Tunnelbau stiessen Geologen auf eine Quelle, die das Karstsystem im Süden des Tunnels speist. Das Wasser wurde gefasst und in einer separaten Leitung abgeführt. Kurz vor dem Wassereinbruch habe die Quelle plötzlich viel mehr Wasser geführt als sonst, wie Geologe Andreas Teuscher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-sda sagte.

    Weshalb das so war, konnte noch nicht geklärt werden. Der bisherige Winter sei jedenfalls recht niederschlagsarm gewesen, bilanzierte Teuscher. Karstsysteme reagierten in der Regel rasch auf Niederschlagsereignisse.

    Einen Zusammenhang zwischen dem Wassereinbruch und Terrainabsenkungen in den Rebbergen oberhalb des Tunnelportals von Raron schloss Teuscher aus. Die Einbruchstelle liege zu tief im Berg.

    Nachdem die Tunnelbetreiberin das eindringende Wasser mit provisorischen Massnahmen gebändigt hatte, begannen aufwändige Reinigungsarbeiten. Wichtig sei, dass die wasserabführenden Leitungen nicht verstopft würden, sagte Wyder. Ein Saugbagger entfernt den Schlamm.

    Ist der Tunnel wieder sauber, will die BLS am Freitagmorgen den Betrieb in beiden Röhren wieder aufnehmen. Allerdings verkehren die Züge bei der Schadstelle mit reduziertem Tempo, in der Weströhre mit 100 km/h, in der Oströhre mit 60 km/h. Dadurch kommt es zu leichten Verspätungen, wie Wyder sagte.

    Die BLS habe insofern Glück im Unglück gehabt, weil die Schadstelle an einem Ort des Tunnels auftrat, der zweispurig sei. So konnte der Bahnverkehr immerhin teilweise aufrecht erhalten werden.

    Der Lötschberg-Basistunnel ist ein 34,6 Kilometer langer Eisenbahntunnel, der zwischen Frutigen im Berner Oberland und Raron im Wallis die nördliche Alpenkette unterquert. Er wurde 2007 eröffnet.
    (SDA)

  • Gelesen im Volksblatt Liechtenstein:
    https://www.volksblatt.li/nachrichten/...

    Ein erneuter Wassereinbruch in der Nacht von Freitag auf Samstag sorgte für noch mehr Schlamm als beim ersten Einbruch von Anfang Februar.
    (...)

    Um das Problem mit den Wassereinbrüchen an der fraglichen Stelle provisorisch zu lösen, braucht es mehr Geld als bisher angenommen. Für eine langfristige Lösung gibt es noch keine Kostenschätzung. Die BLS steht ständig im Kontakt mit Geologen.
    (---)

    Der Wassereinbruch ereignete sich rund 2,5 Kilometer vom südlichen Portal in Raron VS entfernt. Die Stelle liegt geologisch in einer Kalkschicht mit Karstsystemen. Solche Schichten führten tendenziell mehr Wasser als beispielsweise Granit- und Gneisschichten, hielt die BLS Mitte Februar fest.
    (...)

    Am 6. Februar hatte das Unternehmen nach einem ersten Wassereinbruch zuerst eine Röhre sperren müssen. Später wurden beide geschlossen. Nach einem Tag wurde eine Röhre wieder freigegeben, nach gut zehn Tagen auch die zweite.


    Die Ruhe dauerte bis in die Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag. Am Samstagmorgen musste das Unternehmen erneut beide Röhren schliessen.


    Mittlerweile ist eine Röhre wieder geöffnet.

  • Blick.ch berichtet:

    Der Lötschberg-Basistunnel ist bald wieder durchgängig befahrbar: Die BLS öffnet am Freitag um 17 Uhr die zweite Röhre für den Bahnverkehr. Die Aufräumarbeiten nach dem erneuten Wassereintritt sind abgeschlossen.

    Das teilte die Bahn am Mittwoch mit. Die Oströhre im doppelspurigen Tunnelabschnitt war seit dem Wasser- und Sandeintritt vom 13. März gesperrt. Der Bahnverkehr konnte dennoch abgewickelt werden, da der öffentliche Verkehr wegen der Corona-Epidemie ohnehin reduziert wurde.
    Mittlerweile hat die BLS den Sand im Tunnel abgesaugt und weggebracht. Die Abwasserleitungen wurden gespült und das Tunnelgewölbe gereinigt.

  • So langsam wirds fad...:
    https://www.20min.ch/story/...

    Kaum geöffnet - Schon wieder Schlamm- und Wassereinbruch im Lötschberg-Tunnel

    Die Oströhre des Lötschberg-Basistunnels ist wegen eines erneuten Wasser-und Schlammeinbruchs derzeit wieder gesperrt. Fachleute vor Ort sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt.
    Wasser und Schlamm treten momentan erneut an der bekannten Stelle ein, wie BLS-Sprecherin Tamara Traxler auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte. Deshalb sei die Oströhre des Tunnels aktuell wieder gesperrt.
    ...
    Der Lötschberg-Basistunnel war erst seit dem 22. April wieder durchgängig befahrbar, nachdem die Aufräumarbeiten nach dem letzten Wassereintritt abgeschlossen werden konnten. Die Oströhre im doppelspurigen Tunnelabschnitt war zuvor seit dem Wasser- und Sandeintritt vom 13. März gesperrt gewesen.
    ...
    Bis Herbst 2020 will die Bahn langfristige bauliche Massnahmen ausarbeiten, erneute Probleme beim Bahnverkehr will man so verhindern. Wasser- und Sandeintritte sollen künftig bewältigt werden, ohne dass der Bahnverkehr beeinträchtigt wird...

  • So langsam wirds fad...

    .....und betrieblich problematisch auch, nachdem der Tunnel auf längere Sicht zur Gänze nur eingleisig befahrbar sein wird. Teuer wird's sowieso. Nur gut, dass die Bergstrecke auch bisher zweigleisig in Betrieb gehalten wurde. Jene Infrastruktur-Manager, die für die Zukunft der Semmering-Bergstrecke zuständig sind, täten gut daran, die Berichte über die Wassereintritte im Lötschberg-Basistunnel aufmerksam zu lesen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Donnerstag, 14 Januar 2021 12:48
    Schweiz: BLS schliesst Sanierung Oströhre Lötschberg-Basistunnel Ende Februar ab

    Die BLS beendet die Sanierungsarbeiten an der Schadstelle des Wassereintritts im Lötschberg-Basistunnel Ende Februar. Die Oströhre bleibt bis zum Abschluss der Bauarbeiten gesperrt.
    Um künftig Wasser- und Sandeintritte in den Lötschberg-Basistunnel zu verhindern, saniert die BLS die Schadstelle in der Oströhre. Neben dem Tunnel hat die BLS eine Kaverne ausgebrochen und in diesen Hohlraum ein Absetzbecken installiert. Seit dem Baustart im September 2020 wurden rund 10'000 Kubikmeter Fels ausgebrochen. Das Absetzbecken mit einem Fassungsvermögen von über 2’000 Kubikmetern ist betoniert. Bis Ende Januar schliesst die BLS die Rohbau- und Betonarbeiten ab. Auch wird sie ein umfangreiches Rohrleitungssystem installiert haben. Damit kann – rechtzeitig vor der Schneeschmelze – das Bergwasser und allfällig mitgeschwemmter Sand an der Schadstelle in das Absetzbecken geleitet werden, ohne den Bahnverkehr zu beeinträchtigen.

    Weiterlesen auf https://www.lok-report.de/news/europa/it…februar-ab.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor