[Eisenbahn-Kurier] Viel Schleim rund um Lufts 85er

  • Der deutsche Eisenbahn-Kurier veröffentlicht im aktuellen Hefterl einen Artikel anlässlich des 85. Geburtstages von Mag. pham. Alfred Luft, dem bekannten Eisenbahnfotografen aus Österreich. Allerdings erfolgt am Ende des Beitrages eine langatmige, unglaublich schwülstige Aufzählung aller „positiven Eigenschaften“ des Jubilars (...lebenserfahren, literarisch und musikalisch umfassend gebildet, altgriechisch und lateinisch parlierend, naturwissenschaftlich neugierig, historisch unbestechlich orientiert, über „Österreichs politische Gegenwart“ hoch empört, als Fachkollege und Gastgeber erfrischend unkompliziert, wanderfreudig, Heimatkundler, bewundernswerter Künstler der Eisenbahn-Fotografie, voll geistiger Frische und Humor...). Besonders peinlich dabei ist die absolut unnötige links-marxistisch orientierte Anspielung auf die österreichische Innenpolitik! Dem deutschen Schreiberling Andreas Knipping dürfte völlig entgangen sein, dass zurzeit eine „türkis – grüne“ Koalition besteht, welche in Europa von fast allen Regierungen als „leuchtendes Vorbild“ hochgejubelt wird - bis sie eben wieder frühzeitig beendet wird! Zumal Knipping selbst wesentlich mehr Grund hätte, sich über die ständigen Turbulenzen in seiner eigenen Regierung zu mokieren! Es erhebt sich daher die berechtigte Frage, wieso beim EK kein objektiver und besser geeigneter Autor für diesen Bericht gefunden werden konnte. Allerdings: Luft muss man als Gesprächspartner erst einmal aushalten und verkraften!

    Einmal editiert, zuletzt von westbahn (16. Februar 2020 um 16:37)

  • Die Verdienste von Alfred Luft um die österreichische Eisenbahnfotografie ab den 1950er-Jahren zu schmälern, indem man eine in einer deutschen Eisenbahnzeitschrift erschienene Würdigung zerreißt, ist ein relativ leichtes Unterfangen und es hätte mich auch gewundert, wäre von dieser Seite anderes gekommen, weshalb es mir ein Anliegen ist, hier auch etwas Positives zu deponieren.

    Ohne Alfred Luft und Harald Navé gäbe es nicht diese umfassende Dokumentation der ausklingenden Dampflokära und des Überganges zum elektrischen Betrieb auf Österreichs Hauptbahnen, die sich in zahlreichen Bildbänden sowie Veröffentlichungen in den diversen Eisenbahnmagazinen widerspiegelt. Das ist sein Verdienst, der ihm auch durch die obige Herabwürdigung nicht streitig gemacht werden kann. Dass er als Gesprächspartner schwer auszuhalten sein soll, kann ich mangels persönlicher Kontakte nicht beurteilen, tut aber angesichts seiner Verdienste auch nichts zur Sache.

    Von meiner Seite aus jedenfalls alles Gute zum Geburtstag!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • "links-marxistisch" deutet für mich auf den Wadlbeißer-Reflex so mancher hin.

    Einerseits beschreibt "über „Österreichs politische Gegenwart“ hoch empört" seine Einstellung und sagt noch nicht, ob man dies gut oder schlecht heißt, andererseits gab es aus allen Lagern Kritik an den letzten Regierungen.

    PS: Für einen 85-jährigen mit entsprechender Einstellung vermutlich eine passende Beschreibung. Über einen 20-jährigen würde ich sie nicht so schreiben.