1976 / 1977 waren Fahrten nach Jugoslawien angesagt. Es dampfte noch, es gab die Reste des Schmalspurnetzes in Bosnien und eigentlich wäre es ganz nett gewesen eine 760 mm Lokomotive zu erwerben.
Wir besuchten Tadej Brate in Laibach, übernachteten bei ihm und gingen vorzüglich essen. Er versorgte uns mit Informationen und fuhr auch einmal als Übersetzer nach Prijedor mit.
Die Bilder führen entlang der Steinbeisbahn nach Sarajevo und dann zur Waldbahn Govca. Sie sind nicht nach Fahrten und Datum geordnet.
Das Ganze ging mit Rostis R8 sehr rustikal, mit meinem R4 geradezu nobel zu. Auf der ersten Fahrt im Schritttempo über eine alte Militärstraße von einem Felsen der untersten Makadam Packlage.
… und dann rauschte ein Bus der Firma „Raketa“ aus Novi Sad mit seitlich flatternden Blechen vorbei.
Übernachtet wurde auch schon einmal im Auto in der Macchie. Weiter nicht auffallend, da hinter jedem zweiten Busch ein Auto mit Österreichischem Kennzeichen, wie als Beweis eines durchaus erfolgversprechenden blockfreien dritten Weges zwischen Westen und Ostblock, stand. Gastarbeiter die zu Hause bauten.
Dass es im Land nicht gelang die strukturellen und hochgespielten ethnischen Gegensätze auszugleichen hat zu den bekannten dramatischen Ereignissen in den 90ern geführt. Der Westen hat da genug gezündelt, wie die Aufarbeitung der Geschichte zeigt. Bemerkenswert war ein Vortrag den ich 1976 in Wien hörte und der genau dieses Szenario vorhersagte. Untertöne waren natürlich immer wieder zu hören, aber gerade Sarajevo erlebten wir als weltoffene, moderne Stadt. Da und dort wehte noch ein Hauch Altösterreich bei Gesprächen in der alten Direktion durch die Räume.
Spätestens beim Turska kava kamen wir zu interessanten Kontakten, aber auch anderwertig mit oft überraschenden Erkenntnissen. Auf unserer ersten Fahrt hatten wir bei Jesero, kurz vor Jajze einen Patschen und natürlich auch der Reservereifen. Ein LKW nahm Werner mit zur nächsten Werkstatt und brachte ihn auch zurück. Dabei erfuhr er, dass der Fahrer vor etlichen Jahren eine Radialka = Kloselokomotive als Heizkessel zu einem Werk in ein Seitental gebracht hatte. Rasche hektische Nachforschungen durch Tadej ergaben jedoch kein positives Ergebnis.
Beginnen wir in Prijedor, sozusagen am Ende der Bahn das 1913, das kurz vor dem 1. Weltkrieg erreicht wurde.
Eigentlich wollten wir eine JZ 73, was August Zopf schließlich gelang.
Skoda der "Waldbahn Bär". Eine faszinierende Lokomotive, die sie uns gleich am nächsten Tag mittels Dampfkran aus Banja Luka eingepackt hätten. Die Gründe warum wir am Ende scheiterten, obwohl ich die Mallet Nr, 4 privat finanziert hätte, waren auch damals in der Vereinsszene zu suchen.
Jetzt fahren wir die Sana aufwärts.
Auch hier das gleiche Bild, Verschrottung im Akkord. Das Gütermagazin war, fein sortiert, mit Vakuumzylinder, Schläuchen, Federn, Lagern, ... gefüllt.
Nächsten fahren wir weiter.
Gruß
FK