n dieser Reihe setzen wir in loser Folge dem Eisenbahnmuseum Schwechat wie es bis 2. Juli 2019 bestand ein Denkmal. An jenem Tag zerriss der Verband der Eisenbahnfreunde (VEF) das Band freundschaftlicher Zusammenarbeit. Der Schaden ist nicht mehr gut zu machen. Aktive Mitarbeiter die sich in das Privatleben zurückzogen, sind nicht nur für den VEF verloren. Technikdenkmäler wurden durch Modernisierung zerstört, Fahrzeuge ausgelagert und schutzlos Devastierung und Vandalismus ausgesetzt.
Natürlich war Schwechat weit von dem entfernt, was unser Anspruch an uns selbst war. Aber wir haben das Ziel verfolgt diesem Anspruch gerecht zu werden und wir haben einiges erreicht. Und das, obwohl es gerade in Österreich schwer ist, für Technikgeschichte Akzeptanz zu finden.
W.R.
Teil 1
Der Kauders-Keller – Die Ursache
1 Bahnofsgebäude 2 Lokomotivremise 3 Wagenwerkstatt 4 Bleiarmaturenfabrik 5 LWP Strecke nach Pressburg 6 Anschlussbahn zur Raffinerie, etc. (vorher Schlackeziegelwerk) 7 Eisenbahnersiedlung Haydnstr./Mozartstr. 8 Klein Schwechat 9 Aspangbahn nach Zentralfriedhof 10 Donauländebahn (ehemals Westbahn) 11 "Dreherbahn" zur Brauerei 12 Brauerei (li. Kraftzentrale, re. Lokschuppen) 13 Weinkellerei Kauders (Multiversum) Zwischen Stahlbau Schmitt und Kauderskeller gab es noch den Brennstoffhandel Sobotka, der auch auf dem Gelände der Zf. einen Lagerplatz hat
Wirtschaftliche Zusammenhänge des Standortes:
Das Industrieviertel bot die besten Voraussetzungen für den Aufschwung. Wasserkraft aus den Flüssen Fischa, Piesting, Triesting und Leitha trieb Getreide- und Papiermühlen, Textilindustrie und vielfältige Gewerbebetriebe an. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren die Papierfabrik Klein Neusiedl und die Garnspinnerei in Pottendorf die größten Kontinentaleuropas. Mit wachsender Betriebsgrösse hielt die Dampfkraft Einzug und die Eisenbahn war das Verkehrsmittel der Zukunft. Eines der schönsten Beispiele, wie die Bahn die Fläche erschließt, war und ist die Lokalbahn Klein Schwechat – Mannersdorf, für die Oskar Baron Lazarini am 19. Mai 1882 die Konzession erhielt.
In der Nähe Wiens als Absatzmarkt, mit guter Infrastruktur war Schwechat ein besonders gefragter Standort.
1867 verband die Dreherbahn als erste Werkbahn in Österreich, die Brauerei mit der Ostbahn (StEG).
1871 errichtete die "Innerberger Hauptgewerkschaft AG" die ersten Kokshochöfen an der Donauländebahn (Kaiserin Elisabeth Westbahn). Eisenerz kam aus der Steiermark, Kohle über die Nordbahn und der Versand erfolgte unter anderem über den Donauhafen (= heute Donaukanal).
Herr Kauders erzählte, dass eben diese gute Schienenanbindung der Grund für die Standortwahl seiner Familie war. Das Gelände der Kellerei reichte entlang der Industriestraße, bis zum Bahnhof Groß Schwechat. Heute befinden sich auf der Fläche das Multiversum und der Busbahnhof.
Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war das eine hochmoderne Anlage, auf dem neuesten Stand der Kellerwirtschaft. Neben den üblichen hölzernen Lagerfässern gab es Zisternen mit Glasfliesen. Sogenannte Stand- oder Betonfässer mit Fabrikschildern der Firma Rostock & Baerlocher (Klosterneuburg bei Wien; gegr. 1808
HPIM6991 Zisterne innen.JPG
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Schrägaufzug in den Keller --------------- Brunnenpumpe
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HPIM6941.JPGKauders Büro .JPG
Als die Bauarbeiten für das Multiversum begannen, konnten wir vom VFKL - Sohn Stefan, T. Aigner, H. Schober und ich - die Anlage noch einmal begehen, Fotos machen und ein paar Gegenstände mitnehmen. Nachdem mir der Südbahn Gv 504 742 P Simmering 1910? SB / DV gehört planen wir an anderer Stelle einen Ausstellungswagen.
Vom Bahnhof her bestand eine Anschlussbahn mit zwei Gleisen. Zum Abschlauchen von Fass- bzw. Zisternenwagen – jedem Leser sind die einschlägigen Modelle bekannt – verband eine Rohrleitung die Bahnrampe mit dem Kellergebäude. Dazu gab es noch eine Fassrollbahn um, in gedeckten Güterwagen angelieferten, Fuhrfässer zu transportieren. Auf 800 mm Spurweite waren zwei hölzerne, von der
Simmeringer Waggonfabrik gelieferte, Feldbahnwagen vorhanden.
Im Hof waren geflieste Rinnen in den Boden eingelassen über die Fuhrfässer gerollt werden konnten und der Wein direkt in die darunter liegenden Gebinde im Keller floss.
[color=#FF0000]Fortsetzung folgt.
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